Nach einer extrem schwachen ersten Hälfte steigerte sich der VfL im zweiten Durchgang und kam auch dank eines Jonssons im Tor zu einem durchaus glücklichen 3:1-Sieg gegen gute Auer.
Für den VfL geht es am kommenden Sonntag zu Viktoria Köln, Anstoß um 19.30 Uhr (!!!), danach kommt am Mittwoch, den 01.10., um 19.00 Jahn Regensburg an die Brücke und am Ende dieser englischen Woche geht es am Samstag, 04.10., um 14.00 zum SV Waldhof Mannheim. Alle weiteren Termine gibt es hier.
Vor dem Spiel
Über die aktuellen Geschehnisse rund um den VfL informieren wir regelmäßig und gleich mehrmals wöchentlich in unseren Berichten und stets aktuellen Podcasts, sodass wir uns an dieser Stelle absurde Lückenfüllerartikel oder Spekulationen über mögliche Aufstellungen einfach ersparen können.
Der VfL tritt heute mit dieser Startelf an:
Jonsson – Karademir, Müller, Fabinski – Kammerbauer, Jacobsen, Wagner, Schumacher – Meißner, Ihorst, Kehl
Erwartet werden 14.000 Zuschauer:innen, davon 300 aus Aue.
Beginn
Schiedsrichter Yannick Rupert (25!) aus Dortmund pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen von fast 30 Grad an. Anstoß haben die ganz in Schwarz angetretenen Auer, die zunächst in Richtung Ostkurve spielen.
Der VfL greift früh an, so dass sich das Geschehen in den ersten Minuten eher in der Hälfte der Gäste abspielt. Die erste Chance haben aber die Gäste, als Ehlers in der 7. Minute vom linken Strafraumeck abzieht und den Ball knapp neben den langen Pfosten setzt.
Die Angriffsbemühungen beider Mannschaften verlaufen sich spätestens im Strafraum des Gegners.
Nach einer Viertelstunde …
Sehen wir hier noch immer ein recht ereignisloses Spiel ohne echte Torchancen. Daran ändert auch nicht Wagners harmloser Schlenzer aus 20 Metern in der 20. Minute, der am rechten Pfosten vorbei ins Toraus geht.
Bislang sieht alles mal wieder nach einem 0:0 zur Halbzeit aus …
Nach einem erschreckenden Fehlpass von Fabinski kommen die Gäste in der 27. Minute über zwei, drei Statione gefährlich vor das Tor, wobei Stefaniaks Schuss aus 8 Metern am Ende vom zurückgeeilten Fabinski geblockt werden kann.
Aue wird nun immer stärker und ist permanent im Vorwärtsgang. Der VfL findet in der Offensive praktisch nicht statt.
In der letzten Sekunde der ersten Halbzeit dann fast die Führung für die Gäste. Julian Guttau zirkelt den Ball aus halbrechter Position aus 18 Metern an den linken Innenpfosten und der Ball trudelt die Torlinie entlang ins rechte Seitenaus. Wahnsinniges Glück für den VfL.
Nachdem der VfL nun eindrucksvoll gezeigt hat, dass man ohne Offensivbemühungen keine Tore erzielen, sich aber jederzeit eins fangen kann, kommt der erlösende Halbzeitpiff.
Halbzeitfazit
Ganz einfach: Der unambitionierte, behäbige Auftritt des VfL wird zurecht mit Pfiffen quittiert. Aue ist die bessere von zwei schwachen Mannschaften. Wie der VfL ein Tor erzielen soll, bleibt ein Rätsel, das nun in der Pause gelöst werden muss.
Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation, Kommentar und weiterführenden Links, fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der HZ-Gedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.
Halbzeitgedanken: Der Fußballclub Erzgebirge Aue e. V., kurz FC Erzgebirge Aue, ist ein Verein aus Aue-Bad Schlema in Sachsen, der am 4. März 1946 gegründet wurde, wobei die Vorgeschichte der Vereins bis ins Jahr 1908 zurückreicht. Aue-Bad Schlema heißt seit dem 1. Januar 2019 durch den Zusammenschluss der Stadt Aue und der Gemeinde Bad Schlema tatsächlich so und hat 19.864 Einwohner. Diese Zwangsvereinigung stieß bei den meisten Bewohnern der beiden Orte auf alles andere als auf Begeisterung, wie mir mal Fotograf aus Aue mit eindeutigen Gesten und Worten bestätigte. Dadurch lässt sich sicherlich auch erklären, weshalb bei der Gemeinderatswahl am 17. Juni 2024 so viele unabhängige Wählergruppen antraten. Der Christdemokrat Heinrich Kohl ist zwar seit über 40 Jahren(!) Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema, was beruhigend klingen mag, allerdings wählten 21,8 % die AfD und 12,0 % die neofaschistischen Freien Sachsen. Eine Gegend, in der ich nicht unbedingt leben möchte. |
Beide Teams wechseln nicht zur zweiten Hälfte …
… was man aus Auer Sicht verstehen kann. Trainer Schultz wird wissen, warum die VfL-Spieler eine Reha-Chance erhalten und tatsächlich wirkt der VfL die ersten Minuten sehr viel entschlossener.
Nach zwei guten Aktion von Ihorst gibt es einen Eckball für den VfL. Kammerbauer zieht die Ecke von rechts auf Höhe des Elfmeterpunkts. Und Air-Jacobsen fliegt quer durch den Strafraum und versenkt den Ball per Kopf ins lange Ecke.
In der 50. Minute fast das 2:0, als Meißners Schuss von halblinks aus 18 Metern knapp am langen Posten vorbeigeht.
Anstatt den Druck aufrechtzuerhalten, lässt man den Auern viel zuviel Raum, die nun ihrerseits zu einigen mehr oder weniger gefährlichen Angriffen kommen.
Nach 60 Minuten …
… ist der VfL dank der Einwechslungen von Badjie und Christensen für Ihorst und Schumacher wieder im Vorwärtsgang.
In der 63. Minute gibt es nach einem vermeintlichen Handspiel einen Elfmeter für den VfL, den Kehl zum 2:0 verwandelt, das zu diesem Zeitpunkt als glücklich bezeichnet werden muss.
Und wieder spielt der VfL nicht wie eine Heimmannschaft, sondern lässt die Auer kommen, warum auch immer.
In der 70. Minute folgt die Strafe: Einen ersten Angriff kann Jonsson noch klären, doch im zweiten Anlauf dribbelt Fallmann fast unbedrängt in den Strafraum und kann in aller Ruhe auf Clausen passen, der den Ball aus zehn Metern fast ungehindert ins linke Eck versenkt. „Selbst inne Schulden“, sagt der Osnabrücker.
Aue wittert Morgenluft und ist weiter im Vorwärtsgang. Ein Kopfball von Melone ist zu schwach und einen Schuss von Fallmann blockt Badjie.
In der 85. Minute gibt es eine Chance nach der anderen für die Gäste, bei denen Jonnsson gleich dreimal in letzter Sekunde klären muss, einen Kopfball von Günther-Schmidt aus wenigen Metern kratzt er von der Linie.
In der 90. Minute wird der für Meißner eingewechselte Riesselmann auf dem Weg zum Tor von Malone umgerissen und die erste Karte in diesem Spiel ist gleich eine rote.
In der letzten Minute verwandelt Badjie einen Konter von links ins kurze Eck zum viel umjubelten Endstand von 3:1.
Fazit
Nach einer extrem schwachen ersten Hälfte steigerte sich der VfL im zweiten Durchgang und kam auch dank eines Jonssons im Tor zu einem durchaus glücklichen 3:1 Sieg gegen gute Auer.
Für den VfL geht es am kommenden Sonntag zu Viktoria Köln, Anstoß um 19.30 Uhr (!!!), danach kommt am Mittwoch, den 01.10., um 19.00 Jahn Regensburg an die Brücke und am Ende dieser englischen Woche geht es am Samstag, 04.10., um 14.00 zum SV Waldhof Mannheim. Alle weiteren Termine gibt es hier.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 14.072, davon 300 aus Aue
Tore:
1:0 Jacobsen (49.)
2:0 Kehl (63. Handelfmeter)
2:1 Clausen (71.)
3:1 Badjie (90.+5)
Gelbe Karten:
(90. +2.) Weinhauer
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(90.) Malone
VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, Müller, Fabinski – Kammerbauer, Jacobsen, Wagner (88. Wagner), Schumacher (59. Christensen) – Meißner (88. Riesselmann), Ihorst (59. Badjie), Kehl (74. Pröger)
Trainer: Timo Schultz
FC Erzegebirge Aue:
Männel – Fallmann, Malone, Zobel, Barylla – Fabisch, Uhlmann – Stefaniak, Guttau, Clausen – Schmid
Trainer: Jens Härtel
Schiedsrichter: Yannick Rupert (Dortmund)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 31. August 2001 in 24 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 9-7-8. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,27 auf dem 6. Platz und Aue (3,73) auf dem 18. Platz. Tatsächlich spielt der VfL als 10. gegen den 18. des 6. Spieltags der 3. Liga.