Wie in dem alten Volkslied „Alles neu macht der Mai“ haben sich auch Osnabrücks Galerien und Kunstorte eine Frischzellenkur verordnet und stellen viele neue Ansichtssachen aus.
In Anbetracht der prekären Weltlage sind die Ausstellungen zur Zeit meistens leider sehr stimmungsverdunkelnd, zum Nachdenken anregend, aber trotz allem sehr sehenswert.
Fangen Sie doch dieses Mal, wenn Sie Zeit haben, unseren Kunstspaziergang wieder gleich um die Mittagszeit in der Volkshochschule Osnabrück an. Nein, nicht als KursteilnehmerIn, sondern als Gast der Ausstellung „Jecheskiel David Kirszenbaum – Karikaturen eines Bauhäuslers zur Weimarer Republik“; ein wunderbarer politischer Humor! Die VHS im Stüve-Haus gegenüber dem Heger Tor hat geöffnet Mo – Fr von 11 – 17 Uhr. Die Ausstellung ist noch zusehen bis zum 22.05.2022 (https://www.vhs-os.de/programm/ Kursnummer 22A1115 eingeben).
Wer anschließend noch ein Viertelstündchen für ein Intermezzo übrig hat, kann vor der nächsten Station gerne einen Abstecher zum Anfang der Dielingerstraße machen: in drei Ausstellungsvitrinen unter dem Wohnblock sind interessante Ausstellungen zu sehen, unter anderem von Monke Herbert Rauer.
Nach dem Besuch des Stüvehauses (VHS) schreiten Sie gegenüber durchs Heger Tor (oder Waterloo-Tor, wie es eigentlich heißt), biegen sofort danach links ab in das Gässchen „Bocksmauer“ und schlendern parallel zum Wall an den alten Häusern entlang, vorbei am Bucksturm und dem rückwärtigen Teil des früheren Armenhauses, das jetzt als „Haus der Jugend“ genutzt wird.
An der nächsten Straßenecke stehen Sie vor den Schaufenstern der Skulptur-Galerie, in der zur Zeit Nadia Pereira Benavente Ihre Porzellanarbeiten zeigt. Noch bis zum 18. Juni 2022 können Sie dort Mo, Mi, Do und Fr jeweils von 11 – 18 Uhr und Sa von 10 – 16 Uhr die fragilen Werke auch im Innern der Galerie betrachten (https://skulptur-galerie.de/).
Nun überqueren Sie einmal die Bierstraße und gehen noch ein Stückchen den Wall entlang, um anschließend die Kunsthalle Osnabrück zu betreten. Noch bis zum 29. Mai 2022 sind bei freiem Eintritt in der großen Ausstellungshalle die Exponate des vorangegangenen EMAF (European Media Art Festival) zu sehen. (Hasemauer 1, Öffnungszeiten: Di – So von 11 – 18 Uhr, https://kunsthalle.osnabrueck.de/de/info).
Und weiter geht’s: raus aus der Kunsthalle, ein paar Meter zurück und links abbiegen in die Bierstraße. Einige Meter weiter, hinter Kartoffelhaus und Altstädter Bücherstuben erreichen wir das KunstQuartier des Bundes der bildenden Künstlerinnen und Künstler Osnabrück, die sich für eine Ausstellung in diesem Monat zum Thema „Es ist Krieg“ zusammengetan haben und Graphiken, Fotoarbeiten, Malerei und Bildhauerei präsentieren (Bierstr. 33, Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr, https://www.facebook.com/bbk.osnabrueck ).
Und noch ein paar Meter weiter schwenken wir links auf den „Markt“ ein. Auf der rechten Seite befindet sich am Ende der Überdachung der Stadtbibliothek das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum der Uni Osnabrück (https://www.remarque.uni-osnabrueck.de/). Bis zum 03. Juli 2022 ist die aktuelle Sonderausstellung „Feindbilder – ein Kunstprojekt von Harald Reusmann, Petra Anders und Fran Wolf“ zu sehen. Öffnungszeiten: Di – Fr von 10 – 13 Uhr und von 15 – 17 Uhr, Sa und So von 11 – 17 Uhr.
Jetzt gibt’s eine kleine Pause: Etwas weiter entlang des Markes finden Sie das nette StadtgalerieCafé & Contor (Markt 13, https://www.facebook.com/Stadtgaleriecafe ). Hier können Sie nun gleichzeitig leckeren Kuchen und die aktuelle Ausstellung mit Fotografien von Karsten Michaelis genießen (bis zum 3. Juli 2022).
Eine Ausstellung haben wir dann noch anzubieten:
Raus aus dem Café, rechts entlang und an der Hasestraße links abbiegen – dann kommen Sie ein paar Meter weiter zum Kunstraum hase29, wo bis zum 16. Juli 2022 die Gruppenausstellung von und mit Natasha A. Kelly „I am Milli“ gezeigt wird (https://hase29.de/).
Und schon sind wir wieder am Ende unseres Ausflugs. Ich hoffe, Sie hatten ein paar wunderbare, wenn auch nachdenkliche Stunden und haben anschließend einen schönen entspannten Abend, um das Gesehene revuepassieren zu lassen.