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Mittwoch, 1. Oktober 2025

Steckenpferdreiten 2025 findet am 9. Oktober statt

Kinder reiten wieder mit selbstgebastelten Steckenpferden über die Rathaustreppe

Es ist eine echte Osnabrücker Tradition: Seit 1953 erinnert die Stadt Osnabrück mit dem Steckenpferdreiten an die Verkündung des Westfälischen Friedens am 25. Oktober 1648 von der Treppe des Rathauses.

Zur Erinnerung an dieses historische Ereignis, mit dem der 30-jährige Krieg endete, feiert die Stadt alljährlich den Friedenstag, an dem die Viertklässlerinnen und Viertklässler der Grund- und Förderschulen auf selbstgebastelten Steckenpferden und geschmückt mit farbigen Hüten durch die Innenstadt zum Markt ziehen.

Gestartet wird am Donnerstag, 9. Oktober. Um 17.30 Uhr eröffnet Oberbürgermeisterin Katharina Pötter auf dem Schulhof der Domschule den Umzug, gemeinsam stimmen die Kinder das Lied “Wir Reiter ziehn durch Osnabrück und singen für den Frieden“ an.

Traditionsgemäß läuft der Umzug durch die Innenstadt bis zur Rathaustreppe, wo die Kinder Brezeln von der Oberbürgermeisterin und Helferinnen und Helfern entgegennehmen. Die Kinder versammeln sich dann auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Dort erwartet die Schülerinnen und Schüler das bunte Programm mit Feuerjonglage, Theaterperformance „Der Streit der Farben“ in den Fenstern des Rathauses und gemeinsames Singen mit Entertainer Stephan Rodefeld und den Rock´n´Royals. Den Abschluss bildet in diesem Jahr eine Lichtinszenierung. Das Projektbüro im Fachbereich Kultur ist wieder für die Organisation und Planung der jährlichen Veranstaltung zuständig.

Die Tradition des Steckenpferdreitens hat ihren Ursprung im Jahr 1650. In diesem Jahr fand der sogenannte Friedensexekutionshauptrezess in Nürnberg statt, bei dem die praktischen Konsequenzen aus dem vor zwei Jahren geschlossenen Westfälischen Friedensvertrag geregelt werden sollten.

Zu dieser Zeit ritten Jungen aus Nürnberg auf Steckenpferden zu Fürst Piccolomini, dem Beauftragten des deutschen Kaisers Ferdinand III., um ein „Friedensgedächtnis“ zu erbitten, ein Erinnerungsstück an den Frieden. Nach Abschluss des Exekutionsrezesses ließ Piccolomini eine große Anzahl von quadratischen Gedächtnispfennigen aus Silber prägen, die auf einer Seite einen Jungen als Steckenpferdreiter zeigten. Diese Münzen wurden auch an die jüngere Generation verteilt, „um die Friedensfreude an die nächste Generation weiterzuvermitteln“.

Im Jahre 1875 nahmen die emsländischen Dichterinnen Clara und Emmy von Dincklage das Nürnberger Ereignis in ihrem Buch „Geschichten für die Jugend“ auf. In ihrer Erzählung spielt die Handlung in der Friedensstadt Osnabrück. Die verteilten Brezeln sollen symbolisch an den Frieden von 1648 erinnern.

Die Geschichte der Schwestern von Dincklage war letztlich die Quelle für das Osnabrücker Steckenpferdreiten, das 1948 der damalige Stadtarchivar Ludwig Bäte (1892-1977) anlässlich des 300. Jubiläums des Westfälischen Friedens im Rahmen der Friedensgedächtniswoche der Stadt Osnabrück ins Leben rief. Damals ritten rund 100 Jungen zu Ehren des Friedens durch die vom Krieg zerstörte Altstadt und umrundeten den Marktplatz zweimal.

Das Osnabrücker Steckenpferdreiten wird jährlich und seit Jahren in erweiterter Form veranstaltet. Seitdem hat es sich zu einem überregional bekannten Kinderfest etabliert.

Dieses einmalige Ereignis im Leben der Viertklässlerinnen und Viertklässler hat für viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker einen besonderen Stellenwert, worüber auch noch Jahre später berichtet wird. Mit dem Steckenpferdreiten soll Kindern auf spielerische Weise die Bedeutsamkeit von Frieden und Toleranz vermittelt werden.

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