Dienstag, 23. April 2024

Der VfL Osnabrück spielt gegen Braunschweig „nur“ 1:1, da war mehr drin …

Nach einer von beiden Seiten intensiv geführten Partie kam es an der Bremer Brücke zu einem letztendlich gerechten Unentschieden, wenngleich der VfL das bessere Team und einem Sieg näher als die Gäste war.
Für den VfL geht es am Samstag weiter gegen den Halleschen FC, danach kommt am übernächsten Montag der SC Verl an die Brücke.

Zur Information:
Unseren 31. VfL-Podcast, in dem sich unser Fußball-Expertenkreis über die vergangenen Partien und die heutige Begegnung unterhält, könnt ihr hier anhören.

 

Vor dem Spiel …

Die Einstellung des Spielbetriebs von Türkgücü München hat die Tabelle der 3. Liga gehörig verändert. Schaut sie euch einfach an. Der VfL hat nun sogar die Chance aus eigener Kraft auf dem 3. Platz zu landen. Mit einem heutigen Sieg wäre man bei einem Spiel weniger bis auf einen Punkt an Braunschweig dran und könnte mit einem weiteren sogar an der Eintracht vorbeiziehen und bis auf einen Punkt an den 1. FC Kaiserslautern auf Platz zwei herankommen. Guckt es euch selbst an. 

Auf der gestrigen PK war schon etwas mehr Aufbruchstimmung zu spüren als die Wochen zuvor. Um das Spiel zu gewinnen, müsse alles optimal laufen, meinte Trainer Scherning. Und natürlich freut er sich genauso wie der auf dem Podium sitzende Philipp Kühn auf eine „heiße“ Partie.

Richtig ist zumindest, dass der VfL nach der Niederlage gegen Kaiserslautern nun noch einmal die große Chance hat, oben anzugreifen und mitzumischen. Es ist heute ein Schlüsselspiel. Bei einer Niederlage dürfte der Zug Richtung 2. Liga für den VfL abgefahren sein.

Personell kann Scherning fast aus dem Vollen schöpfen. Kommen wir also zur Startaufstellung, die sich gegenüber der vergangenen Partie gegen Viktoria Berlin auf zwei Positionen verändert hat: für Itter kommt Traoré ins Spiel und für Higl soll Simakala vorne für mehr Schwung sorgen. Bei den Braunschweigern spielt Wiebe für den gelbgesperrten Krauße.

Friedenstauben, „Nazis raus!“ und Heiders Vertrag hat sich aufgrund der vielen Einsätze in dieser Saison automatisch um ein Jahr verlängert.

Aber der Reihe nach: Boris Pistorius und Katharina Pötter übergeben an „Exil“ einen Scheck über mehr als 10.000 €, die aus dem Erlös der Sondertrikot-Aktion zum Duisburg-Spiel stammen. Die Ostkurve skandiert laut und einhellig: „Nazis raus!“ Ein Gruß nach Duisburg.

Und als Zeichen gegen Putins mörderischen Angriffskrieg geht ein russisch-stämmiges Zwillingspaar und ein ukrainisch-stämmiges Kind den Mannschaften voran: Ein Junge im VfL-Trikot, einer in den Farben der russischen Landesflagge und einer in den Farben der Ukraine. Friedenstauben steigen in die Luft …

Fußball ist wirklich nur noch eine Nebensache …

 

Beginn

Schiedsrichter Thorben Siewer aus Olpe pfeift bei frühlingshaften Temperaturen um die 18 Grad an. Anstoß haben die ganz in Lila angetretenen Osnabrücker, die zunächst auf die Osrkurve zuspielen, was beim Publikum traditionell nicht so gut ankommt. Immerhin sind etwa 13.000 Zuschauer im Stadion, davon gut 1.000 aus Braunschweig.

Und gleich ist der VfL am Drücker. Opoku legt hervorragend auf Simakala ab, der sich aber erst den Ball zurechtlegt, anstatt sofort abzuziehen, und so kommt er nur zu einem Schüsschen. Der VfL bleibt am Drücker. In der 7. Minute fast das 1:0. Nach einer Ecke von Kleinhansl landet der Ball bei Traore der mit dem Kopf auf Simakala ablegt, der driekt vor dem Tor steht, aber seinen Schussversuch kann Fejzic im letzten Augenblick von der Linie kratzen.

Nun kommen auch die Braunschweiger besser ins Spiel, das bis dahin vom VfL bestimmt wurde, und deuten mit gefährlichen Kontern an, warum sie auswärts so erfolgreich sind.

 

Nach einer Viertelstunde …

… ist das Spiel nahezu ausgeglichen, zumal die Braunschweiger nun aktiver werden. In der 17. Minute fällt aus dem Nichts das 0:1. Lauberbach flankt von links in den Strafraum, dort steht Sebastian Müller völlig frei, kann den Ball sogar von der Brust abtropfen lassen, bevor er ihn unten links ins Tor setzt. Das war die erste gefährliche Aktion der Eintracht, von denen der VfL bereits ein halbes Dutzend hatte.

Die Eintracht kommt nun immer wieder mit ihren Kontern gefährlich bis zum Osnabrücker Strafraum und der VfL muss sich offenbar erst einmal von dem Schock erholen. In der 29. Minute spielt Kleinshansl hoch auf den zweiten Pfosten und hebelt so die Braunschweiger Abwehr. Opoku stürm von rechts heran, setzt den schwierigen Ball aber knapp über das Tor.

Nach einer halben Stunde ist der VfL wieder mehr am Drücker und das Publikum erinnert sich an seine Anwesenheitspflicht und an die Tatsache, Osnabrücker und immer da zu sein. Der VfL spielt gefällig, aber wie üblich nicht sehr torgefährlich und weiß mit den Chancen nicht viel anzufangen.

Die Einfalllosgkeit der Braunschweiger Fans stagniert seit über zwei Jahrzehnten auf niedrigstem Kreisligalevel: „Kühe, Schweine, Osnabrück!“ Nach einem Ballverlust kommt Multhaup an den Ball. Seinen eigentlich harmlosen Schuss lässt Kühn nur abklatschen, kann seinen Fehler aber im Nachfassen korrigieren.

Dann der verdiente Ausgleich. Opoku kommt nach einer Ecke von Kleinhansl an den Ball, leitet weiter auf Simakala, dessen Doppelpassversuch auf Opoku bei Heider landet, der aus extrem spitzen Winkel Fejzic tunnelt. Riesenjubel im Stadion. Es steht 1:1.

 

Halbzeitfazit

Zwar begann der VfL mit gutem Angriffsfußball, ließ sich aber von den Braunschweigern in der 17. Minute überrumpeln und die erste Chance der Gäste bedeutete die Führung der Gäste. Als ich schon als Halbzeitfazit schreiben wollte, die Führung der Gäste sei unverdient, fiel das 1:1. Ein Sieg ist beiden Teams zuzutrauen.

 

Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte … 

… und lassen es zunächst ruhig angehen, doch der VfL ist das aktivere Team, kommt immer wieder durch Eckbälle zu Chancen. Braunschweig steht hinten sehr gut, der VfL aber auch, und beide Mannschaften kommen kaum zu nennenswerten Chancen.

 

… ist hier noch alles möglich. Der VfL ist die akitvere Mannschaft und wird vom Publikum nach vorne getrieben. Ein Schuss von Klaas vom rechten Strafraumreck zieht links am Tor vorbei. 

Der VfL ist am Drücker, läuft sich aber immer wieder vor dem Strafraum fest oder wird durch Fouls gestoppt. Die Führung wäre trotz der einiger Fehlpässe und der mangelden Chancenverwertung für den VfL durchaus verdient. 

Auf den Rängen passiert nun fast mehr als auf dem Rasen. Beide Teams agieren sehr verhalten und haben offenbar Angst, ein Tor zu kassieren. Ein, zwei Wechsel könnten langsam guttun. Und schon spielt Bapoh für Klaas, nachdem Higl für Simakala ins Spiel gekommen war.

Riesenchance in der 82. durch Higl, der von Kunze angespielt worden war, aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz triff. Kurz vor Schluss noch eine große Chance durch Bapoh, der den Ball aber über das Tor setzt …

Es bleibt beim 1:1. 

 

Fazit:

Nach einer von beiden Seiten intensiv geführten Partie kam es an der Bremer Brücke zu einem letztendlich gerechten Unentschieden, wenngleich der VfL das bessere Team und einem Sieg näher als die Gäste war.
Für den VfL geht es am Samstag weiter gegen den Halleschen FC, danach kommt am übernächsten Montag der SC Verl an die Brücke.

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 12.881, davon gut 1.000 aus Braunschweig

Tore:
0:1 Müller (17.)
1:1 Heider (45.)


Gelbe Karten:

(34.) Lauberbach      
(53.) Marx   
(66.) Nikolaou    

VfL Osnabrück:ühn – Traoré, Beermann, Trapp, Kleinhansl – Kunze, Köhler, Klaas (80. Bapoh) – Simakala (74. Higl), Heider, Opoku
Trainer: Daniel Scherning

Eintracht Braunschweig:
Fejzic – Marx, Behrendt, Schulz, Kijewski – Wiebe, Nikolaou – Müller (63. Girth), Henning (74. Ihorst), Multhaup (85. Hartmann)- Lauberbach (74. Consbruch)

Trainer: Michael Schiele

Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)

Statistik:
Insgesamt trafen die beiden Clubs seit dem 30. November 1947 in 77 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 24:11:32 für die Eintracht. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de“.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellenzweite VfL (3,14) gegen den Tabellendritten aus Braunschweig (3,18). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellensiebter des 31. Spieltags der 3. Liga gegen den Tabellendritten.

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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