Der VfL verliert zu Recht bei der SV Elversberg mit 3:1

Der VfL verliert völlig zu Recht beim Mitaufsteiger aus Elversberg, mit dem er nur zu Beginn und phasenweise in der zweiten Hälfte mithalten konnte. Bewunderswert ist dennoch, wie sich die Mannschaft nach einem 3:0-Pausenrückstand trotz aller Aussichtslosigkeit bis zur letzten Minute reingehängt hat. Mehr geht eben nicht.

Der VfL spielt am nächsten Samstag an der Brücke gegen Hannover 96 und am Sonntag, den 3.3., in Hamburg gegen den HSV.

Zur Information: Hier gibt es stets unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe rund um die Uhr zu hören. Ansonsten wird der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

Vor dem Spiel

Zur Abrundung unserer Podcasts ein Statement vom VfL-Trainer vor der heutigen Partie, wie immer übernommen von bundesliga.com.

Uwe Koschinat: „Die Abläufe bei den Elversbergern sind sehr, sehr klar. Sie haben ein wahnsinniges Selbstvertrauen im eigenen Ballbesitz. Sie laufen und sprinten sehr, sehr viel, haben eine sehr dominante Spielweise. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sie die Hürde 2. Bundesliga so locker nehmen.“

Und hier die Startelf des VfL:
Kühn – Androutsos, Gyamfi, Diakhite, Ajdini – Cuisance, Gnaase, Kunze – Conteh, Engelhardt, Goiginger

Dass Goiginger erneut für Niemann aufläuft, war zu erwarten, weniger aber, dass Ajdini für Kleinhansl (5. Gelbe) hinten links steht. Eins ist so gut wie seit einigen Monaten sicher: Heute zählt nur ein Sieg, wenn der Abstand zu den anderen Teams zumindest etwas verringert werden soll, und das sind eben Hansa Rostock, der 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig.

Ein neues Spannungselement ist seit ein paar Wochen in den deutschen Stadien zu beobachten: Fliegen Tennisbälle, Schokotaler oder ferngelenkte Spielautos? 


Beginn

Schiedsrichter Patrick Schwengers aus Travemünde pfeift bei Nieselregen und Temperaturen knapp unter 10 Grad an. Osnabrücker Schmuddelwetter im Saarland also.

Der Anstoß verzögert sich, weil das Fangnetz vor der VfL-Fankurve eine gewisse Instabilität aufweist. Und die VfL-Fans forden auf einem riesigen Transparent, das sich über die gesamte Fankurve erstreckt: TRANSPARENTE NEUWAHLEN IM SINNE VON 50+1! Die Unterstützung durch die Auswärtsfans ist wieder einmal großartig.

Nach etwa einer Viertelstunde Netzeflicken ist Anstoß und den haben die Osnabrücker, die ganz in Lila aufgelaufen sind. Bereits nach einer Minute ist Rasentennis angesagt, aber in der 5. Minute geht es weiter.

Beide Mannschaften pressen von Anfang an früh und die Elven (so nennen die sích nun mal) kommen gleich in der 7. Minute (abzüglich 5 Geisterminuten = 2. Minute) zu einer guten Gelegenheit, als der von Wanner angespielte Neubauer, den Ball von links scharf in der Torraum zieht. 

Der VfL hält den Ball gut in den eigenen Reihen, kann aber die schnellen Vorstöße der Elversberger über die Flügel oft erst im Sechzehner unterbinden.

Und dann eine Riesenchance für die Elven: Wanner passt auf Rochelt, dessen Schuss aus acht Metern von Gyamfi zur Ecke geblockt werden kann.


Nach einer Viertelstunde …

… ist die SV Elversberg zwar das Team mit einem deutlichen Chancenplus, dennoch wühlt sich der VfL Mitte der ersten Halbzeit allmählich immer besser in die Partie. 

Ein Distanzschuss aus 25 Metern von Ajdini geht weit übers Tor. Hätte Luklas Kunze eine bessere Bindung zum Spiel, wären zwei, drei gute Chance möglich gewesen.

Der VfL macht das immer besser und löst die meisten Probleme sogar auf spielerisch ansprechende Weise. Chancen sind nun auf beiden Seiten Mangelware und wie immer, wenn ich so etwas schreibe, macht der Gegner ein Tor, und zwar ein Kacktor.  Rochelt flankt von halblinks auf den zweiten Pfosten, dort köpft Feil den Ball per Innenpfosten ins Netz, es steht 1:0 für die SV Elversberg. 

Zwei Minuten später das 2:0. Rochelts Steckpass landet bei Vandermesch, dessen Schuss im langen Eck landet. In der 38. Minute steht es 2:0.

Nur weitere zwei Minuten später lässt Rochelt Androutsos aussteigen, zieht ab und trifft die Latte. Das wäre bereits die vorzeitige Entscheidung der Partie gewesen, doch die folgt dann in der Minute 45.+5: Steckpass von Schnellbacher auf Rochelt, dessen Schuss kracht vom rechten Pfosten zurück und Wanner ballert die Kugel mit Wucht zum 3:0 ins Netz.

Dann ist endlich Halbzeit und die sonst so duldsamen VfL-Fans schicken die eigene Mannschaft mit Pfiffen und „Wir-haben-die-Schnauze-voll!“-Rufen in die Kabine.  


Halbzeitfazit

Der VfL war bis zum 1:0 ein fast ebenbürtiger Gegner und brach dann nach dem Führungstreffer der Elven aber wie ein Kartenhaus zusammen. Mir fällt einfach kein besserer Vergleich ein und ich habe auch keine Lust mehr, irgendetwas schönzureden, das nicht schön ist. Der VfL spielt definitiv wie ein Absteiger.

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Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken:

Zu Elversberg fallen mir keine Halbzeit- und nicht einmal Halbwertgedanken ein. Selbst das Internet stößt hier an seine Grenzen. Elversberg gehört jedenfalls zur Gemeinde Spiesen-Elversberg und liegt 13 Kilometer südwestlich von Saarbrücken. Was den Verein SV Elversberg und dessen URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde angeht, erzähle ich euch dann beim Rückspiel in diesem Städtchen, das keine 15 km südwestlich von Saarbrücken liegt und insgesamt etwa 13.000 Einwohner:innen hat, die Hälfte davon haust in Elversberg.

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Abwegige Halbzeitgedanken

Dieser Beitrag wurde heute aus moralisch-ethischen Gründen in diesen extrem nachdenklich stimmenden Artikel aus dem Hinspiel ausgelagert …

 

Der VfL wechselt zur zweiten Hälfte …

… und das gleich dreimal: Wulff kommt für Goiginger, Wiemann für Ajdini und Niemann für Conteh. Koschinat hat die Partie also noch nicht aufgegeben. Gut so. 

Und die VfL-Fans haben nun konsequent den Support eingestellt, weil sie die Schnauze voil haben.

Und der VfL hat gleich zu Beginn eine Riesenchance durch Engelhardt, aber sein Schuss landet direkt bei Kristof. Zwei Minuten später macht es Gyamfi besser: Niemanns Lattenknaller landet bei Gyamfi, der die Kugel aus wenigen Metern ins Tor zeffert. In der 52. Minute steht es 3:1. 

Die Elven lassen sich davon kaum beeindrucken und spielen weiter ihren Stiefel runter. Dennoch nimmt der VfL nun besser am Spiel teil, wenngleich ein 4:1 wahrscheinlicher als ein 3:2 zu sein scheint.


Nach 60 Minuten …

… ist der VfL durchaus ebenbürtig und kommt zu einigen Gelegenheiten, aber wenn  Kunze aus sechs Metern direkt auf den Torwart zielt, dann passt er sich nur der Abschlussschwäche der ganzen Mannschaft an.

Sieht man von zwei Abschlüssen von Schnellbacher ab, die Kühn gekonnt pariert, dann passiert bis zum Ende der Halbzeit nicht mehr viel Aufregendes. Elversberg beherrscht die Partie fast nach Belieben, auch wenn man dem VfL bezüglich Einsatz keinen Vorwurf machen kann.

Gegen Ende des Spiels kommt Wriedt für Kunze und etwas später Lobinger für Androutsos in die Partie, die längst entschieden ist, auch wenn der VfL nach einem Gestochere und Tohuwabohu in der 90. Minute den Anschlusstreffer erzielen können.


Fazit

Der VfL verliert völlig zu Recht beim Mitaufsteiger SV Elversberg, mit dem er nur zu Beginn und phasenweise in der zweiten Hälfte mithalten konnte. Nach einem 3:0-Pausenrückstand stellten die mitgereisten Fans den Support komplett ein. Bewunderswert ist dennoch, wie sich die Mannschaft trotz aller Aussichtslosigkeit bis zur letzten Minute reingehängt hat. Mehr geht eben nicht.

Der VfL spielt am nächsten Samstag an der Brücke gegen Hannover 96 und am Sonntag, den 3.3., in Hamburg gegen den HSV.


Zahlen, Daten & Fakten

 

Zuschauer*innen: 8.026, davon 500 aus Osnabrück

Tore:
1:0 Feil (36.)
2:0 Vandermersch (38.)
3:0 Wanner (45.+5)
3:1 Gyamfi (52.)

Gelbe Karten:
(28.) Rochelt 
(31.) Kunze
(45.4) Feil
(63.) Cuisance 
(88.) Boyamba 

Gelb-Rote Karten:
(.)

Rote Karten:
(.)

SV 07 Elversberg:
Kristof – Vandermersch, Pinkert, Le Joncour, Neubauer – Fellhauer, Wanner (65. Jacobsen), Sahin – Feil, Schnellbacher, Rochelt
Trainer: Horst Steffen

VfL Osnabrück:
Kühn – Androutsos (84. Lobinger), Gyamfi, Diakhite, Ajdini (46. Wiemann) – Cuisance, Gnaase, Kunze (78. Wriedt) – Conteh (46. Niemann), Engelhardt, Goiginger (46. Wulff)
Trainer: Uwe Koschinat

Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Travemünde)




Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 26. Oktober 2013 erst in fünf Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 1-1-3. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,70 auf dem drittletzten Platz und die SV Elversberg (3,33) auf dem vierten Platz.  Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 2. Liga gegen den Neunten des 21. Spieltags.


Die Tabelle der 2. Liga

 

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