Donnerstag, 25. April 2024

Einfach nur Statistik: Ein Skandal! Nichtwähler bei der Landtagswahl

Freitags wehen die deutschen und russischen Fahnen bei einer Veranstaltung der AfD vor dem Reichstag und zwei Tage später bekommen die demokratischen Wähler in Niedersachsen den Hintern nicht hoch. Ein Skandal!

Bereits vor der Wahl haben wir schon einmal den Einfluss der Nichtwähler auf den Wahlausgang betrachtet. Hier

Wir hatten dabei die Hoffnung, dass in diesem Jahr eine höhere Wahlbeteiligung die Wahl zugunsten demokratischer Parteien beeinflussen könnte. Eine alte Binsenwahrheit besagt, dass extreme Parteien immer von geringen Wahlbeteiligungen profitieren, da ihre Wählerschaft generell zur Wahl geht. Und was machen die Niedersachsen? Sie nehmen ihr Wahlrecht nicht wahr und die Wahlbeteiligung sinkt sogar noch einmal um 2,8%. Unglaublich eigentlich, wenn man bedenkt, dass sehr sehr viele Menschen gar keine Wahl haben. Und auch die Scheindemokraten führen dann halt Scheinreferenden durch und gewinnen diese mit unfassbaren Mehrheiten. Und die Fans von dieser Art Demokratie schwenken dann halt Fahnen vor dem Reichstag…

Von 6.064.092 Wahlberechtigten, haben 2.406.661 Personen nicht gewählt. 34.315 Wähler haben das zudem nicht geschafft, eine gültige Stimme abzugeben. Über diese Personen möchten wir nicht spekulieren, da es verschiedene Gründe geben kann, warum Stimmen nicht gültig sein können.

Auffällig bei der Betrachtung der Ergebnisse im Verhältnis zum tatsächlichen Wahlergebnis wird, dass einerseits die SPD als stärkste Partei gerade einmal von jedem Fünften gewählt wurde und andererseits, dass die AfD zwar immer noch deutlich an Anteilen gewonnen hat, aber deutlich näher an die 5% Hürde gerückt wäre.

landeswahlleiterin.niedersachsen.de

Auch in Osnabrück- Stadt ist der Anteil der Personen, die an der demokratischen Wahl nicht teilgenommen haben, erschreckend hoch. Im Wahlkreis 77, den die SPD mit 31,8 % gewinnen konnte, gingen nur 55,6 % der Wahlberechtigten zur Wahl. Der Wahlkreis 78 lag mit 62,6 % Wahlbeteiligung zumindest über dem Landesdurchschnitt. Diesen Wahlkreis gewann ebenfalls die SPD mit 29,1 % knapp vor den Grünen mit 27,8 %. Die Direktkandidaten kommen mit Boris Pistorius und Frank Henning von der SPD. Die AfD kam in Osnabrück „nur“ auf 6,3 % und 5,6 %.

Es bleibt zu hoffen, dass bei zukünftigen Wahlen wieder mehr Wahlberechtigte ihr Wahlrecht wahrnehmen und an der Demokratie teilnehmen. Es ist zur Zeit in der Krise von einer Politikverdrossenheit auszugehen, die ausschließlich Populisten hilft. Das ist auch bei den Wahlen in Schweden und Italien zu sehen. Bei allem Verständnis dafür, dass Leute einfache Lösungen in Krisenzeiten suchen, so sollte man dennoch vermehrt aufpassen, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist und verteidigt werden muss.

Wer nicht wählt, der darf auch nicht meckern!

Quelle: https://landeswahlleiterin.niedersachsen.de/startseite/presse_service/presseinformationen/landtagswahl_2022/landtagswahl-am-9-oktober-2022-vorlaufiges-amtliches-endergebnis-216081.html

 

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