Sonntag, 12.00 Uhr: Bernhard Schulz mit Fritz Wolf – „Teutoburger Wald und Wiehengebirge“ – 1960

Bernhard Schulz (1913 – 2003) war ein Osnabrücker Autor, der keinen Vergleich zu scheuen braucht: 24 Bücher und fast 2.400 (!) Kurzgeschichten sind seit 1934 erschienen. Letztere fanden sich in Zeitungsausgaben, Anthologien und Sammelbänden und sind ein Stück Zeitgeschichte. Nach Auffassung der OR-Redaktion ist dieser markante Schreiber, dessen Geschichten zumeist von seinem Freund Fritz Wolf mit einer Karikatur begleitet wurden, zu Unrecht in Vergessenheit geraten.

Bernhard Schulz
„Teutoburger Wald und Wiehengebirge“ – 1960
(erschienen im Merian-Monatsheft der Städte und Landschaften / 13. Jahrgang, Heft 2)

Blaue Waldberge ringsum – ein kleiner Städte-Bilderbogen

IBBENBÜREN ist kultureller und wirtschaft­licher Mittelpunkt des Kreises Tecklenburg. Wohl­habenheit breitet sich über den Straßen mit ihren gepflegten Fachwerkgebäuden aus. Bausparkassen­häuser mit Rasenflächen, auf denen hie und da ein Gartenzwerg von der behäbigen Lebensweise des Erbauers kündet, machen die Stadt groß und weit­läufig. Vier Lichtspielhäuser veranstalten Reklame. An den Litfaßsäulen werben Konzerte und Theater­aufführungen osnabrückscher und münsterscher Künstler um Besuch. Von beiden Großstädten profitieren die Einwohner, und in beide Groß­städte fahren sie zu Beruf und Handel und Studium. Blaue Waldberge ringsum. Einer davon heißt Schaf­berg; ihm ringen Bergleute die Ibbenbürener Kohle ab. Sonntags wandert man zu den Dörenther Klip­pen hinaus, um das „Hockende Weib“ anzuschauen, einen schroff aus der Landschaft hervorbrechenden Felsen, an dem die Jugendgruppen norddeutscher Alpenvereinssektionen Umgang mit Seil und Pickel üben; Besuchern zeigt man das Kloster Graven­horst, eine ehemalige Zisterzienserabtei, die heute mit Kahnpartie und Kuchenbüfett dem sommer­lichen Schlendrian frönt. Eine Sehenswürdigkeit ist Loismanns botanischer Garten. Über den Wäl­dern schweben Bussarde und Falken, die im Natur­schutzgebiet am Heiligen Meer ihre Horste haben. Auf Reisegesellschaften aus Holland wirkt die Som­merrodelbahn wie Leim auf Fliegen.

TECKLENBURG Die Burg dort oben hat Hitzköpfe brüllen gehört. Ritter saßen klirrend zu Pferde, und Kriegsvolk zog mit Morgensternen und Brandfackeln den fehdehungrigen Grafen nach. Die Bürger von Münster und Osnabrück seufzten unter der Fuchtel derer von Tecklenburg. Heute stehen von der einst mächtigsten Burganlage Nord­westdeutschlands nur Ruinen. Heckenrosen wu­chern am Gestein. Wilder Apfelbaum blüht hinter Schießscharten und Pechnasen. Die Luft tönt vom Wort und Gesang der Mimen, die im Burghof den „Götz von Berlichingen“, den „Bettelstudent“ und den „Waffenschmied“ proben. Dohlenschrei umgibt den Berg, dessen Inneres von Kasematten und geheimnisvollen Gängen durchzogen ist. Von oben herab blickt man den alten Fachwerkhäusern ins Herz. „Bergwaldinsel Tecklenburg“, ein gutes Wort, das nach Sommerfrische und Gipfelrauschen schmeckt. Nirgendwo kehrt der Blick genußvoller in stille Täler ein, in bunte Wiesen und braunes Ackerland. Nirgendwo ist es stiller, idyllischer, ver­träumter. Die Stadt lebt von denen, die kommen, sie zu bewundern. Hier ist wirklich eine Oase erhalten geblieben, ein Kleinod mittelalterlichen Bürgertums, ein Refugium der Beschaulichkeit Im Vorraum eines Hotels, das „Zum Burggrafen“ heißt, hält die Faust eines hohlen Ritters immer noch das Schwert umklammert.

LENGERICH In trockenen Sommern sind Dächer und Bäume der Stadt mit einem grauweißen Hauch bedeckt. Der Wind kann den feinen Staub bis in die Wälder hinaufwehen, bis auf die Höhen, die so herrliche Ausblicke in die Münsterländer Bucht und in die Täler des Teutoburger Waldgebirges gestatten. Dieses graue, schreckliche Weiß fallt auf die Wäsche und auf das Buch, das im Liege­stuhl zurückblieb. Seit 85 Jahren wird in Lengerich Kalk gebrannt und seit 70 Jahren Zement her­gestellt. Das halbe Ruhrgebiet wurde mit Lenge­richer Zement aufgebaut. Vor 50 Jahren waren acht Betriebe mit 25 Öfen damit beschäftigt, Kalk und Zement zu erzeugen – heute ist es eine einzige Firma, die Weltruf hat. Damals wurden täglich 300 Tonnen Zement erzeugt – heute sind es 1500 Tonnen. Im Verlauf von 50 grauweißstaubigen Jahren hat diese Industrie das Gesicht der Stadt geprägt. Lengerich, das ist Kalk, das ist Zement, das ist der Stoff, aus dem Häuser, Brücken und immer wieder neue Fabriken errichtet werden. Der Marktplatz mit seinen Fachwerkbauten, einer spät­gotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert und dem Torturm, „Römer“ genannt, ergeben ein Post­kartenidyll von mittelalterlichem Reiz. Die Eisen­bahn dämpft bei Lengerich durch Deutschlands nördlichsten Tunnel, er ist 675 Meter lang.

IBURG Schon Wittekind, so berichtet die Sage, soll auf dem mit Eichen bestandenen Hügel eine Wehranlage unterhalten haben. Im Jahre 1070 gründete der Osnabrücker Bischof Benno II. dort oben ein Benediktinerkloster. Dann fing der Bischof zu bauen an und bestimmte Iburg zur Residenz der osnabrückschen Kirchenfürsten. Fast sechshundert Jahre lang haben sie von hier aus die Geschicke des Bistums geleitet Die Burg ist tadellos erhalten und beherbergt heute eine Oberschule mit Internat. Im Rittersaal, unter den erloschenen Blicken eines Konveniats von Bischöfen, sitzt die Jugend am Kaminfeuer und musiziert. Den Ort Iburg, der im September vorigen Jahres erst zur Stadt erhoben wurde, überragt der Dörenberg, mit seinen 330 Metern eine der höchsten Erhebungen des Teutoburger Waldes. Man preist den Dören­berg als „Schauinsland“ an. Rundum zieht sich die Kette bewaldeter Berge, aber am schönsten und eindrucksvollsten ist der Blick in die west­falische Tiefebene, darin die Hauptstadt Münster liegt, die sich mit Osnabrück in den Ruhm eines Friedensvertrages teilt. Damals mögen Kuriere und Diplomaten in Iburg Rast gehalten haben. Der Platz ist zum Verweilen wie geschaffen.

MELLE Über den Rathausplatz hin läutet das „Klingklang“ einer Spieluhr. Von diesem Lied­geklimper geht etwas Heiteres, Süßes, Hoffnungs­volles aus. Die Menschen bleiben stehen und sind minutenlang glücklich. Geranien blühen vor den kleinen Fenstern der Fachwerkhäuser. So sauber ist hier alles, so anheimelnd! Die Gärten hinter den Wohnungen beherbergen noch Lauben, in denen nachmittags Kaffee getrunken wird. Keine Stadt, so heißt es in der Chronik, ist derart von Fehden, Feuersbrünsten und Plünderungen heim­gesucht worden. Zahlreiche Wasserburgen schütz­ten einst den Kern der Stadt und die Kirchen rings­um: Groenenberg, die Stiftsburg der Osnabrücker Bischöfe, Schloß Gesmold, Haus Bruche, Schloß Ostenwalde, Haus Sondermühlen und Haus Au­burg. Mitten im Ort liegen Kurpark und Badehaus. In der Nähe der Stadt kommt die Hase auf den originellen Einfall einer Bifurkation, das heißt Fluß­gabelung. In modernen Fabrikationsstätten werden Maschinen, Möbel, Streichhölzer und Bohnerwachs hergestellt. Der „Heimathof“ ist mit einem zwei­hundert Jahre alten Bauernhaus, einem Kotten aus dem Jahre 1620 und einem Speicher der Anfang eines Freilichtmuseums. Melle liegt im Kernland der Sachsen. An den Kampf, den Karl der Große mit Herzog Wittekind führte, erinnern Legenden.

BÜNDE an der Else ist gute tausend Jahre alt. Keine große Stadt, aber eine Stadt mit Würde und vorzüglichem Duft. Der Duft stammt von den Zigarren, die hier gedreht und von genüßlichen Lippen probiert werden. Bünde ist der Sitz der westfalischen Zigarrenfabrikation. Mädchen, der Schule kaum entwachsen, kennen sich in den Produktionsziffern türkischer und griechischer Tabakplantagen besser aus als in der Anbaustatistik des heimischen Ackers. Zigarrendrehen ist das uralte Handwerk der Einwohner von Bünde. Bis weit ins Weserbergland hinein reichen die Aufträge der Heimindustrie. Die Herren der Zollabfertigung haben mit Tabaksäcken aus Athen und mit Zedern­holz aus dem Libanon zu tun. Der Geruch bibli­schen Sonnenlandes macht sich breit, und von den Zigarren geht etwas Aristokratisches aus, das die Stadt auf schmeckbare Weise verschönt und ge­heimnisvoll macht. Bünde ist eine Gartenstadt. Man liebt Geranien auf der Fensterbank, Sonnenblumen am Gartenzaun und Rasen vor dem Fabriktor. Die Menschen sind adrett und heiter. Eisen, Holz, Textilien und Fleischwaren rechnen zu den Gütern, die in alle Welt ausgeführt werden.

BRAMSCHE liegt im Schnittpunkt zweier ur­alter Heerstraßen. Die eine lief, der Hase folgend, von Osnabrück aus der Küste im Norden zu – die andere kam aus dem Harzgebiet und strebte den Niederlanden zu. Heute benutzen Eisenbahn und Binnenschiffahrt diese von der Natur vorgezeich­neten Bahnen. Der Ort ist oft gebrandschatzt wor­den. Die Soldateska zahlreicher Kriege begehrte am ärgsten den „westfälischen Schinken“. Einmal wa­ren sogar Spanier zum Marodieren da; mit ihnen kam es im Jahre 1591 zu dem berühmten „Blutbad im Gehn“. Das älteste Gewerbe ist das Tuch­machen; die Wasserkraft der Hase war für das Walken der Tücher sehr zu Nutzen. Dem Handels­verkehr zwischen den Küstenstädten und dem Bin­nenlande dienten die Bramscher als Fuhrleute. Bramsche ist eine Industriestadt mit allen Akzenten der modernen Technik geworden. Industrie und Handel haben immer noch das Übergewicht. Neben Tuch und Leinen ist es die Tapete, die den Namen „Bramsche“ in die Welt hinausträgt. Schöne Giebel­häuser, malerische Winkel am Fluß und das weite bäuerliche Hinterland machen Bramsche auch für den Feriengast begehrenswert. Zu sehen sind das Rittergut Alt-Barenaue, Haus Sögeln, Kloster Mal­garten, ein Moor, das Feldungel heißt, Hünensteine und der Darnsee mit einer ungewöhnlichen See­rosenstraße.

BOHMTE, das fängt mit B an, wie Butter und Brot und Bauer. Es ist ein nahrhaftes und sehr selbstbewußtes B. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg war Bohmte bekannter als irgendeine andere Stadt im norddeutschen Raum, in Bohmte verließen die Hungernden aus dem Ruhrgebiet den Zug und begannen ihre Bettelreise nach Kartoffeln, Speckschwarten und Kohlköpfen. Im Wartesaal des kleinen Bahnhofs sind großartigere und aufschluß­reichere Gespräche geführt worden als in den Kantinenräumen des Bundeshauses in Bonn. Aber niemand hat damals den Bergleuten und Elektro­schweißern zugehört. Heute versammeln sich im Winter die Söhne jahrhundertealter Höfe in den Klassenzimmern der landwirtschaftlichen Schule und studieren Herdzucht und Fruchtanbau. In den Sägemühlen wird das Holz aus den Wäldern des Wiehengebirges, der Dammer Berge und der Stemweder Berge zu Brettern geschnitten. Das ist Futter für die Maschinen der Möbelindustrie in Melle und Herford, Rohstoff für Küchenbüfetts und Ehe­betten, Baumaterial für Scheunen und Siedlungs­häuser. Und für die Kumpels, die Bohmte nicht vergessen werden, im Guten nicht und im Bösen nicht, wird Grubenholz verladen. Duft von Harzen, die aus den Rinden kochen, und säuerlicher An­hauch von verschütteter Milch ziehen durch die Straßen.

LÜBBECKE liegt an der großen Heerstraße Minden-Osnabrück. Hier vereint sich das Alter­tümliche aut erregende Weise mit der Neuzeit. In alten Berichten klirrt es vom gewappneten Schritt römischer Legionäre, vom Schwerterklang heid­nischer Sachsen, vom Marschrhythmus napoleoni­scher Rußlandkrieger. Nach dem letzten Krieg quartierten sich hohe britische Kommandostellen ein. Der herrliche Mischwald des Ravensberger Landes drängt bis dicht an den Saum der Stadt vor. Aus den Wäldern kommt das Rauschen der Stille und der Schrei des Bussards. Das Rathaus, mit gotischem Giebel, wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Bewundernswert sind zahlreiche altsächsi­sche Fachwerkhäuser, die St.-Andreas-Kirche aus dem Jahre 1350, der Burgmannshof und die tausend­jährige Reineburglinde. Im August ist der Bier­brunnen, aus dem sich jedermann erquicken darf, die originelle Attraktion eines Volksfestes. Von derber Lebensart zeugt der „Schwarte“, ein starkes Kaffeegebräu mit einem Schuß Branntwein. Auch über dieser Stadt liegt der Tabakruch der Zigarren­industrie. Maschinen, Papiere, Wellpappen, phar­mazeutische Artikel, Gläser, Seile, Bier und Korn sind die Produkte des industriellen Schaffens. Die Lübbecker Turniere, denen sich die Koryphäen des Reitsports nicht versagen, sind berühmt. Das Pferd gehört mit zum Glück dieser Menschen.

ENGER ist die von Legenden umrankte Hei­mat des heidnischen Sachsenherzogs Wittekind, des gewaltigen Gegenspielers Karls des Großen. Hier auf seiner Burg in Enger war es, wo ihn nach seinen unglücklichen Kämpfen Zweifel ankamen. „Als im Winter Waffenruhe eintrat“, so berichtet die Sage, „ergriff ihn eine wunderbare Sehnsucht zu schauen, wie die Christen ihren Gott verehrten.“ Er zog, als Bettler verkleidet, nach Osnabrück und wohnte im hohen Dom der Christmette bei. Seit dieser Weih­nachtsnacht vor 1200 Jahren denken und handeln die Sachsen christlich. In der spätromanischen Stifts­kirche steht der Sarkophag Wittekinds: ein stei­nerner Recke mit Krone und Zepter, die Schnabel­schuhe sind merkwürdig spitz, und zu Haupte des unvergessenen Streiters lächelt ein seraphisches Kind. In jeder Stadt in Westfalen und Nieder­sachsen trägt ein Platz, eine Schule oder eine Straße den Namen des Herzogs. Auf ihn ist Enger stolz. Rings um die Stadt, die sich zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge gebettet hat, liegen alte Höfe mit den gekreuzten Pferdeköpfen im Giebel, dem Symbol dieser grünen, fruchtbaren, dem Bäuer­lichen so zugewandten Landschaft. In den Fabriken werden Zigarren und Möbel hergestellt.

HALLE, das westfälische Halle, liegt an einem Paß. Der Paß ist von Süden her der Zugang zum Teuto­burger Wald. Dunkle Laubwälder dehnen sich nach Norden hin aus. Die Stadt ist erst in den letzten Jahren so groß geworden. Das alte Dorf ruht mit seinen windschiefen Fachwerkhäusern inmitten neu­zeitlicher Siedlungen, die den Kern nach und nach umschlossen haben. In der Nähe träumt eine Wasser­burg, sie heißt Tatenhausen und hat ihre Rolle längst ausgespielt: Enten schnattern in den ver­grätzten Gräben. Im Weichbild der Stadt liegt aber auch die größte Karamellenfabrik Europas. Der Kreis Halle liefert den berühmten Steinhäger, und hier ist auch das Land der in aller Welt geschätzten westfalischen Schinken und Dauerwürste. Milch fließt hier und Honig, das Korn gedeiht gut, die Viehzucht heimst alle Preise ein, Herzen aus Leb­kuchenteig sind eine Spezialität, und aus all diesen vorzüglichen Gaben braut sich über der Verlade­rampe des Bahnhofs ein erregender Duft zusammen. Eine grüne, wohlhabende, durch und durch länd­liche Stadt. Behäbigkeit und Ruhe sind ihre Merk­male, Schlaf und Sattsein ihre Verlockungen. Und doch ist alles aus dem Fleiß entstanden, aus dem Fleiß von vielen Generationen westfälischer Bauern, Schnapsbrenner und Bonbonkocher.


Anmerkungen zu dieser exklusiven OR-Serie

Bernhard Schulz (1913 – 2003) dürfte ein Osnabrücker Autor sein, der nicht nur in seiner Heimatstadt wahrhaftig keinen Vergleich zu scheuen braucht: Stolze 24 Bücher und fast 2.400 (!) Kurzgeschichten sind seit 1934 erschienen. Letztere fanden sich in Zeitungsausgaben, Anthologien und Sammelbänden. Völlig zu Unrecht, das ist zumindest die Auffassung der OR-Chefredaktion, ist dieser markante Schreiber heutzutage fast in Vergessenheit geraten. Wir drucken die Geschichten im Original ab.

Eine bemerkenswerte Resonanz erfuhr in der Osnabrücker Rundschau eine Reportage von Heiko Schulze, der sich Anfang Juli dieses Jahres mit dem reichhaltigen Wirken des Osnabrücker Journalisten und Schriftstellers auseinandergesetzt hat. Dies nebenbei nicht ohne Anlass: Wie Hans Wunderlich, Josef Burgdorf oder Karl Kühling zählte Schulz anno 1946 zum Redaktionsteam der damaligen Osnabrücker Rundschau, der leider nur ein kurzes Zeitungsleben zuteil wurde.

Redakteur Bernhard Schulz mit der OR-Erstausgabe vom 1. März 1946Redakteur Bernhard Schulz mit der OR-Erstausgabe vom 1. März 1946

Ganz im Gegensatz zu Bernhard Schulz hat es sein enger Freund Fritz Wolf (1918-2001) bis heute in die Ahnengalerie von solchen Osnabrückerinnen und Osnabrückern geschafft, die über Jahrzehnte, von der NOZ bis zum Stern, erfolgreich versucht haben, den deutschen Zeitgeist textlich oder zeichnerisch zu spiegeln. Immer wieder ergeben sich bis heute aktuelle Anlässe, um an den Meister des feinen Federstrichs mit seinen stets liebevoll in Szene gesetzten Prominenten zu erinnern.

Sohn Ansgar und Bernhard SchulzSohn Ansgar und Bernhard Schulz

Kurzum: Anlässe genug, fortan eine neue OR-Serie zu starten, in der ausgewählte Kurzgeschichten von Bernhard Schulz mitsamt ihrer zeichnerischen Begleitung durch Fritz Wolf vorgestellt werden. Herzlich gedankt sei an dieser Stelle Ansgar Schulz-Mittenzwei, der die neue Serie im vertrauensvollen Kontakt zur OR-Redaktion erst ermöglicht hat und der bis heute in liebevoller Weise das literarische Erbe seines Vaters verwaltet.

 

Bernhard Schulz und Fritz Wolf 1951Bernhard Schulz und Fritz Wolf 1951

Alle Schulz-Geschichten sowie etliche Wolf-Zeichnungen besitzen eine einzige Quelle, die in jüngster Zeit, ebenfalls durch das entscheidende Mitwirken seines Sohnes Ansgar, erscheinen konnte. Entnommen sind sie nämlich dem Schulz-Buch „Den Löwenzahn zermalmt nicht die Kesselpauke oder Hinwendung zur Geborgenheit. 200 kurze Geschichten der Jahre 1945-1965.“ Das kompakte Werk ist im Buchhandel (beispielsweise bei Wenner), online oder direkt über die Website www.BernhardSchulz.de erhältlich.


Alle bislang in der OR erschienenen Geschichten gibt es hier

Neugierigen seien darüber hinaus diese Internetseiten ans Herz gelegt:
Webseite von Bernhard Schulz
Wikipedia über Bernhard_Schulz 
Webseite Fritz Wolf
Interview mit Ansgar Schulz Mittenzwei, dem Sohn von B. Schulz

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