Stadtführung zur Geschichte der im Nationalsozialismus vernichteten „Zweiten Jüdischen Gemeinde“ in Osnabrück am 5. März
Nachdem die erste jüdische Gemeinde Osnabrücks bei den Pestpogromen im 14. Jahrhundert „wie Vieh niedergemetztelt“ wurde, entstand nach 400jähriger Verbannung aus der Stadt Anfang des 19. Jahrhunderts aus kleinen Anfängen eine neue Jüdische Gemeinde. Martina Sellmeyer, Expertin für die jüdische Geschichte der Stadt, stellt bei einer Führung diese „Zweite Jüdische Gemeinde“ in Osnabrück vor, die im Nationalsozialismus vernichtet wurde. Dabei geht es zu den Orten, an denen gebetet wurde, und die zu Orten der Verfolgung wurden.
„Das kam mir dort immer so geheimnisvoll vor“ beschreibt eine Osnabrückerin ihren Besuch in der Synagoge in der Rolandstraße. Felix Nussbaums Gemälde „Die beiden Juden“ zeigt das Innere der Synagoge, in der sich die Gemeinde nur 33 Jahre lang versammeln konnte – dann wurde diese ebenso wie die Gemeinde vernichtet. Martina Sellmeyer berichtet auch über die Mitglieder der Gemeinde, bei denen das Gebot der Wohltätigkeit eine hervorragende Rolle spielte, und die Persönlichkeiten, die die Gemeinde leiteten.
Die jüdische Gemeinde in Osnabrück hatte nur kurze Zeit einen eigenen Rabbiner und musste sich während der längsten Zeit ihrer Existenz mit viel zu engen Beeträumen behelfen. Ihre sichtbare Präsenz war in der Stadt nicht erwünscht. Nur 33 Jahre lang konnte sich die Gemeinde in einer eigenen würdevollen Synagoge versammeln. Gemeindevorsteher, Ritualbeamte und der von einem Gemälde Felix Nussbaums bekannte Kantor Gittelsohn bestimmten das religiöse Leben und seine Ausrichtung. In den letzten schweren Jahren leitete die Gemeinde der engagierte Lehrer Abraham Trepp, über den die Rundschau in der Reihe über Menschen, die in Osnabrück Widerstand geleistet haben, berichtet hat.
Stadtführung „Im Fahrwasser des überlieferten Judentums“: Die „zweite“ jüdische Gemeinde in Osnabrück (1800 – 1943)
Sonntag, 05.,03.2023 in der Zeit von 11.00 – 13.00 Uhr.
Anmeldung: Kath. Familien-Bildungsstätte Osnabrück, Tel. 0541 35868-0, E-mail
info@kath-fabi-os.de