Unser knuffeliges Katzenbild der Woche zeigt heute ein süßes Schaf. Und kindgerecht wird erklärt, wie sich Schafe verhalten, wie alt sie werden und noch vieles mehr.Â
Wie sehen Schafe aus?
Schafe sind Säugetiere und gehören wie Ziegen, Rinder und Antilopen zur Familie der Hornträger.
Europäische Wildschafe (die auch Mufflons genannt werden) messen von der Nasen- bis zur Schwanzspitze etwa 110 bis 130 Zentimeter, werden 65 bis 80 Zentimeter groß und wiegen 25 bis 55 Kilogramm. Von ihnen stammen auch die bei uns gehaltenen Schafe ab.
Die Männchen heißen Widder und sind sehr viel größer und stärker als die weiblichen Schafe. Kastrierte, also unfruchtbar gemachte Männchen, nennt man Hammel. Sie sind sehr viel friedlicher als Widder und setzen mehr Fleisch an.
Die jungen Schafe im Alter bis zu einem Jahr werden Lämmer genannt.
Viele Schafe tragen Hörner:
Bei den Wildschafen sind sie entweder schneckenförmig gekrümmt, lang und spiralig gewunden oder kurz und nur leicht gebogen. Sie werden 50 bis 190 Zentimeter lang.
Die Hörner der Weibchen sind kleiner und manche Hausschafe tragen, je nach Rasse, oft gar keine Hörner.
Ein typisches Kennzeichen der Schafe ist ihr Fell, das zu Wolle verarbeitet wird. Es kann weiß, grau, braun, schwarz oder auch gemustert sein und besteht aus der dichten, gekräuselten Unterwolle und den darüber liegenden dickeren Haaren.
Je feiner und gekräuselter die Wolle ist, um so wertvoller ist sie.
Die Wolle der Schafe fühlt sich richtig fettig an.
Das kommt vom Lanolin, einem Fett, das von den Hautdrüsen produziert wird. Es schützt die Wolle vor Nässe.
Selbst beim stärksten Regen bleibt die Unterwolle der Schafe schön warm und trocken.
Wo leben Schafe?
Das Europäische Wildschaf kam früher von Ungarn bis Süddeutschland und im ganzen Mittelmeer-Gebiet vor. Heute gibt es nur noch ein paar wenige hundert Tiere auf den Inseln Korsika und Sardinien. Die gezüchteten Hausschafe leben fast überall auf der Welt, weil sie von den Europäern auf alle anderen Kontinente mitgenommen wurden.
Die meisten Schafe leben heute in Asien, Australien, Argentinien und Südwest-Afrika. In Europa ziehen dagegen nur noch wenige Schafherden über die Weiden, weil sich die Schafhaltung bei uns kaum noch lohnt.
Ob Steppen, Heideflächen oder Hochebenen – Schafe sind fast überall zu finden und kommen in fast jedem Lebensraum zurecht, weil sie beim Fressen nicht sehr wählerisch sind.
Je nach Rasse sind sie an die verschiedenen Klima-Zonen der Erde gut angepasst.
Sogar in tropischen Ländern gibt es Schafe.
Welche Schafrassen gibt es?
Es gibt zwischen 500 und 600 verschiedene Schafrassen auf der ganzen Welt. Bei den Wildschafen gehören die Europäischen Wildschafe zu den bekanntesten. Auch die bis zu zwei Meter lange Argali aus den Gebirgen in Zentralasien und das Dickhornschaf in Nordost-Sibirien und Nordamerika sind noch bekannt.
Als Haustiere wurden die ersten Schafe schon vor etwa 9000 Jahren in Kleinasien gehalten. Heute gibt es viele verschiedene Rassen, zum Beispiel Merino-Schafe, Bergschafe oder Heidschnucken.
Die Heidschnucken sind bei uns vor allem in Norddeutschland sehr bekannt und erinnern im Aussehen an Wildschafe:
Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Hörner, die der Weibchen sind sichelförmig nach hinten gebogen, die der Männchen schneckenförmig.
Ihr Fell ist lang und dicht und silbergrau bis dunkelgrau gefärbt. An Kopf und Beinen dagegen ist das Fell kurz und schwarz.
Die Lämmer der Heidschnucken kommen mit schwarz gelocktem Fell zur Welt. Im Laufe des ersten Lebensjahres verfärbt sich das Fell und wird grau.
Heidschnucken sind eine alte Schaf-Rasse und liefern nicht nur Wolle, sondern auch Fleisch.
Außerdem dienen sie der Landschafts- Pflege, weil sie in der Heide das Gras kurz halten und dafür sorgen, dass die Heidelandschaft erhalten bleibt. Heute gelten Heidschnucken als gefährdet. Es gibt nur noch relativ wenige Tiere.
In Norddeutschland übernehmen Skudden-Schafe die Landschaftspflege. Sie sind eine alte Hausschaf-Rasse, die aus dem Baltikum und Ostpreußen stammt. Skudden-Schafe werden höchstens 60 Zentimeter groß. Ihr Fell ist entweder weiß, braun, schwarz oder gescheckt. Skudden-Schafe sind wegen ihrer feinen Wolle bekannt.
Gute Wolllieferanten sind auch die Walliser Schwarznasenschafe. Die Männchen bringen pro Jahr bis zu 4,5 Kilogramm Wolle, die Weibchen bis zu vier Kilogramm.
Diese alte Rasse, die aus dem Schweizer Kanton Wallis stammt, gibt es vermutlich seit dem 15. Jahrhundert.
Besonders auffällig ist die Färbung:
Die Tiere sind um Maul und Nase und rund um die Augen schwarz. Weil sie mit dieser auffälligen „Gesichtsmaske“ ein wenig an Panda-Bären erinnern, werden sie auch Panda-Schafe genannt. Auch die Ohren sind schwarz und an den Sprunggelenken, den Vorderknien und den Füßen tragen sie schwarze Flecken.
Die Weibchen besitzen zusätzlich einen schwarzen Schwanzfleck. Auffällig sind auch die relativ langen, spiralförmig gedrehten Hörner.
Die Rasse ist sehr robust und gut an das raue Klima im Gebirge angepasst.
Besonders auffällig sind auch die bei uns sehr seltenen Vierhornschafe.
Diese uralte Rasse stammt vermutlich aus Kleinasien und wird bereits in der Bibel erwähnt. Man nennt sie auch Jakobschafe. Sie kamen mit den Arabern über Nordafrika nach Spanien und von dort weiter nach Mittel- und Westeuropa.
Diese Rasse gehört zu den Wollschafen und trägt als einzige vier, manchmal sogar sechs Hörner. Sie ist sehr anspruchslos und kann das ganze Jahr über im Freien leben.
Wie alt werden Schafe?
Schafe werden meistens zwischen zehn und zwölf Jahre alt, allerhöchstens 20 Jahre. Mutterschafe leben nur fünf bis sechs Jahre.
Quelle und noch viele weitere Informationen: https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-schaf-100.html