Schon nach 12 Minuten lag der VfL 0:1 zurück, doch er schüttelte sich kurz und drehte das furiose Spiel dank einer phantastischen Energieleistung noch in der ersten Halbzeit. Es hätte auch gut und gerne 3:1 oder 4:1 stehen können. Auch in der torlosen zweiten Hälfte war der VfL die bessere Mannschaft, versäumte es zwar, das dritte Tor zu erzielen, doch blieb es am Ende beim hochverdienten 2:1-Sieg.
Am Sonntag, den 01.10., kommt der 1. FC Kaiserslautern um 13.30 Uhr an die Brücke, danach geht es nach Düsseldorf und dann kommt Wehen.
Hier gibt es stets unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe rund um die Uhr zu hören. Ansonsten wird der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.
Vor dem Spiel
Zur Abrundung unserer Podcasts hier die Statements der Trainer vor der heutigen Partie, übernommen von bundesliga.com:
Tobias Schweinsteiger:
„Wir können das Spiel kaum erwarten. Der Gegner hat enorme individuelle Qualität und ist eingespielt, sie wollen dieses Jahr endlich ihr großes Ziel verwirklichen. Wir müssen eklig im Verteidigen sein, klar im Kopf und mutig.“
Tim Walter:
„Freitagabend, Flutlicht, enges Stadion und der VfL wird alles reinwerfen. Dafür ist die Bremer Brücke bekannt. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und wollen wieder in die Erfolgsspur kommen.“
Man darf wieder einmal gespannt sein, wer in der Startelf steht. Wird Michaël Cuisance spielen und den formschwachen Kunze ersetzen? Wird Wriedt trotz fortwährend enttäuschender Leistungen erneut auflaufen? Nun, der Trainer scheint unseren Podcast erhört zu haben, denn die Aufstellung laute:
Grill – Ajdini, Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl – Cuisance, Gnaase, Tesche – Wulff, Engelhardt, Conteh
Also ohne Wriedt, aber mit Engelhardt und mit Cuisance, aber ohne Kunze. Diakhite für den rotgesperrten Wiemann und überraschenderweise Wulff für Niemann. Für mich eine verstänliche Aufstellung, die zumindest nach Veränderung aussieht.
Beim HSV wird der verletzte Muheim durch Heyer und Schonlau durch Ramos ersetzt.
Dass der VfL die letzten vier Heimspiele gegen den HSV gewonnen hat, wurde bereits seit Tagen und Wochen überall und immer wieder hervorgehoben, interessanter ist vielleicht, dass mit Moritz Heyer, Ludovit Reis und Daniel Heuer Fernandes drei Ex-VfLer heute beim HSV in der Startelf stehen.
Beginn
Schiedsrichter Florian Exner aus Münster pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 18 Grad an. Anstoß haben die Rothosen, die zunächst in Richtung VfL-Fankurve spielen.
Der VfL beginnt munter und kommt in der 5. Minute zur ersten Großchance. Conteh tänzelt nach Hamburger Ballverlust Van der Brempt auf der linken Seite aus, passt präzise in die Mitte, wo der heranstürmende Wulff im letzten Moment von Heyer geblockt werden kann, so dass der Ball im Toraus landet. Die nachfolgende Ecke bring gleich die zweite Chance für den VfL, aber Gyamfis Kopfball ist zu unpräzise.
Und nach 12 Minuten fällt das erste Tor: Ein langer Ball landet bei Glatzel, der sofort in den Strafraum stürmt, Diakhite aussteigen lässt und den Ball über Grill hinweg ins Tor lupft.
Nach einer Viertelstunde …
… ist das Spiel beileibe noch nicht verloren, denn der VfL hat trotz der leichten Feldüberlegenheit des HSV die bislang besseren Torchancen und wirkt in fast allen Situationen entschlossener.
Und dann wird Contech auf links von Kleinhansl geschickt, der spielt zu Tesche, der Reis als ungewollte Bande benutzt, sodass der Ball bei Engelhardt landet, der ihn aus spitzem Winkel vom Torraumeck an den langen Innenposten knallt und von dort ins Tor prallt. Ein typsiches Engelhardt-Tor, wie wir es aus der vergangenen Saison kennen. Es steht in der 16. Minute verdientermaßen 1:1 und das Stadion wird zum Tollhaus.

Der VfL ist nach wie vor sehr gut im Spiel und hat auch die besseren Chancen. In der 25. Minute zieht Ajdinis toller Schuss vom Torraumeck haarscharf am langen Pfosten vorbei, kurz darauf erzielt Wulff ein Abseitstor und in der 38. Minute macht Conteh eigentlich alles richtig, vergisst nur, rechtzeitig zu schießen – dennoch eine mutmachende Akktion, dieser VfL ist nicht wiederzuerkennen und spielt die beste Halbzheit dieser Saison …
… und erzielt dann sogar die Führung. 90.+6-Wulff lässt mit einem Pass in die Tiefe die gesamte Hamburger Abwehr aussteigen, die auf Abseits spekuliert hat. Tesche stürmt sofort los, sein Schuss kann noch von Heuer Fernandez abgeklatscht werden, aber den Abpraller drückt Diakhite mit dem Knie in die Maschen. Die Bremer Brücke explodiert und verabschiedet die Mannschaft mit Standing Ovations in die Halbzeit.
Halbzeitfazit
Der VfL führt verdient gegen den großen Favoriten aus Hamburg zur Halbzeit, der sich vom hyperaktiven VfL mit fortlaufender Spieldauer den Schneid abkaufen ließ. Der VfL ist wirklich nicht wiederzuerkennen, hätte auch ein, zwei Tore mehr erzielen können und drehte das Spiel durch eine enorme Energieleistung aller Spieler.
Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.Halbzeitgedanken: Abwegige Halbzeitgedanken: Gar nicht mal so abwegige Halbzeitgedanken: Noch mehr gar nicht mal so abwegige Halbzeitgedanken: |
Der VfL wechselt nicht zur zweiten Hälfte …
.. warum auch? Beim HSV kommen Mikelbrencis und Ambrosius für Heyer und Ramos.
Der VfL macht so weiter wie in der ersten Hälfte, hat die besseren Chancen, insbesondere über den bärenstarken Conteh, die leider zu überhastet abgeschlossen werden. Vom Topfavoriten HSV ist so gut wie nichts zu sehen.
Ein großartiger Flanke über das halbe Spielfeld von rechts auf Conteh, der aber wieder nicht zum Abschluss kommt. Und dennoch: Der VfL führt hier Regie!
Nach 60 Minuten …
… ist das Spiel zwar nach wie vor offen, aber mit klaren Vorteilen für den VfL, der es leider mehrfach versäumt, das dritte Tor zu machen. In der 72. Minute stürmt Ajdini unbedrängt von rechts auf das Hamburger Tor zu, anstatt zu schießen, zögert er zu lange und der Ball landet am Ende im Toraus.
Unnötige Aufregung als der HSVer Königsdörfer den Ball nicht zum VfL zurückspielt, obwohl dieser für eine Behandlunspause von einem VfLer mutwillig ins Aus gespielt worden war. Nach zwei Minuten Hektik geht die Partie weiter, zumal Bénes den Eckball direkt auf Grill spielt.
Der VfL ist in den Schlussminuten nur noch selten am Ball und lässt sich immer wieder in die eigene Hälfte drängen, wo sich der HSV langsam festzusetzen droht. Acht Minuten Nachspielzeit gilt es nun zu überstehen.
Und dann die Riesenchance in 92. Minute zum 3:1. Kunze setzt Niemann mit einem Traumpass ein, dessen Schuss aber von Heuer Fernandez zur Ecke geklärt werden kann.
Dass mittlerweile das ganze Stadion steht und sich das Osnabrücker Urvolk mit dem ungegenderten Dauergesang „Wir sind die Osnabrücker“ seiner Herkunft versichert, ist selbstredend und der herbeigesehnte Schlusspfiff geht im Lärm fast unter.
Was für ein grandioses Spiel, wie es sie so nur an der Brücke geben kann. Ein Riesenlob an die ganze Mannschaft, insbesondere an die drei „Neuen“: Cuisance, der sich zum herbeigesehnten „Unterschiedsspieler“ entpuppen kann – Diakhite, der der Innenverteidigung zusammen mit Gyamfi wieder die notwendige Stabilität verlieh – 90,+6-Wulff fügte sich bei seinem Startelf-Debüt nahtlos in eine rundum funktionierende Mannschaft ein und belebte das Spiel durch Traumpässe, von denen einer zum 2:1 führte.
Fazit
Schon nach 12 Minuten lag der VfL 0:1 zurück, doch er schüttelte sich kurz und drehte das furiose Spiel dank einer phantastischen Energieleistung noch in der ersten Halbzeit. Es hätte auch gut und gerne 3:1 oder 4:1 stehen können. Auch in der torlosen zweiten Hälfte war der VfL die bessere Mannschaft, versäumte es zwar, das dritte Tor zu erzielen, doch blieb es am Ende beim hochverdienten 2:1-Sieg.
Am Sonntag, den 01.10., kommt der 1. FC Kaiserslautern um 13.30 Uhr an die Brücke, danach geht es nach Düsseldorf und dann kommt Wehen.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 15.741, davon 1.500 aus Hamburg
Tore:
0:1 Glatzel (12.)
1:1 Engelhardt (16.)
2:1 Diakhite (40.)
Gelbe Karten:
(04.) Benes
(22.) Tesche
(41.) Heyer
(44.) Gyamfi
(51.) Mikelbrencis
(57.) Cuisance
(60.) Jatta
(61.) Conteh
(75.) Köänigsdörffer
(76.) Rorig
(90.+4) Heuer Fernandez
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Grill – Ajdini, Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl – Cuisance, Gnaase, Tesche (68. Kunze) – Wulff (76. Rorig), Engelhardt (90.+2 Verhoek), Conteh (68. Niemann)
Trainer: Tobias Schweinsteiger
Hamburger SV:
Heuer Fernandes – van der Brempt, Hadzikadunic (90.+1 Nemeth), Ramos (46. Anbrosius), Heyer (46. Mikelbrencis) – Reis (57. Königsdörffer), Meffert, Benes – Jatta, Glatzel, Dompé (62. Ötztunali)
Trainer: Tim Walter
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 5. Oktober 1947 in 41 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 8-11-22. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
Die Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,88 auf Platz 17 und der HSV (3,25) auf Platz 5. Tatsächlich spielt der VfL als Schlusslicht der 2. Liga gegen den Tabellenzweiten.