Donnerstag, 2. Mai 2024

Zu Ostern exklusiv zeigt das knuffelige Katzenbild den Osterhasen. Also vielleicht …

Unser knuffeliges Katzenbild der Woche am Ostersonntag zeigt einen Hasen, der sichtlich beeindruckt von den bunten eiern ist. Aber warum verstecken Osterhasen in Deutschland eigentlich Eier?

Der Osterhase wird – soweit bekannt – zum ersten Mal in der Dissertation des Frankfurter Arztes Johannes Richier[1] erwähnt, der bei dem angesehenen Heidelberger Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 mit der Abhandlung „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ promoviert wurde.[2] Der Sohn des aus Glaubensgründen aus Frankreich geflüchteten Pastors Jean Richier[3] schildert für Oberdeutschland, Pfalz, Elsass und angrenzende Gebiete sowie Westfalen einen Brauch, wonach ein Oster-Hase die Eier lege (ova excludere) und in Gärten im Gras, Gesträuch usw. verstecke, wo sie unter Gelächter und zum Vergnügen der Erwachsenen (cum risu et iucunditate seniorum) von den Kindern eifrig gesucht würden. Dass der Osterhase die Eier verstecke, nennt er „eine Fabel, die man Einfältigen und Kindern aufbindet“ (fabula, que simplicioribus et infantibus imponunt).

Der Grund für den kräftigen Aufschwung, den der Osterhasen-Glaube schließlich im 19. Jahrhundert nahm, ist nach Auffassung der Kulturwissenschaft in der industriellen Herstellung von billigem Rübenzucker zu finden, wodurch die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern erst möglich wurde.[4]

Die Verbindung des christlichen Osterfestes mit dem Ei als Symbol ist für verschiedene europäische Länder spätestens aus dem Mittelalter bekannt, möglicherweise auch früher anzusetzen.[5] Es gibt daneben seit Ambrosius auch eine ältere Deutung des Hasen als Auferstehungssymbol.[6] Die vielfältige christliche Hasensymbolik fand im Mittelalter in vielen Bildwerken ihren Ausdruck, siehe Hase in der Kunst. Die Verbindung des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch ist jedoch noch unklar, auch wenn die Fruchtbarkeit der Hasen für sich allein eine enge Verbindung zum Frühling hat. Folgende Hypothesen werden gerne angeführt:

  1. Einige frühe bemalte Ostereier zeigen das Dreihasenbild – eine Darstellung von drei Hasen mit lediglich drei Ohren insgesamt, bei denen aufgrund der „Doppelverwendung“ von Ohren dennoch jeder Hase zwei Ohren hat; dies ist heute ein bekanntes Symbol für die Dreieinigkeit (die ursprüngliche Bedeutung ist unklar). Eventuell könnte man von dieser Darstellung auf den Hasen als Eierlieferant gekommen sein.
  2. An einer Stelle der Bibel, dem Ps 104,18 EU, wird in älteren Übersetzungen von „Hasen“ gesprochen.[7] Grund dafür war die lateinische Übersetzung von Spr 30,26 EU, in der Hieronymus das hebräische „schafan“ (Klippschliefer) mit „lepusculus“ (Häschen) übersetzte.[8] Seit der Spätantike wurde diese Stelle als Symbol für den schwachen Menschen (Hase) interpretiert, der seine Zuflucht im Felsen (Christus) sucht. Diese Auslegung begründete die Hasensymbolik in der christlichen Ikonographie.

Quelle und weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Osterhase

 

 

 

 

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