Der VfL gewinnt nach einem echten Abstiegsfight glücklich, aber aufgrund einer starken Abwehrleistung und guten zweiten Halbzeit nicht unverdient mit 2:0 gegen Rot-Weiss Essen.
Bevor es in die Winterpause geht, muss der VfL am 4. Advent um 16.30 in Verl gegen den SC antreten.
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Vor dem Spiel
Augrund der schon fast als kurios anmutenden Trainerwechsel bei beiden Teams, sitzt nun also Uwe Koschinat wieder auf der Trainerbank im nicht ganz so weiten Rund der Bremer Brücke, allerdings beim heutigen Gegner Rot-Weiss Essen (die schreiben sich wirklich so) und nicht beim VfL. Dort hat nämlich Marco Antwerpen das Traineramt übernommen, was zwar nicht überall auf Gegenliebe gestoßen ist, aber im Grunde die richtige Ultima Ratio aus der Dauerkrise zu sein scheint.
Da nur Beermann wegen einer roten Karte fehlt, darf man auf die Startelf gespannt sein, zumal ein neuer Trainer zu Beginn gern ein paar Ausrufezeichen setzt.
Und hier kommt die Startaufstellung:
Jonsson – Ajdini, Karademir, Amoako, Wiemann, Niehoff – Kehl, Gnaase, Tesche – Engelhardt, Simakala.
Erwartet werden heute 15.000 Zuschauer:innen, davon 1.400 aus Essen
Beginn
Schiedsrichter Christian Ballweg aus Zwingenberg pfeift bei bewölktem Himmel und Temperaturen um die acht Grad an. Die Essener haben Anstoß und spielen zunächst Richtung Ostkurve.
RWE tritt hier in den Anfangsminuten sehr offensiv auf und hat nach einem Fehlpass von Amoako eine Konterchance, die Eisfeld aus spitzem Winkel abschließt, aber Jonsson klärt mit dem Fuß.
Bis der VfL in Tritt kommt, vergehen einige Minuten. In der 10. Minute der erste gute Angriff über rechts, wobei am Ende Ajdini elfmeterreif gefoult wird, aber der Pfiff bleibt aus.
Nach einer Viertelstunde …
… hat Essen nach wie vor Vorteile in der Offensive, doch den ersten Treffer erzielt der VfL: Engelhardt narrt drei Essener an der linken Strafraumkante und passt auf den heranstürmenden Niehoff, dessen scharfe Flanke von Gnaase klasse direkt angenommen wird. Er lässt Kourouma stehen und hämmert den Ball unter die Latte. Großartig! Es steht 1:0 für den VfL
Die Rot-Weißen spielen unbeeindruckt weiter nach vorn, der VfL lauert offenbar auf Konter. Das Eckenverhältnis von 1:5 spricht Bände. Eitschberger versucht es immer wieder mit Schüssen aus der zweiten Reihe.
Ein auch spielerisch stark vorgetragener Angriff der Essener in der 30. Minute kann am Ende von Jonsson geklärt werden, das 1:1 liegt aber in der Luft.
In der 37. Minute verpassen Freund und Feind einen scharf vors Tor gebrachten Ball, da hat nur ein Fußbreit zum Ausgleich gefehlt. 1:7 Torschüsse für die Essener bestätigen das klar offensive Übergewicht der Gäste.
Gegen Ende der Halbzeit sogar fast das 2:0 für den VfL: Engelhardt köpft nach einer Ecke von Kehl aufs Tor, aber Golz und Kaparos klären gemeinsam auf der Linie.
Halbzeitfazit
Der VfL führt glücklich durch ein Tor von Gnaase in der 16. Minute. Essen ließ sich davon in seinem Offensivdrang nicht beirren und war dem Ausgleich sehr viel näher als der VfL einem zweiten Tor. Der VfL muss viel mehr tun als bislang, wenn er das Spiel als Sieger beenden will.
Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte …
… und hoffen lässt, dass es nun in Richtung Ostkurve geht.
Die Essener machen da weiter, wo sie aufgehört haben. Die erste Chance erarbeiten sich aber die VfLer: Über Kehl und Gnaase landet der Ball bei Simakala, der aber von vier Essenern umringt wird und nicht zum Abschluss kommt.
Es ist nun ein Auf und Ab. Simakala kann von Glück reden, nicht die zweite Gelbe erhalten zu haben und leitet kurz darauf einen vielversprechenden Konter ein.
Noch bewahrt die Abschlussschwäche der Essener den VfL vor dem Ausgleich. Der VfL muss mehr tun, das merkt auch das Publikum und legt einen Zahn zu. In der 60. Minute kann Golz ein Simakala-Freistoß aus 20 Metern klären.
Nach 60 Minuten …
… wird das Spiel von Minute zu Minute intensiver und wer beim Abstiegskampf spielerische Glanzpunkte erwartet, dürfte auf der falschen Party sein.
… in der 66. Minute kommen Müller und Zwarts für Engelhardt und Simakala ins Spiel. Nur wenig später hat Müller die Chance zum 2:0, als er über rechts nach einem schnell ausgeführten Freistoß allein aufs Tor zustürmt, aber er zögert zu lange und zieht den Ball rechts am Kasten vorbei.
Kayo kommt für Kehl und Gyamfi für Tesche, auch Essen wechselt (siehe „Zahlen, Daten, Fakten“). Bei allem Kampf bleibt das Spiel auf beiden Seiten recht fair.
Der VfL ist nun besser im Spiel, kommt zu einigen Chancen und auch an Einsatz mangelt es wahrhaftig nicht: Eine Grätsche von Müller wird fast symbolisch bejubelt, zumal er danach dem Ball bis zur Grundlinie hinterherjagt, wenn auch vergebens.
Essen scheint zehn Minuten vor Schluss etwas abzubauen, wohingegen der VfL die sich ihm nun bietenden Chancen nicht konsequent genug ausnutzt. Der Sieg hängt dennoch nach wie vor am seidenen Faden. Die Essener gehen nun „all in“ und machen einen Dreierwechsel.
Die Abwehr steht, wenn auch hin und wieder mit Glück. Da die Essener hinten nun aufmachen, könnte dem VfL ein Konter gelingen. in der 91. Minute kommt Conus für Niehoff in die Partie.
In der 90.+3 Minute die Riesenchance zum 2:0, doch Safi kann kurz vor Zwarts klären. Gleich darauf gibt es erst Rot-Gelb für Korouma und dann noch in der 90.+8 Minute einen Elfmeter für den VfL, den Ajdini souverän verwandelt.
Dass nach Abpfiff noch einige Arschloch-Fans aus den Essener Reihen randalieren, kann dem harten, aber fairen Spielverlauf auf dem Rasen keinen Schaden mehr zufügen.
Fazit
Der VfL gewinnt nach einem echten Abstiegsfight glücklich, aber aufgrund einer starken Abwehrleistung und guten zweiten Halbzeit nicht unverdient mit 2:0 gegen Rot-Weiss Essen.
Bevor es in die Winterpause geht, muss der VfL am 4. Advent um 16.30 in Verl gegen den SC antreten.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 15.158, davon 1.400 aus Essen
Tore:
1:0 Gnaase (16.)
2:0 Gyamfi (90.+9 Foulelfmeter)
Gelbe Karten:
(36.) Engelhardt
(38.) Kourouma
(47.) Simakala
(59.) Moustier
(90.+7) Schultz
(90.+7) Jonsson
Gelb-Rote Karten:
(90.+4) Kourouma
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Ajdini, Karademir, Amoako, Wiemann, Niehoff (Conus 90.+1) – Kehl (71. Kayo), Gnaase, Tesche (71. Gyamfi) – Engelhardt (65. Müller), Simakala (65. Zwarts)
Trainer: Marco Antwerpen
Rot-Weiss Essen
Golz – Eitschberger, Schultz, Kourouma, Brumme – D’Haese, Kaparos, Müsel, Safi – Arslan, Berisha
Trainer: Uwe Koschinat
Schiedsrichter: Christian Ballweg aus Zwingenberg
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 11. Mai 1952 in 41 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 12-13-16. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,75 auf Platz 20 und RW Essen (3,37) auf Platz 9. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 3. Liga gegen den 18. des 17. Spieltags.
Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga