Auf seiner Sommertour als Ministerpräsident war Olaf Lies zu Gast im Hort der Rosenplatzschule, der vom VPAK e. V. (Verein zur pädagogischen Arbeit mit Kindern aus Zuwandererfamilien) betrieben wird.
Nicht ein Wirtschafts- oder Umweltthema hat sich Sozialdemokrat Olaf Lies als Ziel in Osnabrück ausgesucht, sondern einen Verein, der sich sehr stark um die Belange von Kindern kümmert.
Am ersten Ferientag warteten nun viele Kinder, Vereinsmitarbeitende, Vorstandsmitglieder und natürlich die Osnabrücker Politik- und Stadtprominenz auf den Ministerpräsidenten, der zu 13.00 Uhr sein Kommen angekündigt hatte. Etwas später kam er dann locker, ohne Anzugjackett, den Weg zum Schulhof hinunter und wurde gleich von vielen Kindern umringt, deren Fragen er sich auch sofort stellte und rund zehn Minuten im Gewusel wahrhaftig untergetaucht war.
Ramis Konya, Vorsitzender des VPAK musste sich per Lautsprecher für die Begrüßung Gehör verschaffen und gab anschließend das Mikrophon an Olaf Lies weiter, der sich ausdrücklich für die herzliche Begrüßung bedankte, aber keine langen Reden schwingen konnte, da er kurz darauf von einer Gruppe Kinder entführt wurde, die ihm ihren Hort „Rosenkinder“ zeigen durften.
In der neuen Sporthalle der Rosenplatzschule war unterdessen Platz geschaffen worden für alle Gäste, die sich im Anschluss an die exklusive Hortführung für Herrn Lies mit ihm zusammen auf eine kurze Präsentation der Geschäftsführerin Karin Mackevics über die Arbeit des VPAK e. V. und danach eine kleine Gesprächsrunde mit Olaf Lies freuen konnten.
Und diese Programmpunkte hatten es in sich:
Der VPAK e. V. ist nämlich nicht nur Betreiber von drei Horten, die an Osnabrücker Grundschulen angegliedert sind und von der „Öffentlichen Hand“ finanziert werden, sondern er versteht sich mit allen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen als Förderer der Sprachkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und in geringem Umfang auch Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Hierzu gehören Nachhilfeprojekte, Feriensprachcamps, Entwicklung eigener Lernmaterialien und vieles mehr in enger Kooperation mit der Stadt Osnabrück, aber immer abhängig von der Finanzierung durch Stiftungen und anderer Förderer.
So berichtete zum Beispiel Emre Yagar, dass er durch die zusätzliche Förderung des VPAK das Abitur bestand, nun selbst auf Lehramt studiert in Osnabrück und seinerseits wiederum Nachhilfe beim VPAK gibt.
Ahmed und Mariia, zwei Kinder aus den Förderprogrammen erzählen vom dort angenommen sein, der guten Lernatmosphäre und der großen Unterstützung, die sie in diesem geschützten Raum erfahren.
Ministerpräsident Lies war voll des Lobes für das, was der VPAK im Laufe von über 40 Jahren in Osnabrück aufgebaut hat und betonte, wie wichtig ein guter Spracherwerb sei. Leider könne er zur Zeit keine finanzielle Unterstützung zusagen, aber vielleicht könne er die Arbeit des VPAK als Modellprojekt weiterempfehlen, denn: aus guten Schülern werden einmal gute Fachkräfte, die wir in Zukunft noch dringender als jetzt brauchen werden. Und für das Verständnis von Lerninhalten ist eine deutsche Sprachkenntnis unerlässlich.
Im Anschluss an diesen informativen, aber auch ernsten Austausch gab‘s auf dem Schulhof natürlich noch Getränke und ein paar Häppchen bei weiteren Gesprächen und vielen Diskussionen über die zukünftige Bildungsarbeit in Niedersachsen.