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Mittwoch, 27. August 2025
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Filme als Botschafter lebendiger jüdischer Kultur

Filmvorführungen des Jüdischen Kulturfestivals im Cinema Arthouse Osnabrück

Das Jüdische Kulturfestival Osnabrück bietet – neben Lesungen und musikalischen Highlights – durch ausgewählte Filme im Cinema Arthouse Möglichkeiten zur Begegnung mit jüdischer Kultur. „Ganz besonders bewegend ist die Verfilmung der wahren Geschichte von Irena, einer polnischen Krankenschwester, die nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt, um andere zu retten“, fasst Avi Toubiana, Intendant des Kulturfestivals den Film Irenas Geheimnis (07. September 2025, Cinema Arthouse, 16 Uhr) zusammen.

Die deutschen Besatzer zwingen Irene Gut Opdyke (1922-2003) dazu, jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zu beaufsichtigen, wodurch sie hautnah die dramatische Situation der Männer und Frauen erlebt. Als sie dann abkommandiert und zur Haushälterin bei einem deutschen Offizier wird, nutzt sie seine große Villa für ein gefährliches Unterfangen: Sie versteckt dort heimlich jüdische Menschen, um sie vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren. Als eine dieser Jüdinnen 1944 einen kleinen Jungen namens Roman zur Welt bringt, wächst die Gefahr der Entdeckung, da ein weinendes Baby nur schwer zu verstecken ist. Irena rettete zahlreichen Menschen das Leben, darunter auch diesem Baby, das im Versteck geboren wurde. Roman Haller erfreut sich übrigens heute noch bester Gesundheit.

Die humoristische Seite jüdischer Kultur zeigt der Film Greener Pastures (05. September 2025, Cinema Arthouse, 17 Uhr). Die Komödie dreht sich um einen 75-jährigen Rentner, dargestellt von einem der beliebtesten Schauspieler Israels. Der Witwer lebt unfreiwillig in einem Pflegeheim und träumt davon, sein altes Haus zurückzukaufen – nur mangelt es ihm dafür an den nötigen Finanzmitteln. Schließlich macht er eine Entdeckung: Viele der Pflegeheim-Bewohner erhalten auf Staatskosten als Therapie medizinisches Cannabis, nicht alle haben selbst Verwendung dafür. Der Pensionär beginnt einen schwungvollen Handel. Doch er hat die Rechnung ohne die Polizei und andere Dealer gemacht.

Weitere Filme im Rahmen des ersten Jüdischen Kulturfestivals in Osnabrück: Seven Blessings (05. September 2025, Cinema Arthouse, 17 Uhr), zehnfach beim Atlanta Jewish Film Festival ausgezeichnet, spielt in Israel in den 1990er Jahren. Im Mittelpunkt steht eine verzweigte jüdisch-marokkanische Familie, die anlässlich einer großen Hochzeit nach langer Zeit wieder aufeinandertrifft. Die besondere Konstellation: die junge Braut war als Zweijährige von ihrer leiblichen Mutter in die Hände ihrer kinderlos gebliebenen Schwestern gegeben worden, die sie fortan großzogen. Geheimnisse, Lügen und Herzschmerz kommen an Licht, lebensnah, komisch und turbulent erzählt.

Sky Raiders (05. September 2025, Cinema Arthouse, 9 Uhr) ist ein Abenteuerfilm für die ganze Familie. Der 13-jährige Yotam liebt Flugzeuge über alles. Seine fürsorgliche Mutter lässt ihn jedoch nicht in deren Nähe, da sein Vater vor einigen Jahren bei einem Absturz ums Leben gekommen ist. Als Yotam und seine Klassenkameradin Noa eines Tages auf einem örtlichen Schrottplatz ein tschechoslowakisches Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg finden, wollen sie es restaurieren, um es pünktlich zur jährlichen Flugshow wieder in die Luft zu bringen. Dabei hilft ihnen Nachbar Morris, ein alter Pilot. Auf ihrer Reise in den Himmel müssen sie sich Noas strengem Vater, einem neidischen Bruder und ihren tiefsten Ängsten stellen.

Jüdische Kultur hat viele Facetten, ist lebendig und vielseitig, sie reicht von tiefgründiger Philosophie bis hin zu klugem, selbstironischem Humor, ist ein kraftvoller Ausdruck von Leben, Identität und kultureller Erneuerung in der Gegenwart – das ist die Botschaft des Jüdischen Kulturfestivals Osnabrück. Weitere Informationen und Tickets gibt es hier.

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