Wer also interessante Fotos aus Osnabrücks Vergangenheit hat: Schickt sie uns bitte, und zwar möglichst mit einem kurzen erläuternden Text und der Quelle. Schön sind natürlich auch Fotos von gestern im Vergleich zu heute. Und nun geht es los …
Woher kommt der Name „Moskau“ überhaupt?
Wo sonst schickt man einen Ortsfremden, der eigentlich nur mal kurz schwimmen möchte, „nach Moskau hin“? Wo sonst erhält dieser bedauernswerte Mensch dann auf die Frage, wo denn dieses Moskau eigentlich sei, die etwas mürrische Antwort: „Na, inne Wüste ‚türlich! Wo denn sonst?“ Osnabrückisch kann also unter Umständen als Reisewarnung verstanden werden.

Immer wieder wird der Name des Freibads mit einem angeblichen russischen Kriegsgefangenenlager in Verbindung gebracht, was zum Glück purer Unsinn ist, denn den Namen gab es lange vor den Weltkriegen.
1834 eröffnete auf dem heutigen Gelände des Schwimmbades das Kaffeehaus „Moskau“. Das Schwimmbad übernahm den Namen und so wurde aus dem Kaffeehaus „Moskau“ das „Moskaubad“.
Die Frage lautet also nicht, warum heißt das Moskaubad Moskau, sondern warum hieß einst das Kaffeehaus als Namensgeber so. Einige meinen, es sei ein hämischer Gruß an die aus Russland abziehenden Franzosen gewesen, die in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wahrscheinlicher aber ist es, dass der Name dem moosigen Feuchtgebiet geschuldet ist, auf dem sich das Moskaubad bis heute befindet: „Mosk Au“ heißt auf Plattdeutsch „moosige Aue“, womit das Gebiet rund um das heutige Moskaubad treffend beschrieben ist. Sicher ist, dass das Bad nach dem Kaffeehaus Moskau benannt wurde
(Aus dem Buch „Kär, Kär, Kär!“ von Kalla Wefel)

Eine traurige Randnotiz:
Heute vor 50 Jahren starb Hannes Haferkamp im Freibad Moskau
Mein Held der 50er Jahre war neben Addi Vetter, der uns ab Mitte der 50er Jahre mit dem Pferdewagen(!) die Getränke bis an die Wohnungstür der Augustenburger Straße 88 lieferte, der vierfache Nationalspieler und beste VfL-Spieler aller Zeiten: Hannes Haferkamp.
Als ich sechs Jahre alt war, rettete mich Onkel Hannes vor dem Zugriff eines rabiaten Gemüsehändlers – den Laden gibt es heute noch –, dem angeblich ein Apfel abhandengekommen war. Ich flüchtete in Onkel Hannes` Tabakladen um die Ecke an der Lotter Straße, warf mich hinter den Tresen und als der Gemüsehändler durch die offene Tür hindurch rief: “Hast du irgendwo ‘nen kleinen blonden Jungen gesehen, Hannes?” Antwortete Hannes seelenruhig: “Ja, der ist rüber auf die andere Seite und den Berg hoch!”
Onkel Hannes starb mit nur 52 Jahren am 30.06.1974, nachdem er beim Bolzen im Freibad Moskau einen Herzinfarkt erlitten hatte. Dank der Initiative des VfL-Museums und des Engagements vieler Fans gibt es heute direkt vor der Bremer Brücke den Hannes-Haferkamp-Platz.