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Donnerstag, 19. Juni 2025
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Bremer Brücke: Trägerschaft per St.-Pauli-Modell?

FDP/UWG fordert Bürgerentscheid zur Übernahme der Bremer Brücke und schlägt Genossenschaftsmodell vor

Die Gruppe FDP/UWG beantragt einen Bürgerentscheid zur geplanten Übernahme der Geschäftsanteile der VfL Osnabrück Stadion GmbH & Co. KG durch die Stadt. Als Alternative schlägt die Ratsgruppe ein genossenschaftliches Finanzierungsmodell nach dem Vorbild des FC St. Pauli vor.

„Bei einer so weitreichenden finanziellen Entscheidung müssen die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden“, erklärt Dr. Thomas Thiele, Gruppenvorsitzender der FDP/UWG. „Die geplante Stadionsanierung kostet mindestens 70 Millionen Euro – bei einer städtischen Verschuldung von bereits 750 Millionen Euro ist das eine Entscheidung von enormer Tragweite.“

Oliver Hasskamp, stadtentwicklungspolitischer Sprecher, betont die kommunalen Prioritäten: „Eine Kommune muss sich vorrangig um die Daseinsvorsorge kümmern. Wir haben viele ungelöste Aufgaben: die Neugestaltung des Neumarkts, Klimaschutzmaßnahmen, Straßensanierungen, Fahrradwege und die Sanierung zahlreicher Schulgebäude. Diese Pflichtaufgaben dürfen nicht gefährdet werden.“

„Das Beispiel des FC St. Pauli zeigt eindrucksvoll, dass alternative Finanzierungswege im Profifußball erfolgreich sein können“, erläutert Wulf-Siegmar Mierke. „Der Verein hat mit seinem Genossenschaftsmodell über 27 Millionen Euro eingesammelt. Ein solches Modell würde die finanzielle Belastung der Stadt deutlich reduzieren und gleichzeitig die Bindung zwischen Fans und Verein stärken.“

Guido Altvogt, kulturpolitischer Sprecher der Gruppe, ergänzt: „Der VfL ist zweifellos ein wichtiges Markenzeichen für Osnabrück. Aber es ist fraglich, ob auch Mittel der kommunalen Wohnungsgesellschaft WiO für ein Stadion verwendet werden sollten – diese Gelder sind für bezahlbaren Wohnraum bestimmt, nicht für Sportanlagen.“

Die FDP/UWG schlägt in ihrem Änderungsantrag vor, dass die Verwaltung Gespräche mit dem VfL Osnabrück und seinen Fans führt, um die Möglichkeit eines genossenschaftlichen Finanzierungsmodells zu prüfen. Beim FC St. Pauli erwirbt jeder Genosse mit einem Anteil von 850 Euro eine Stimme bei den Genossenschaftsversammlungen und erhält eine jährliche Rendite.

„Die Beteiligung von Fans als Genossen würde nicht nur finanzielle Mittel einbringen, sondern auch die Teilhabe stärken“, so Dr. Thiele abschließend. „Bevor die Stadt sich finanziell derart belastet, sollten alle Alternativen geprüft und die Bürger befragt werden.“

 

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