Montag, 11. November 2024

Auch im zehnten Jahr schreibt das Schlossgarten Open Air seine Erfolgsgeschichte weiter

„Schloga“ 2024

Auch im zehnten Jahr schreibt das Schlossgarten Open Air seine Erfolgsgeschichte weiter. Das sommerliche Freiluftevent hat sich längst zu einem festen Bestandteil Osnabrücker Sommerkultur entwickelt. In diesem Jahr vereinte das Programm mit den Auftritten der Headliner Robin Schulz und Pur die zwei Tage zu einer besonderen Zeitreise.

Gelöste Stimmung am Freitagnachmittag. Ein schon gut gefüllter Schlossgarten wiegt sich zu den Beats der ersten DJs, Stil und Bense, hin und her. Das vorwiegend jüngere Publikum ist entspannt, viele freundliche Gesichter, man unterhält sich, genießt das ein oder andere Kaltgetränk und das fantastische Wetter.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim nächsten Act, dem Duo Dabruck & Klein, die, ähnlich wie ihre Vorgänger, den Maschinenraum für Captain Schulz schon einmal warmlaufen lassen. Die ersten Snacks ergänzen die Kaltgetränke. Es ist alles wie auf einer großen Beachparty. Die großartige Location des Schlossgartens tut ihr Übriges dazu. Alles relaxed und von gespannter Erwartung auf den Hauptact noch keine Spur.

Inzwischen ist es Abend, die Lichter auf der Bühne setzen erste Akzente und Wave Wave lässt mit einigen individuelleren Mixes und Sounds schon einmal aufhorchen. Der Maschinenraum erstrahlt in rotorangem Licht. Es ist dunkel und so etwas wie Aufregung ergreift die wogende und groovende Menge.

Dann ist er da! Nach 14 Jahren kehrt der Captain in seine Heimatstadt zurück und beamt sein Raumschiff und den Schlossgarten in die Zukunft. Auf seiner Brücke stehend dirigiert Robin Schulz eine perfekte Inszenierung aus Sound und Licht, reiht Hit an Hit. Das Publikum feiert gelöst, entrückt und friedlich. Robin Schulz hat versprochen und liefert. Dieses ist kein Konzert, sondern ein Happening, eine große Choreographie bei der jedem Beat, jeder Laserstrahl und jeder Lichtblitz sitzt. Das Paralleluniversum des Robin Schulz. Mit einem abschließenden Feuerwerk und nach einem fantastischen Trip durch eine Galaxie aus Licht und Sound landet das Raumschiff Schulz wieder im Schlossgarten, entlässt ein euphorisiertes Publikum. Am Samstag wartet dann ein bodenständigeres Ereignis.

Foto: OR/Ralf GravemannFoto: OR/Ralf Gravemann
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Osnabrück 1986, die schwäbische Band Pur tritt in der Osnabrücker Stadthalle auf und gewinnt dort den Bundesrock Wettbewerb als beste Nachwuchsband Deutschlands. 38 Jahre später ist die Band um den Sänger Hartmut Engler wieder an Ort und Stelle, um zusammen mit 12.000 Fans eine große Party zu feiern. Passend zum gesetzten Alter der Band ist an diesem Abend auch das Durchschnittsalter im Publikum deutlich gestiegen.

Bevor die Schwaben jedoch die Bühne betreten, gibt es im Vorprogramm Auftritte der Franziska Kleinert Band und des Liedermachers Batomae. Die Schwäbin Kleinert kann mit ihrem kernigeren Deutschrock durchaus Akzente setzen und augenzwinkernde Texte wie bei „Du darfst“ zaubern schon einmal ein Lächeln auf das ein oder andere Gesicht. Der anschließende Auftritt von Batomae kann allerdings die entspannt rockende Pace der Kleinert Band nicht halten. Sein Auftritt verpufft etwas im weiten Rund des Schlossgartens.

Danach aber Bühne frei für Pur. Als der gesundheitlich angeschlagene Hartmut Engler mit einem Gehstock bewaffnet die Bühne entert, gibt es kein Halten mehr. Von Anfang an wird laut mitgesungen und der groovende Flow vom Freitagabend weicht einem bodenständigeren, oft auch bierseligem Feiern. An einigen Stellen sieht es im Publikum eher aus wie im Fußballstadion.

Engler selbst, sichtlich angefasst von der enthusiastischen Reaktion der Fans ist an diesem Abend auch ein Mann des Wortes, spricht von Liebe, Gemeinsamkeit, Frieden und Respekt bevor Pur wieder einen weiteren Hit in den Osnabrücker Nachthimmel schicken. Auch hier wird nicht mit musikalisch feiner Klinge, sondern mit einem Feuerwerk von Songs gearbeitet, die über den Jahren schon fast zu Gassenhauern geworden sind. Das Feuerwerk vom Vorabend weicht zum Ende der puren Show einem musikalischen aus den Tophits der Bandkarriere: „Abenteuerland“, „Ich lieb dich“, „Ein graues Haar“ und „Lena“.

Dann ist Schluss, die pursche Zeitreise zu Ende, das Publikum erschöpft, zufrieden und ein bisschen heiser vom Singen und das Schlossgarten Open Air 2024 Geschichte. Auch in diesem Jahr war es ein erfolgreiches Event. Wünschenswert für die Zukunft wäre allerdings auch einmal der ein oder andere internationale Act.

Foto: OR/Ralf GravemannFoto: OR/Ralf Gravemann
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