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Samstag, 11. Oktober 2025

„Homo Mobiles“ macht Halt am Hauptbahnhof

Stephan Balkenhols Kunstwerk feierlich enthüllt

Seit Mittwoch, dem 1. Oktober, erstrahlt der Vorplatz des Osnabrücker Hauptbahnhofs in neuem Glanz: Vor einem interessierten Publikum wurde das Kunstwerk „Homo Mobiles“ des renommierten Künstlers Stephan Balkenhol feierlich enthüllt. Die Plastik ist Teil der bundesweiten Reihe „Station to Station“ und macht Osnabrück nach den Metropolen Berlin und Frankfurt (sowie Kassel) zur vierten Station, die eine der prominenten Skulpturen erhält.

Die enthüllte Plastik, die einen Mann auf einem Pedalo zeigt, ist nicht nur aufgrund ihrer Größe ein Blickfang, sondern liefert auch eine tiefgründige Reflexion über das Thema Bewegung und die Mensch-Technik-Beziehung.

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter betonte in ihrer Rede die Relevanz des Standorts. Der Bahnhofsvorplatz sei ein Ort, an dem viele Menschen warten und sich aufhalten. Deswegen müsse die Umgebung angenehm und spannend sein, um den Menschen die Zeit zu verkürzen. Pötter freute sich, dass das Kunstwerk, das die Handschrift Balkenhols trage, gerade in Osnabrück seinen Platz findet.

Sie hob hervor, dass der „Homo Mobiles“ wunderbar das Thema Bewegung verbindet und somit „ganz wunderbar auf diesen Bahnhofsvorplatz und zum Bahnhof an sich passt“. Die Figur erinnere daran, dass Menschen sich fortbewegen, um weiterzukommen, und thematisiert das Spannungsverhältnis, in dem der Mensch Maschinen erfindet, um Grenzen zu überwinden, aber auch weiterhin auf sie angewiesen ist.

Die Kunst im öffentlichen Raum sei eine Bereicherung für die ganze Stadt. Die Realisierung des Projekts wurde durch die Stiftung für Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn auf Initiative des Bundes ermöglicht. Wesentlich war dabei die Unterstützung durch Sponsoren: Neben der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte wurden die Firmen Köster und Hellmann Worldwide Logistics sowie die Sparkasse Osnabrück und die Familie Fipp als Förderer genannt. Das Vermittlungsprogramm wird in besonderer Weise durch die


Förderung der Felicitas und Werner Egerland Stiftung

Annemarie Großmann, stellvertretend für die Förderer, hob hervor, dass Osnabrück eine „Stadt im Wandel“ mit dem Anspruch zu wachsen sei. Die Statue verkörpere dies an einem frequentierten Ort. Sie betonte, dass die Umsetzung erst durch private Förderer möglich wurde, die davon überzeugt seien, dass die Figur „einen


Mehrwert bringt für die Stadt Osnabrück und für uns als Öffentlichkeit“

Der Kurator und Vorstand der Stiftung für Kunst und Kultur, Walter Smerling, nannte die Bahnhöfe „Kathedralen der Kunst“ und bezeichnete das Projekt als „Upgrading“ für Osnabrück. Er betonte, dass Kunst im öffentlichen Raum eine Demonstration von Freiheit sei. Balkenhols Figuren – weißes Hemd, schwarze Hose – erlaubten es den Betrachtern, sich zu identifizieren und die Künstler zu deren „Mitarbeitern“ zu machen. „Die Kunst bringt Menschen zusammen, die ohne die Kunst nicht zusammenkommen würden. Sie sei der „Humus unserer Kultur“ und Voraussetzung für eine wunderbare Stadtgesellschaft. Das Werk fordert die Betrachtenden auf, über die Figur nachzudenken: was sie wohl vorhaben könnte, was sie erlebt hat und welche Geschichte sie mit in die Stadt bringt.


Der Künstler im Profil: Stephan Balkenhol

Stephan Balkenhol (*1957 in Fritzlar) ist ein deutscher Bildhauer, dessen grob gehauene und farbig bemalte Holzskulpturen sein unverkennbares Markenzeichen sind. Der Mensch steht im Mittelpunkt seines Schaffens. Sein bekanntester Figurentypus ist der Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd, wie er auch in Osnabrück zu sehen ist.

Balkenhol verwendet hauptsächlich weiche Holzarten wie Pappel, wobei die Figuren oft direkt aus dem Rundholz herausgearbeitet werden und mit dem Sockel als ein Stück verbunden bleiben. Die grobe Struktur des Materials und die Spuren des Arbeitsprozesses bleiben unter der Farbfassung sichtbar und sind Teil des Kunstwerks.

Seine Figuren zeigen bewusst keine eindeutigen Emotionen, wirken distanziert, rätselhaft und blicken scheinbar ins Leere. Sie sollen keine Geschichten erzählen, sondern lassen dem Betrachter weitreichende Deutungsmöglichkeiten. „Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen, sondern die des Zuschauers, es zu entdecken“, so Stephan Balkenhol. Von 1992 bis 2023 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.

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