Freitag, 29. März 2024

Der VfL verliert 0:2 gegen 60 München und wird dennoch vom Publikum mit Applaus verabschiedet

Der VfL verliert in einem kampfbetonten Spiel gegen den TSV 1860 nach einem großen Fight durchaus unglücklich mit 0:2. Wohin der Weg des VfL in dieser Saison geht, wird das Spiel am kommenden Samstag beim Spitzenreiter in Elversberg zeigen.

Zur Information: Hauke Peinz, Lars Mosel und Kalla Wefel ärgern sich über die 3:2-Niederlage in Dresden, Lars erzählt vom familiären Groudhopping in England und es gibt Tipps zum Spiel gegen 60 München. Dieser VfL Podcast wurde wie üblich an einem Donnerstag bei osradio-de 104,8 von 19.00 is 20.00 Uhr ausgestrahlt und kann nun unmittelbar danach rund um die Uhr auf der Webseite der Osnabrücker Rundschau gehört werden.

 

Vor dem Spiel …

Unser  Bericht vom Hinspiel in der vergangenen Saison begann übrigens so: „Der VfL schlägt den TSV 1860 vor einem begeisterten Publikum verdient mit 3:1, setzt sich damit in der Tabellenspitze der 3. Liga fest und gehört, allen Unkenrufen zum Trotz, nun endgültig zu den Aufstiegsfavoriten.“

„The Times they are a Changin“, denn tatsächlich geht es heute lange nicht mehr darum, eine Rolle als Aufstiegsfavorit zu manifestieren, sondern einfach darum, endlich die lang ersehnte Wende in die obere Tabellenhälfte einzuleiten. 

Kommen wir ohne Umschweife zu den Startaufstellungen, denn da hat sich auch beim VfL einiges getan: Traoré ist nicht nur wieder im Aufgebot, sondern steht auch in der Startelf. Die Sensation aber ist, dass Pippo Kühn zum ersten Mal in dieser Saison in einem Punktspiel durch Daniel Adamczyk ersetzt wird. Bei 60 München beginnen gegenüber der letzten Partie Morgalla, Wörl, Steinhart und Skenderovic für Lang, Greilinger, Tallig und Kobylanski.


Beginn

Schiedsrichter Richard Hempel aus Großnaundorf pfeift bei fast spätsommerlichen Temperaturen um die 17 Grad an. Anstoß haben die in Weiß-Hellblau angetretenen Münchner Löwen.

Beide Mannschaften zeigen sich in den ersten Minuten recht angriffslustig. Nach einem guten Angriff des VfL über Traoré kommt es im Gegenzug zu einem Freistoß für die 60er von der rechten Strafraumkante, aber der Schuss landet am rechten Außennetz.  

In der 7. Minute die Führung für die Münchener. Steinharts Eckball von rechts landet in Höhe des zweiten Pfostens vor dem Torraum, wo Verlaat ungehindert die Lufthoheit erlangt und den Ball unhaltbar ins lange Eck versenkt. Da hat die Abwehr schlichtweg gepennt.  

Der VfL scheint weniger geschockt als das Publikum und spielt entschlossen nach vorn. Erst verstolpert Kunze eine Hereingabe von Niemann, der zweite Ball landet über Umwege erneut bei ihm. Dieses Mal geht die Kugel zwar ins Tor, aber Kunze stand schon beim Zuspiel im Abseits. 


Nach einer Viertelstunde …

… wird die muntere, teilweise hektische Partie von beiden Seiten nach wie vor recht offensiv geführt. Der VfL hat zwar mehr Ballbesitz, die besseren Chancen aber haben bislang die 60er. 

Mitte der ersten Halbzeit kommt der VfL immer besser ins Spiel und der Ausgleich liegt allmählich in der Luft. In der 26. Minute zieht Simakala nach einer kurzen Ecke den Ball vors Tor, dort steigt Higl hoch, doch sein Kopfball aus sechs Metern streift Millimeter am rechten Pfosten vorbei.

Die Angriffe des VfL laufen insbesondere über die rechte Seite immer wieder über Traoré und Simakala und das Publikum gibt noch einmal alles. Bei einem der mittlerweile seltener gewordenen Gegenangriffe der 60er prallen Adamczyk, Traoré und Lakenmacher zusammen und kurz sah es so aus, als müsste Adamczyk ausgewechselt werden.

Gegen Ende der ersten Hälfte wird das Spiel immer hektischer und die 60er Fans skandieren im Rahmen eines öffentlichen IQ-Tests: “ Lila-weiße Affenscheiße …“, während Albion Vrenezi wegen einer Schauspieleinlage und einiger Fouls die Rolle als Buhmann des Publikums perfekt ausfüllt.

Zur Pause verabschieden die Zuschauer den VfL mit Applaus in die Kabine. 


Halbzeitfazit

Eine von beiden Seiten mit viel Einsatz geführte Partie. Die 60er verloren im Laufe der ersten Halbzeit peu à peu von ihrer Souveränität und der VfL legte einen starken Auftritt hin. Ein Unentschieden würde dem Spielverlauf eher entsprechen.


Beide Teams wechseln nicht zur zweiten Hälfte … 

… und bei einem solchen Spielstand könnte Marc Heider Wunder wirken. Gleich nach Anpfiff wird Higl im Strafraum von Morgalla umgesäbelt, der erst Higl foult und dann den Ball spielt. In meinen Augen auch nach der dritten Wiederholung ein glasklarer Elfmeter.

In der 50. Minute die Riesenchance zum Ausgleich. Higl leitet eine Flanke auf Tesche weiter, dessen Flugkopfball von Hiller mit einem Reflex geklärt werden kann. 

Der VfL drängt unentwegt auf den Ausgleich, ist das bessere Team, scheitert aber immer wieder am letzten Ball. Das ganze Stadion steht und skandiert „Olé, olé, Osnabrück, olé …“

Der VfL bekommt einen Eckball nach dem anderen und bei einem landet der zweite Ball bei Higl, doch sein fast perfekt platzierter Schuss zieht knapp am linken Pfosten vorbei.


Nach 60 Minuten …

… sieht es noch immer so aus, als sei der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Die Münchner Abwehr wackelt, aber fällt noch nicht. Oft steht die komplette Mannschaft der 60er im Strafraum.

Dann in der 65. Minute die ersten beiden Wechsel beim VfL: Für Higl kommt Heider und für Kunze der in den letzten Spielen eher glücklose Putaro. Alle kommenden Wechsel werden nachgeliefert, hier ist zu viel los.

Nach einem Foul an Simakala gibt es einen Freistoß. Der Gefoulte tritt selbst an, doch die Kugel landet aus 20 Metern auf dem Tornetz. Kurz darauf die nächste Großchance für den VfL: Eine gefühlvolle Flanke von Köhler aus halbrechter Position landet am langen Pfosten, wo Gyamfi aus drei, vier Metern den Ball über die Latte semmelt. Das hätte der Ausgleich sein müssen.

Stattdessen fällt das zweite Tor für die Münchner. Kleinhansl vertändelt den Ball gegen Lannert, der von rechts ungehindert auf das Osnabrücker Tor zustürmt und zwei Anspielpartner zur Auswahl hat. Er entscheidet sich für Skenderovic, der den Ball ohne Mühe ins linke Eck grätschen kann. Der Spielverlauf ist nun endgültig auf den Kopf gestellt. 

Bis zum Schlusspfiff plätschert das Spiel dahin. 


Fazit:

Der VfL verliert in einem kampfbetonten Spiel gegen den TSV 1860 nach einem großen Fight durchaus unglücklich mit 0:2. Wohin der Weg des VfL in dieser Saison geht, wird das Spiel am kommenden Samstag beim Spitzenreiter in Elversberg zeigen.

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 13.796, davon um die 1.000 aus München

Tore:
0:1  Verlaat (6.)
0:2  Skenderovic (82.)

Gelbe Karten:
(43.) Vrenezi
(64.) Steinhart
(73.) Lakenmacher
(85.) Gyamfi

VfL Osnabrück:
Adamczyk – Traoré (86. Rorig), Gyamfi, Beermann, Kleinhansl (86. Haas) – Kunze (66. Putaro), Köhler, Tesche – Niemann (76. Engelhardt), Higl (66. Heider), Simakala
Trainer: Tobias Schweinsteiger

TSV 1860 München:
Hiller – Morgalla, Rieder, Verlaat – Lannert, Wörl (71. Belkahia), Deichmann, Steinhart (71. Moll) – Lex, Skenderovic (90.+3 Boyamba), Vrenezi (61. Tallig), Lakenmacher
Trainer: Michael Köllner

Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)

Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 04. August 1981 in 13 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 4:5:4. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de“.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellenachte VfL (3,35) gegen den Tabellenzweiten aus München (3,07). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenzwölfter des elften Spieltags gegen den Zweiten aus München

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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