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Freitag, 10. Oktober 2025

25 Jahre Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF)

Stiftung in Osnabrück bleibt Impulsgeberin für Forschung über Frieden und Sicherheit

Vor 25 Jahren, im Oktober 2000, wurde die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) als Stiftung bürgerlichen Rechts mit Mitteln des Bundes gegründet. Ihren Sitz hat sie seit 2002 im historischen Steinwerk Ledenhof in Osnabrück – der Friedens-stadt, die sich unter dem damaligen Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip erfolgreich um den Stiftungssitz beworben hatte. Von hier aus koordiniert die Geschäftsstelle seitdem die Förderarbeit für die deutsche Friedens- und Konfliktforschung.

Mit der Gründung der DSF begann ein neues Kapitel für die Förderung der Friedens- und Kon-fliktforschung in Deutschland. Erklärtes Ziel war es, diese „dauerhaft zu stärken und zu ihrer politischen und finanziellen Unabhängigkeit beizutragen“. Der damaligen Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn stand damals mit Marion Gräfin Dönhoff (DIE ZEIT), dem Bundesminister a.D. Egon Bahr und dem ehemaligen Bremer Bürgermeister Hans Koschnick ein namhafter Beraterkreis zur Seite, der durch eine 12köpfige wissenschaftliche Kommission erweitert wurde.

Mit der Unterzeichnung des Stiftungsgeschäfts übernahm der Gründungsvorstand, dem neben dem Vorsitzenden Egon Bahr, der Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, Dieter S. Lutz und Christiane Lammers für die Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung angehörten, die weitere Aufbauarbeit. Am 27. April 2001 fand in Anwesenheit der Ministerin die konstituierende Sitzung des Stiftungsrates im Friedenssaal des historischen Rathauses in Osnabrück statt.

Gleich zu Beginn der Fördertätigkeit leistete die DSF mit dem 5 Mio. schweren „Programm zur Struktur- und Nachwuchsförderung“ einen maßgeblichen Beitrag zur institutionellen Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung. So gelang es, neue Professuren und Masterstudiengänge einzurichten und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken.

Unter dem Stiftungsratsvorsitzenden Michael Brzoska leitete die Stiftung eine grundlegende Neuaufstellung ein. Auf die Erstellung eines neuen Förderkonzeptes im Jahr 2013 folgte drei Jahre später eine umfassende Satzungsreform. Seit 2016 hat die DSF zwei getrennte Stiftungsorgane, den Stiftungsrat und neu gebildeten Vorstand, der für das gesamte operative Geschäft verantwortlich ist. Zudem wurde der Wissenstransfer in Politik und Gesellschaft aus-drücklich zum Stiftungsauftrag erhoben.

Eine der ersten Initiativen des neuen Vorstands, dem seit März 2016 Ulrich Schneckener, Professor an der Universität Osnabrück, vorsitzt, war die Erweiterung des Förderangebots der DSF um eine thematische Förderlinie. Ziel dieser Ausschreibungen ist es, thematische Impulse für die Fortentwicklung des Forschungsfeldes zu setzen.

Im Hinblick auf das heutige Niveau der Fördertätigkeit war die Evaluation der DSF durch den Wissenschaftsrat von besonderer Bedeutung. Der Evaluationsbericht vom Juli 2019 erklärte die Stiftung als „unverzichtbar“ für das Forschungsfeld. Er bestätigte nicht nur ihre förderstrategische Ausrichtung, sondern empfahl auch mit großem Nachdruck, die Stiftung finanziell besser auszustatten.

Der Bundestag kam dieser Empfehlung mit Zustiftungen für die Jahre 2020 bis 2023 nach, die inzwischen bis 2029 verlängert wurden. Darüber hinaus erhielt die DSF eine Zuwendung für die thematischen Förderlinien durch das Forschungsministerium.

„Dank der Zuflüsse aus dem Bundeshaushalt wird es möglich sein, die Förderleistungen der DSF ohne eine Entnahme aus dem Stiftungskapital bis zum Ende des Jahrzehnts abzusichern,“ unterstreicht die amtierende Vorsitzende des Stiftungsrat Heike Krieger. „Der eigentliche Kern der Empfehlung des Wissenschaftsrates, der DSF eine nachhaltige Kapitalausstattung zu geben, steht jedoch auch zum 25jährigen Jubiläum ganz oben auf der Wunschliste.“

Heute steht der Stiftung ein durchschnittliches jährliches Förderbudget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, um das im Jahr 2021 eingeführte neue Förderkonzept „Forschungsinnovation, Netzwerkbildung, Wissenstransfer“ umzusetzen. „Nicht gerade ein üppiges Budget für die Forschungsförderung“, betont der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schneckener, „aber gut eingesetzt, lässt sich damit eine große Hebelwirkung erzielen. Die Stiftung versteht sich als Impulsgeberin, z. B. für explorative und vernetzte Forschung, aber auch für den Wissenstransfer. Seit der Gründung hat sie rund 25 Mio. Euro für über 500 wissenschaftliche Projekte der Friedens- und Konfliktforschung bereitgestellt.“

Das 25jährige Jubiläum begeht die DSF mit der Tagung FriedensStiftung in Zeiten globaler Krisen“ am 8. und 9. Oktober 2025 in Osnabrück. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus deutschen und internationalen Forschungsinstitutionen diskutieren die Frage, wie gut die Friedens- und Konfliktforschung angesichts der zahlreichen Gewaltkonflikte, globaler Krisen und Unsicherheiten aufgestellt ist. „Die Tagung bietet uns die Gelegenheit, den aktuellen Stand der Forschung zu reflektieren und neue Forschungsbedarfe zu identifizieren,“ erklärt Schneckener. „Zugleich wollen wir auch neue Ideen für zukünftige Impulse der DSF sammeln“.

Teil des Programms ist auch eine öffentliche Abendveranstaltung am 8. Oktober, 19.30 Uhr, zu der die DSF in die Aula der Universität Osnabrück einlädt.

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