Hauterkrankungen: Professor John von der Uni Osnabrück formulierte Dokument entscheidend mit
Es ist ein großer Erfolg: Vor Kurzem wurde von allen WHO-Mitgliedstaaten die Resolution „Skin diseases as a global public health priority” verabschiedet. Einer der führenden Berufsdermatologen, Prof. Dr. Swen Malte John von der Uni Osnabrück, war maßgeblich daran beteiligt.
Die Mitgliedstaaten der WHO haben Ende Mai auf der 78. Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) die globale Priorität von Hautkrankheiten in der Gesundheitsversorgung hervorgehoben. Hautkrankheiten umfassen ein breites Spektrum an Erkrankungen, darunter infektiöse, entzündliche und Autoimmunerkrankungen, angeborene Dermatosen, chronische und seltene Erkrankungen, bösartige Hauttumore sowie klima- und umweltbedingte Hauterkrankungen.
„In den allermeisten Ländern ist das Bewusstsein für Hautkrankheiten nach wie vor gering. Das gilt leider für Beschäftigte im Gesundheitswesen ebenso wie für die Öffentlichkeit“, erklärt Prof. John, Mitglied des WHO-Komitees der globalen Dachorganisation dermatologischer Fachgesellschaften (International League of Dermatological Societies, ILDS). Das müsse sich dringend ändern, so der Dermatologe aus Osnabrück. Mit der Resolution verpflichten sich die Mitgliedstaaten, das Thema Belastungen durch Hauterkrankungen auf nationaler Ebene besonders in den Blick zu nehmen.
In der Resolution werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Hautkrankheiten zu priorisieren und für nationale Programme zur Prävention, Diagnostik und Behandlung Ressourcen bereitzustellen. Die Forschung zur Epidemiologie von Hauterkrankungen soll gestärkt, Laborkapazitäten erhöht und die Kosten für diese Leistungen reduziert werden.
Bereits in der Ausbildung soll das Gesundheitspersonal der medizinischen Grundversorgung zu Hauterkrankungen geschult werden, um ggf. auch beratend gegenüber Patientinnen, Patienten und Angehörigen tätig werden zu können. Telemedizin und digitale Dermatologie sollen weiterentwickelt, die Forschung zu Hautkrankheiten und deren Prävention soll gefördert und die Arbeit von Patientenorganisationen unterstützt werden.
Ein gleichberechtigter Zugang zu einer kosteneffizienten, erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Behandlung – inklusive Arzneimitteln und Wundversorgungsmaterialien – soll gefördert werden.