День Незалежності України. Impressionen von Toni Theilmeier
Am Sonntag begingen viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker ukrainischer Herkunft den Unabhängigkeitstag ihres Heimatlandes. Gern nutzten sie dabei das in sommerlicher Strand-Atmosphäre hergerichtete Ambiente vor dem Theater.
Historischer Ursprung
Am 16. Juli 1990 hatte der Oberste Sowjet der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik die Erklärung der staatlichen Souveränität und ein Dekret über den Unabhängigkeitstag der Ukraine, der offiziell am 16. Juli stattfinden sollte, verabschiedet.
Die erste Unabhängigkeitsfeier auf Staatsebene hatte danach noch am 16. Juli 1991 stattgefunden. Drei Tage nach dem – am Ende gescheiterten – prosowjetischen Augustputsch in Moskau, am 24. August 1991, hatte das ukrainische Parlament auf einer Sondersitzung die notwendigen rechtlichen Bedingungen erfüllt und die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine, die durch ein folgendes Referendum am 1. Dezember bestätigt wurde, ausgerufen.
Am 20. Februar 1992 hatte schließlich das ukrainische Parlament eine Resolution verabschietet, die den 24. August als Unabhängigkeitstag und dessen jährliche Einhaltung als öffentlichen Nationalfeiertag in der Ukraine etabliert hatte.
Etablierung des Gedenk- und Feiertages
Seither wird der Tag auch im Rahmen breitgefächerter Kulturveranstaltungen begangen. Seit Kriegsausbruch nutzen ihn auch zahlreiche Exilgemeinden – wie die in Osnabrück – für ein Wiedersehen.
Beachtlich viele Beteiligte sorgten in der Hasestadt für eine bunte Atmosphäre. Auch wenn sich das aktuelle Kriegsgeschehen nicht aus den Köpfen verdrängen ließ, offenbarte das harmonische Beisammensein einmal mehr, dass sich in der Friedensstadt Osnabrück Angehörige aller Nationen, Kulturen und Religionen wohl und angenommen fühlen können.
Ein Sonntag als Veranstaltungstag mag dazu beigetragen haben, dass das Fest zur Feier des Unabhängigkeitstags der Ukraine der große Erfolg wurde, der er dann tatsächlich auch war.
Die Ukrainische Gemeinde Osnabrück nutzte Strand mit Bühne, um mit zahlreichen Aufführungen, vom Tanz über Volkstheater und Kinder, die Gedichte aufsagten, bis hin zu hervorragenden Chören, das wohl dreihundertköpfige Publikum zu begeistern. Besonders der Chor Зорi, zu deutsch Sterne, wusste mit großer Musikalität und hervorragendem technischen Können ukrainische Folklore zu präsentieren, die sogar zum Tanz einlud.
Aber auch eine sehr gute Folkrock-Gruppe aus Bielefeld und ein Ensemble aus drei Sopranen, das u.a. altkirchenslavische Kirchenlieder präsentierte, waren unbedingt hörenswert.
Zum Abschluss des Abends machte ein DJ noch Druck auf den Kessel. Weitere Fotos unseres OR-Kollegen befinden sich in zwei Posts auf seinem Blog, ganz oben.