Dienstag, 23. April 2024

Begegnungsraum zum Quatschen, für Kritik und Ideen

MdB Manuel Gava bietet Wahlkreisbüro als neue Anlaufstelle
Ein Interview

Traditionsbewusste Menschen in Osnabrück kennen die Örtlichkeit in der Bierstraße 13 noch als wichtigen Teil des alten Kult-Cafés Brüggemann. Gegenüber finden sich die Freiwilligenagentur und, etwas weiter, der Bund Bildender Künstler und eine Menge Gastro, nicht zuletzt das Aktionszentrum 3. Welt. Jetzt ist Osnabrücks direkt gewählter Bundestagsabgeordneter Manuel Gava in die traditionsbeladene Räumlichkeit eingezogen. Was offiziell den Titel „Wahlkreisbüro“ trägt, soll sich nach Auffassung Gavas in schneller Zeit zu einem wichtigen bürgerschaftlichen Treffpunkt entwickeln.
Angesichts der drängenden Probleme, die derzeit im Berliner Bundestag anstehen und den vollen Einsatz der Abgeordneten verlangen, erscheint die Präsentation eines neuen öffentlichen SPD-Treffs als großes Ziel. Die OR hakte nach und erschien zur Büroeröffnung.

Hallo Manuel, du hast soeben hier in der Bierstraße, im Herzen der Altstadt, dein neues Bürgerbüro bezogen. Die SPD-Regionalgeschäftsstelle findet sich fern von der Innenstadt, in der Lengericher Landstraße. Warum ist Dein Wahlkreisbüro jetzt hier und nicht dort?

Mit der Eröffnung meines Wahlkreisbüros in der Altstadt verabschiede ich mich ja nicht von der Regionalgeschäftsstelle meiner Partei. Ich bin, gemeinsam mit Melora Felsch, ja auch noch Osnabrücker SPD-Vorsitzender und werde unverändert auch immer wieder dort mal sein – und Mitmieter bleibe ich da natürlich auch.

Und warum nun zusätzlich die Altstadt?

In der Osnabrücker Altstadt sind irgendwie alle Menschen in Osnabrück unterwegs. Die einen mehr, andere etwas weniger. Wenn ich als hier direkt gewählter Bundestagsabgeordneter mein Wahlkreisbüro im Stadtzentrum als neuen Begegnungsraum für alle anbiete, ist das deshalb vor allem als Angebot an die Leute im Wahlbereich gerichtet. Mit der einfachen Botschaft: Ihr habt zukünftig einen Ort in der Innenstadt, den ihr für Informationen, aber auch zum Quatschen, für Kritik und Anregungen nutzen könnt.

Als Bundestagsabgeordneter bist du natürlich oft in Berlin und auch in Osnabrück. Da dürfte dein Terminkalender immer ziemlich voll sein. Womit bist Du in der Hauptstadt eigentlich vor allem beschäftigt?

Die Auswirkungen der Pandemie und der Ukraine-Krieg haben in den letzten Monaten natürlich eine besonders große Rolle bei meiner Arbeit gespielt, das merken ja auch alle im Land. Jetzt steht besonders die Energie- und Gesundheitspolitik im Zentrum. Unzählige Aufgaben und Abstimmungen sind im Bundestag auf mich zugekommen.

Siehst du trotz der schwierigen Lage Erfolge?

Die sollten wir bei aller sachlichen Kritik nie vergessen. Beispielsweise haben wir endlich den längst überfälligen Mindestlohn von 12 Euro auf den Weg gebracht. Ganz aktuell arbeiten wir in Berlin daran, Hartz 4 in das Bürgergeld umzuwandeln – ein wichtiger Schritt für eine gerechtere Zukunft, in der die Stigmata der Vergangenheit abgestreift werden. Meine Ausschussarbeit in Arbeit & Soziales sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war zum Schluss natürlich sehr durch den Krieg in der Ukraine bestimmt.

Wie willst Du dann bei so vielen Themen in Berlin regelmäßig in deinem Büro in der Bierstraße anzutreffen sein?

Ich habe immer gesagt, dass ich nichts bei meiner Abgeordnetenarbeit verspreche, was ich nicht halten kann. Natürlich kann ich nicht jeden Tag acht Stunden in meinem Wahlkreisbüro sein. Dafür habe ich aber mit Johannes Fölling und Lara Rahe zwei Mitarbeitende, die hier regelmäßig sind und mit denen ich vertrauensvoll zusammenarbeite. Johannes und Lara sorgen mit Sicherheit dafür, dass mich alle Anliegen, die in meinem Wahlkreisbüro vorgetragen werden, auch erreichen. Versprochen.

Und was ist mit Dir persönlich?

Ich werde hier in der Bierstraße zum Beispiel Sprechstunden anbieten, die frühzeitig bekannt gegeben werden und zu denen man sich dann jederzeit über Johannes oder Lara anmelden kann. Die Termine werden natürlich auch im Ladenfenster ganz klassisch aushängen. Wer mich kennt, weiß, dass ich natürlich auch über das Internet – von Emails bis hin zu Social Media – gut erreichbar bin.

Was erwartet denn Menschen, die durch die offene Tür des Treffs gehen?

Ich werde mich zum Beispiel intensiv darum kümmern, dass hier stets wichtige Infos und Programme vorrätig sind, mit denen sich alle Interessierten über politische Themen versorgen können. Weitergehendes kann bestellt werden, gern auch für ganze Schulklassen oder Seminare.

Also eine klassische Info-Versorgung?

Wenn es die Umstände zulassen, soll gern auch mal ein Tee, ein Kaffee oder ein Kaltgetränk drin sein. Nicht zu vergessen auch die Möglichkeit, Anliegen vorzutragen, meinetwegen auch mal so richtig, natürlich vollkommen friedlich, Dampf abzulassen. Ich kann ganz gut zuhören.

Wenn man sich hier umschaut, springen interessante Nachbarn ins Bild. Gegenüber findet sich die Freiwilligenagentur, das Aktionszentrum 3. Welt, ein wenig weiter der Bund Bildender Künstler, besondere Einzelhandelsgeschäfte, auch jede Menge Gastro – und natürlich das Rathaus. Planst du eine gute Nachbarschaft?

Auf jeden Fall! Und zwar eine aktive Nachbarschaft, die sich gegenseitig stützt, wann immer das geht. Nichts spricht aus meiner Sicht dagegen, dass man sich mal regelmäßig besucht, Aushänge und Utensilien anderer womöglich auch im eigenen Fenster präsentiert. Und im Rathaus befinden sich ja nicht nur wichtige Verwaltungsstellen, sondern auch das Büro der SPD-Stadtratsfraktion. Die SPD-Familie ist also durch den neuen Treff noch stärker präsent als vorher.

Warum ist das für euch wichtig?

Wenn sich dort im Rathaus oder auch im Stadthaus oder in anderen städtischen Gebäuden jemand mit bundespolitischen Themen einbringen will, darf er oder sie da gern meine Büroadresse für weitere Infos erfahren. Umgekehrt gilt das genauso, sobald jemand bei uns örtlich, kommunalpolitisch oder verwaltungsmäßig zu lösende Themen anspricht, vermitteln wir gern passgenaue Kontakte.

Soll dein Treff vorwiegend parteiintern genutzt werden?

Auf keinen Fall. Ich habe zum Beispiel vor, gemeinnützigen Organisationen für bestimmte Zeiten und Anlässe auch mal unseren Treff als Anlaufstelle anzubieten. Egal, ob es sich dabei um soziale, kulturelle oder rechtlich wichtige Themen handelt. Auch kostenlose Rechtsberatungen könnten eine Idee sein, wenn dies von Interessierten möglich gemacht werden kann.

Könnt ihr euch womöglich auch Publikumsveranstaltungen vorstellen?

Aber klar. Alles natürlich im Einklang mit räumlichen Möglichkeiten. Unmittelbar vor der Kulturnacht wird es beispielsweise eine öffentliche „Rote Lesung“ mit Texten zur Osnabrücker Geschichte mit einem auch in der OR bekannten Autoren geben. Weiteres werden wir noch bekannt machen.

Lieber Manuel, danke für das Gespräch und viel Erfolg für eure ehrgeizigen Vorhaben.

Manuel Gava ist nicht nur über sein Wahlkreisbüro in der Bierstraße 13, sondern über sein Team stets auch gut per Festnetz  unter 0541/2002628 zu erreichen. E-Mail: manuel.gava.wk@bundestag.de
Internet: https://www.manuelgava.de

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