Gestern wurde im Stadtrat das geplante VfL-Trainingszentrum auf der Sportanlage am Schinkelberg, der Ausbau des VfL-Nachwuchsleistungszentrums auf der Illoshöhe und die Neugestaltung der Sportplätze am Gretescher Weg beschlossen.
(Achtung! Es folgt ein Bandwurmsatz)
Nachdem unser Stadtratsmitglied Kalla Wefel, seines Zeichens Altersvizepräsident, Stimme der Vernunft und Autor dieses Artikels, vor der Verstadtlichung des Vereins gewarnt und all die Nachteile eines VfL-TZ akribisch aufgezeigt hatte – angefangen von der Vertreibung der bisherigen Nutzer SC Türkgücü und SC Bosna über die Tatsache, dass der Fußweg der Grundschüler*innen der Diesterwegschule – von wegen der Maxime „kurze Beine, kurze Wege“ – durch Verlagerung zu den Sportplätzen am Gretescher Weg von 100 m auf 500 m verlängert werde, bis hin zu dem Wahnwitz, in der heutigen Zeit überhaupt noch ganze Naturrasenflächen mit Kunstrasen zu versiegeln und mit einer Rasenheizung zu versehen –, hielt er als entschiedener Anhänger der radikalen Mitte eine völlig logische Gegenrede zu dem, was er vorher gesagt hatte:
„Nun hat ja der Alterspräsident (Anm. d. Red.: Fritz Brickwedde / CDU & Zoo) heute bereits einen Vergleich mit dem Theater gezogen, als es um Baukosten ging. Ich bin aus ganz einfachen Gründen für den Schinkelberg-Vorschlag:
- Bundesweit werden Profivereine von ihren Städten gepampert. Damit der VfL nun keinen Wettbewerbsnachteil hat, bin ich für das Trainingszentrum.
- Das Theater wird jährlich widerspruchslos mit zig Millionen finanziert, das ist in Ordnung. Das größte Theater Osnabrücks steht aber meiner Meinung nach im Schinkel. Und auch wenn dort schon viele Millionen in den letzten zwei Jahrzehnten versenkt worden sind: Das Theater Bremer Brücke und der VfL mit seinem Ensemble und seinen Übungsmöglichkeiten sind zumindest für uns Ur-Osnabrücker*innen nicht mehr aus dem Leben wegzudenken, sie sind für uns – wenn auch nur lokal begrenztes – Weltkulturerbe.
- Der Hauptgrund: Ich will mir einfach nicht mehr ständig dieses Gejammer „Wir haben ja auch kein vernünftiges Trainingszentrum“ anhören, und das von allen Seiten. Damit werden immer wieder schlechte Leistungen begründet.
- Ein Schlusssatz noch: Die Partei Die PARTEI ist dagegen, hat aber nichts dagegen, dass ich dafür bin.“
