SPD-Fraktion: Akute Baumängel und defekte Sanitäranlagen an Osnabrücker Schulen sollen der Vergangenheit angehören
Mit einem Antrag für die Ratssitzung am 16. September 2025 haben die Fraktionen der Mehrheitsgruppe Grüne/SPD/Volt die nachhaltige Pflege und den langfristigen Erhalt städtischen Gebäude und Infrastruktur in den Blick genommen.
Wie schon in der vergangenen aktuellen Stunde im Rat vorgetragen, setzen die Fraktionen dabei auf Erhalt statt auf kostspielige Vollsanierung und wollen so langfristig auch den städtischen Haushalt entlasten. Die städtischen Infrastruktureinrichtungen wie Straßen, Plätze, Wege, Brücken, Grünanlagen und vor allem Gebäude sollen regelmäßig zielgerichtet Instand gesetzt und so eine längere Zeit funktionsfähig gehalten werden.
In den vergangenen Monaten haben zum Beispiel mehrere Schulen in Osnabrück gravierende Gebäudeschäden und funktionsuntüchtige Sanitäranlagen gemeldet:
- Berufsbildende Schule (BBS) am Pottgraben: Schülerinnen und Schüler dokumentierten bröckelnde Wände, Feuchtigkeitsschäden und dauerhaft außer Betrieb gesetzte Toilettenkabinen.
- Grundschule Sutthausen: Undichte Deckenfugen im Sanitärbereich, verstopfte WC-Anlagen und mangelnde Lüftungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus gibt es in der Stadt prominente Objekte mit einem hohen Sanierungsstau wie das Theater – inklusive Probenzentrum – und das VFL-Stadion, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Die Verwaltung wurde durch die Mehrheitsgruppe beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, das die folgenden Punkte bewertet:
- Einführung einer systematischen Lebenszyklusanalyse für alle kommunalen Gebäude, Plätze, Straßen, Wege sowie öffentlicher Einrichtungen wie Brunnen und Beleuchtung.
- Vorrangige Nutzung nachhaltiger, ressourcenschonender Baumaterialien und energieeffizienter Technologien, wo wirtschaftlich vertretbar.
- Förderung klimaresilienter Bauweisen und Anpassungsstrategien an den Klimawandel.
- Aktive Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Unternehmen und Institutionen in alle Entscheidungsprozesse.
- Absicherung der Finanzplanung durch frühzeitige Berücksichtigung von Langzeitfolgen im Zukunftsinvestitionshaushalt.
- Identifikation und Dokumentation von Erhaltungsmaßnahmen, die teure Vollsanierungen verzögern und so die Nutzungsdauer vorhandener Infrastruktur verlängern.
- Gespräche mit Fördergebern auf Bundes- und Landesebene sowie im Deutschen Städtetag zur Schaffung passgenauer Förderinstrumente.
„Unsere Schulen und Kultureinrichtungen sind das Aushängeschild für Bildung, Chancengleichheit und Teilhabe. Die immer wiederkehrenden Zustände dürfen nicht länger hingenommen werden. Mit dem vorliegenden Ratsantrag legen wir die Grundlagen, um die Osnabrücker Infrastruktur effizienter, ökologischer und sozial verträglicher instand zu halten“, erklärt Susanne Hambürger dos Reis, SPD-Fraktionsvorsitzende.
„Eine kluge Lebenszyklusanalyse schützt unsere städtischen Werte, entlastet künftige Haushalte und stellt sicher, dass Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Besucher unserer Stadt künftig in sicheren und gepflegten Räumen lernen, arbeiten und kulturelle oder sportliche Angebote genießen können“, erläutert Heiko Panzer für die SPD-Fraktion weiter.
„Eine vorausschauende Instandhaltung senkt langfristig Kosten, schont Ressourcen und steigert die Lebensqualität aller Osnabrückerinnen und Osnabrücker. Die Mehrheitsgruppe setzt darauf, dass Verwaltung und Politik gemeinsam schnell einen Fahrplan erarbeiten, um mögliche Fördermittel zu sichern und die Sanierungsstau systematisch abzubauen“, ergänzt Heiko Panzer
„Für die Zukunft soll ein Konzept entwickelt werden mit dem kurz- und langfristig planbar wird, welche Instandhaltungsmaßnahme zu welchem Zeitpunkt richtig ist, um z.B. ein Gebäude, Brunnen oder Platz auf einem technischen Stand zu halten, der vor einer notwendigen Vollsanierung schützt. Diese Lebenszykluskostenberechnung ist notwendig, um auch finanziell besser planen zu können und Investitionen in Infrastruktur deutlich zu verringern und Osnabrück Infrastruktur sichtbar besser in Schuss zu halten!“, sind sich Susanne Hambürger dos Reis und Heiko Panzer einig.