Osnabrücker Kinderhilfsorganisation warnt vor Beschlüssen auf dem AfD-Parteitag
Terre des Hommes, weltweit aktive und in der Friedensstadt angesiedelte Kinderhilfsorganisation zeigt sich entsetzt über politische Ziesetzungen, die anlässlich des kommenden AfD-Parteitags zu erwarten sind. „Eine Reihe von Forderungen, die auf dem AfD-Bundesparteitag in Riesa beschlossen werden sollen, widersprechen der UN-Kinderrechtskonvention oder gefährden das Wohl von Kindern“, heißt es in der Stellungnahme.
Durch die erwartbare massive Unterstützung des Multimilliardärs Elon Musk dürfte die von Terre des Hommes ausgesprochene Warnung zusätzlich ernst genommen werden. TDH ruft Politik und Gesellschaft dazu auf, sich gegen die AfD-Politik zu stellen und die Rechte aller Kinder weltweit zu achten wie zu verteidigen. »Zahlreiche Vorschläge der AfD gefährden das Wohl von Kindern. Würde die AfD ihre Pläne durchsetzen, droht zum Beispiel etlichen Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, dass sie die Regelschule verlassen müssen. Das ist ein Angriff auf Chancengleichheit und Inklusion. Als Kinderrechtsorganisation stehen wir für ein Bildungssystem, das alle Kinder mitnehmen soll«, erklärt Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes.
Als Beispiel nannte Hofert die Vorhaben im Bereich Migration. Sie gefährdeten zudem die Rechte und das Wohl geflüchteter Kinder, insbesondere durch weitere Einschränkungen des Familiennachzugs und die Auslagerung von Asylverfahren. »Geflüchtete Kinder gehören zu den verletzlichsten Gruppen in unserer Gesellschaft. Sie brauchen Stabilität und Geborgenheit – keine Anfeindungen und weitere Einschränkungen ihrer Rechte. Ich fordere die demokratischen Parteien auf, die Rechte aller Kinder zu achten und zu schützen, statt Rhetorik und Forderungen der AfD zu übernehmen«, sagt Joshua Hofert.
Auch in puncto Klimawandel stehen offenkundig menschenfeindliche Beschlüsse an. Im Leitantrag zum Wahlprogramm wird, einmal mehr, der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel als »wissenschaftlich ungeklärt« beschrieben und verschiedene Maßnahmen gegen den Klimawandel werden abgelehnt.
»Die Klimakrise ist eine der größten Gefahren für die Zukunft von Kindern weltweit. Kinder brauchen Wissen und klimapolitisches Handeln, keine Ideologie der Ignoranz«, so Hofert. Ferner behauptet die AfD in ihrem Leitantrag, dass ein als Kinderrechte-Aufklärung getarntes Ausspielen der Jugendlichen und Kinder gegen ihre Eltern den Zusammenhalt in den Familien gefährden würde. »Diese Haltung führt die Kinderrechte ad absurdum«, so Joshua Hofert.
Nach TDH-Auffassung ist ein breites demokratisches Bündnis nötig, um die AfD auch hier in die Schranken zu verweisen. Alle demokratischen Parteien sollten das Wohl und die Rechte aller Kinder besser zu schützen. »Kinderrechte schaffen die Basis für ein selbstbestimmtes Leben und sichern die Rahmenbedingungen kindlicher Entwicklung. Sie sind unteilbar und stehen für Schutz, Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit«, so Joshua Hofert. »Diese wertvollen Aspekte menschlichen Lebens müssen gewahrt werden.«
Die Rechte künftiger Generationen sollten deshalb ein weiterer Schwerpunkt sein, den demokratische Kräfte im Kampf gegen den Rechtsextremismus beherzigen müssen und werden.