What’s your Problem, Bro?
Was wir gerade erleben, ist eine Krise der Männlichkeit! Sichtbar in einem System, das Besitz, Kontrolle und Wachstum höher bewertet als Beziehung, Fürsorge und Verantwortungsgefühl. Männer, die gelernt haben, dass sie nur etwas wert sind, wenn sie funktionieren, besitzen, herrschen. Wenn sie keine Macht haben, brechen sie zusammen. Wenn sie sie haben, bauen sie Systeme, in denen niemand sonst atmen kann. Die Kombination aus technologischem Zugriff, politischer Einflussnahme und psychischer Unreife ist brandgefährlich.
In den USA sieht man das besonders deutlich bei einigen Tech-Milliardären, die sich längst aus der Realität verabschiedet haben. Statt Verantwortung für eine Welt zu übernehmen, die sie mitgestalten könnten, investieren sie in Fluchtstrategien: Bunker, Inseln, Marsflüge. Sie wissen, dass sie zur Zerstörung beitragen und wollen ihr gleichzeitig entkommen. Das ist nicht visionär, das ist regressiv. Diese Männer handeln nicht aus Stärke, sondern aus Angst.
Und auch hierzulande sind dieselben Muster längst politisch geworden. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz, Jens Spahn, Markus Söder, Carsten Linnemann, Thorsten Frei und einem beängstigend starken rechten Rand regiert nicht visionär, sondern reaktionär. Sie verteidigt alte Besitzstände, statt neue Antworten zu suchen. Sie kämpft gegen Gleichstellung, Klimaschutz und soziale Innovation mit einer Mischung aus Abwehr, Härte und Unsicherheit. Ihre Botschaft: Veränderung ist Bedrohung. Ihre Fantasie: Das Gestern als Rettung. Was sie antreibt, ist keine klare Idee, sondern die Angst, Kontrolle zu verlieren.
Die AfD steigert das ins Unerträgliche.
Und was ist mit den Frauen, die diese Politik stützen? Die sich in Strukturen einfügen, die sie selbst klein machen? Die vielleicht selbst erlebt haben, dass Anerkennung nur dann kommt, wenn man die Regeln des Patriarchats nicht in Frage stellt, sondern mitspielt? Auch das ist Teil des Problems: Wenn Anpassung zur Überlebensstrategie wird, verliert Veränderung ihre Verbündeten. Wer in einem System Karriere macht, das auf Ausschluss basiert, wird Teil dieses Ausschlusses! Oft ohne es zu merken.
Unsere Zeit verlangt keine stärkeren Männer, sondern reifere Menschen.
Menschen, die verstehen, dass Macht ohne Empathie Zerstörung bedeutet. Menschen, die wissen, dass Verletzlichkeit kein Makel ist, sondern Voraussetzung für Beziehung. Wenn wir eine andere Zukunft wollen, müssen wir aufhören, Führungsstärke mit Härte, Vision mit Technik und Sicherheit mit Kontrolle zu verwechseln. Nötiger Wandel beginnt nicht durch Angst vor Veränderung, sondern durch Mut zur Veränderung.