„Der Tod ist ständig unter uns“: Sonderausstellung im Augustaschacht geht mit guter Resonanz zu Ende
Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland bildeten ein vielbeachtetes Ausstellungsthema in der Gedenkstätte Augustaschacht. Riga war das Zentrum jüdischen Lebens in Lettland. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Stadt zu einem Zielort von Deportationen und zum Tatort nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Angehörige von SS, Polizei und Wehrmacht sowie lokale Hilfstruppen ermordeten fast alle lettischen sowie die aus Deutschland, Wien, Prag und Brünn nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden.
Auch die Region Osnabrück hat eine Verbindung nach Riga: Im Dezember 1941 wurde ein großer Teil der in Osnabrück verbliebenen jüdischen Gemeinde mit weiteren Juden aus den Nachbarstädten Münster und Bielefeld per Zug in das Ghetto von Riga deportiert. Nur sechs Personen aus Osnabrück, darunter der spätere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde – Ewald Aul – überlebten.
Die Sonderausstellung „Der Tod ist ständig unter uns. Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland“ ist noch bis Sonntag, 01. September 2024 in der Gedenkstätte Augustaschacht, Zur Hüggelschlucht 4, in Hasbergen-Ohrbeck zu sehen.
Sie bettet die nationalsozialistische Deportation von fast 25.000 Jüdinnen und Juden aus verschiedenen Ländern nach Riga in die Geschichte der deutschen Besatzungspolitik im Reichskommissariat Ostland ein. Im Mittelpunkt stehen die Schicksale von jüdischen Verfolgten, die Tatorte und ausgewählte Biografien von Tatbeteiligten.
Die Ausstellung wird von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück, der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Stadt Osnabrück gefördert. Der Eintritt ist frei.