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Samstag, 2. August 2025
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Akut drohende Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit

TDH sendet erneut Notsignale aus Osnabrück

Kürzungen bei der nationalen Flüchtlingshilfe besäßen zumindest eine Art innere Logik, wenn zugleich massiv in die internationale Entwicklungszusammenarbeit investiert würde, um Fluchtursachen zu mindern. Doch das exakte Gegenteil ist der Fall. Einmal mehr wendet sich die in Osnabrück ansässige internationale Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes mit einem wichtige Appell an die Öffentlichkeit.

Hintergrund: Die Bundesregierung plant, die humanitäre Hilfe um 1,2 Milliarden und die Entwicklungszusammenarbeit um 941 Millionen Euro zu kürzen. Das Bundeskabinett hat den zweiten Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 beschlossen. Die geplanten Einschnitte treffen besonders die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe – und gefährden damit den Schutz und die Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen weltweit.

Gemeinsam mit VENRO, dem Verband für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe, protestieren wir entschieden gegen diese Kürzungspolitik und setzen uns für die Wahrung der Kinderrechte ein.


Was sieht der Haushaltsentwurf vor?

Die Mittel für humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt sollen um 53 Prozent auf nur noch eine Milliarde Euro gekürzt werden. Der Etat des Entwicklungsministeriums soll um 8 Prozent auf 10,28 Milliarden Euro sinken – das dritte Jahr in Folge ein Rückgang um rund eine Milliarde Euro.

Auch die Mittel für internationalen Klima- und Umweltschutz sollen jeweils um rund 100 Millionen Euro bzw. etwa 12 Prozent reduziert werden.

Die Kürzungen gefährden nicht nur laufende Projekte, sondern auch die Fähigkeit Deutschlands, auf globale Krisen zu reagieren. Die internationale Zusage, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitzustellen, wird mit diesem Haushalt klar verfehlt.

Die Bundesregierung würde zudem ihr Versprechen brechen, jährlich 6 Milliarden Euro für internationale Klimafinanzierung bereitzustellen. Die vollständige VENRO-Stellungnahme mit allen Details und Forderungen findest du hier.


Warum das so brandgefährlich ist

Am Kabinenntstisch, aber auch im warmen Wohnzimmer scheinen wir alle zuweilen Fakten zu vergessen: Weltweit leben 566 Millionen Kinder in Armut, fast 500 Millionen leben in Konflikt- und Kriegsgebieten, über 48 Millionen befinden sich auf der Flucht. Gerade jetzt braucht es mehr, nicht weniger Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die am stärksten von Armut, Krisen und Konflikten betroffen sind.


Noch wäre Zeit

Der Bundestag berät noch bis Ende September über den Haushaltsentwurf. Das heißt: Noch können wir gemeinsam etwas bewegen! Terre des Hommes wird sich zusammen mit VENRO und anderen Organisationen für eine starke Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe einsetzen – für Schutz, Bildung und Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen weltweit.

Mehr Informationen – mitsamt eines Appells zu eigenen Aktivitäten finden sich online unter https://www.tdh.de/alarmierende-kuerzungen-im-bundeshaushalt-2025

 

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