Dass Patchwork-Arbeiten nicht nur die praktische Verwendung von Rest-Stoffschnipseln sind, zeigt die Gruppe „quiltARtnet“ noch bis zum 13. Februar 2022 in den Ausstellungsräumen im Erdgeschoss des Tuchmacher Museums in Bramsche.
Ein Quilt ist ja zunächst einmal eine ganz profane Steppdecke, hergestellt aus drei Schichten: einer ansehnlichen oberen Stoffschicht (von den amerikanischen Siedlern seinerzeit mangels Stoff als Patchwork zusammengesetzt), einer wärmenden Vliesschicht in der Mitte und einer einfachen, einfarbigen unteren Stoffschicht.
Diese Schichten werden mit Nadel und Faden (heutzutage natürlich mit einer Nähmaschine) zusammengesteppt (englisch „to quilt“ = steppen).
Ursprünglich stammt Steppstoff aus China bzw. Asien, von wo aus die Kreuzritter ihn nach Europa brachten, und über England landete er dann mit den Auswanderern in Nordamerika.
Dies ist allerdings nur die eine, die nützliche Seite der Quilts. Es gibt noch eine wunderbare andere Seite, die die Mitglieder der Gruppe quiltARtnet zur Perfektion gebracht haben, nämlich Quilt-Art, also der künstlerische Umgang mit Stoffen aller Art. Nicht als wärmende Decke, sondern als Wandbehang gedacht.
Deshalb haben Renate Dellenbusch, Rebecca Roth und Annette Rußwinkel die Ausstellung ihrer Werke auch KUNSTSTOFF genannt.
Noch bis zum 13.02.2022 im Tuchmacher Museum in Bramsche zu bewundern (Di. – So. 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Mühlenort 6, 49565 Bramsche, www.tuchmachermuseum.de)
