War die Halbzeitführung noch verdient, so kann sich der VfL aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit am Ende glücklich schätzen, den Sieg über die Zeit gerettet zu haben. Die Leistung lässt für die kommenden Partien nur wenig Raum für optimistische Prognosen.
Der VfL tritt nach der nun folgenden Länderspielpause am 20.10. um 16.30 bei Arminia Bielefeld an, danach am 23.10. um 19.00 Uhr in München gegen 1860 und zum Abschluss dieser Englischen Woche kommt am Samstag, den 26.10., um 14.00 der 1. FC Saarbrücken nach Osnabrück.
Vor dem Spiel
Über die aktuellen Geschehnisse rund um den VfL informieren wir regelmäßig und gleich mehrmals wöchentlich in unseren Berichten und Podcasts, sodass wir an dieser Stelle Lückenfüller, aufgeblasene Worthülsen oder Spekulationen über mögliche Aufstellungen uns allen ersparen können. Kommen wir also ohne Umschweife zum heutigen Spiel des VfL gegen Suttgart II. Der immer noch neue Trainer Pit Reimers hat immerhin eine ganz Woche Zeit gehabt, eine Startelf zu formen und die lautet:
Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Wiemann – Gnaase, Amoako, Kehl – Niehoff, Engelhardt, Simakala
Beginn
Schiedsrichter Justin Hasmann aus Neunkirchen pfeift bei bedecktem Himmel und Temperaturen um die 12 Grad an. Anstoß vor etwa 13.000 Zuschauer:innen, davon etwa 20 aus Stuttgart, hat der VfL Anstoß und spielt zuerst in Richtung völlig verwaiste Gästekurve.
Man merkt allen die Anspannung an, auch dem Publikum, das schon in der Aufwärmphase Torwart Richter instinktsicher mit herzlichem Applaus begrüßte.
Nach nervösem Beginn kommt es in der 7. Minute zum ersten VfL-Angriff der mit einem Foul an Gnaase endet. Den fälligen Freistoß führt Simakala aber zu schwach aus, sodass er problemlos geklärt werden kann.
Das Spiel plätschert ein wenig dahin, die Stuttgarter greifen früh an, der VfL lässt den Gegner hingegen bis zur Mittellinie kommen, bevor die Reihen geschlossen werden.
Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld, landet der zweite Ball in der Osnabrücker Hälfte, der sehr aktive Bashkim Ajdini kommt an den Ball und schlägt den Ball über 50 Meter in den Stuttgarter Strafraum, wo Gyamfi, der den Rückweg in die eigene Hälfte noch gar nicht angetreten hatte, umgeben von zwei Stuttgartern an den Ball kommt, seine Gegner wuchtig abschüttelt und allein aufs Tor zugeht, um den Ball aus wenigen Metern gnadenlos in die Maschen zu setzen.
In der 13. Minute steht es 1:0 für den VfL.
Nach einer Viertelstunde …
… ist das Spiel nach wie vor ohne große Torchancen auf beiden Seiten, bis unverhofft auf der rechten Seite Luca Raimund seinen Gegenspieler Niklas Wiemann stehen lässt und kurz vor der Grundlinie scharf nach innen passt, aber der VfL behält in Überzahl die Kontrolle und kann klären.
Als VfL-Fan ist man in den letzten Monaten ja von Mal zu Mal bescheidener geworden und freut sich schon über Kleinigkeiten. Immerhin dreht der VfL in den letzten Minuten der ersten Halbzeit richtig auf und hat gleich mehrere Gelegenheiten: Erst setzt Kehl den Ball nach Zuspiel von Engelhardt gegen die Latte und keine Minute später geht Simakalas Kopfball nach Rechtsflanke von Niehoff knapp am langen Pfosten vorbei.
Die Stuttgarter setzen noch einen Freistoß über die Latte und dann ist Halbzeit.
Halbzeitfazit
Der VfL macht seine Sache recht gut, steht hinten sicher, macht aber im Grunde zu wenig aus seinen Angriffen, erst ein ellenlanger Ball über 50 Meter von Ajdini auf Gyamfi brachte die Führung. Die Stuttgarter wirken zwar harmlos, haben aber immerhin den mehrfachen Bundesligaspieler Faghir im Sturm aufzubieten. Der VfL muss das zweite Tor machen.
Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte …
… und die Stuttgarter nehmen sofort das Heft in die Hand und haben gleich drei Chancen nacheinander: Oliviers Distanzschuss kann Kehl zur Ecke verteidigen, dann scheitert Simnica aus acht Metern am hervorragend reagierenden David Richter und danach erneut Olivier.
Abgesehen von der Führung ist das kein begeisterndes Spiel. Die Stuttgarte kommen nun immer häufiger in die Osnabrücker Hälfte und in der 63. Minute hat Olivier nach Flanke von Mangala die Riesenchance zum Ausgleich, schafft es aber nicht, den halbhohen Ball aus wenigen Metern ins Tor zu setzen.
Nach 60 Minuten …
… ist hier nach wie vor nichts entschieden. Der Ausgleich scheint sogar wahrscheinlicher als ein 2:0. In der 65. Minute macht Simakala vieles richtig: Erst narrt er die Stuttgarter Abwehr mit einem Übersteiger, dann ist sein Abschluss aber zu schwach.
Das Spiel ist völlig offen, die Stúttgarter werden immer offensiver und wieder einmal höre ich den Trainer in Gedanken sagen: „Wir haben vergessen, das 2:0 zu machen.“
Es finden die üblichen Wechsel statt: Beim VfL kommen Tesche für Kehl und Zwarts für Niehoff, alles Weitere unten in „Zahlen, Daten & Fakten“.
Das Spiel bleibt leider aufregend. Der VfL lässt sich von den Stuttgartern immer wieder in die eigene Hälfte drängen, kommt selbst kaum zu Entlastungsangriffen und muss gehörig aufpassen, nicht den Ausgleich zu kassieren.
In der 89. Minute zieht Münst von der Strafraumkante ab, aber der Ball geht über den Kasten. Mittlerweile hilft selbst Simakala am eigenen Strafraum aus.
Der VfL spielt die gesamte Schlussviertelstunde so, als müsse er die Führung gegen einen übermächtigen Gegner über die Zeit retten, was am Ende auch gelingt.
Fazit
War die Halbzeitführung noch verdient, so kann sich der VfL aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit am Ende glücklich schätzen, den Sieg über die Zeit gerettet zu haben. Die Leistung lässt für die kommenden Partien nur wenig Raum für optimistische Prognosen.
Der VfL tritt nach der nun folgenden Länderspielpause am 20.10. um 16.30 bei Arminia Bielefeld an, danach am 23.10. um 19.00 Uhr in München gegen 1860 und zum Abschluss dieser Englischen Woche kommt am Samstag, den 26.10., um 14.00 der 1. FC Saarbrücken nach Osnabrück.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 13.576, davon 16 aus Stuttgart
Tore:
1:0 Gyamfi (13.)
Gelbe Karten:
(07.) Reichardt
(30.) Reimers
(36.) Olivier
(42.) Faghir
(45.+2) Gyamfi
(80) Meyer
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Wiemann – Gnaase, Amoako (64. Kayo), Kehl (72. Tesche) – Niehoff (72. Zwarts), Engelhardt (8. Wiethaup), Simakala
Trainer: Pit Reimers
VfB Stuttgart II:
Seimen – Reichardt, Nothnagel, Meyer (87. Kaufmann) – Malanga, Olivier (69. Glück), di Benedetto, Raimund (69. Kastanaras) – Simnica (70. Sessa), Faghir (80. Tritschler), Münst
Trainer: Markus Fiedler
Schiedsrichter: Justin Hasmann (Neunkirchen)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 19. September 2009 in 12 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 6-2-4. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,76 auf Platz 20 und der VfB II (3,53) auf Platz 17. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 3. Liga gegen den Tabellenzehnten 8. Spieltags.
Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga