Starker VfL gewinnt überraschend klar in Zwickau

Aufgrund einer sehr starken 1. Halbzeit gewinnt der VfL souverän mit 3:1 in Zwickau. Für den VfL gilt es nun, die beiden kommenden Heimspiele gegen Viktoria Berlin und Eintracht Braunschweig zu gewinnen, um oben wieder mitzumischen.

Vor dem Spiel …

... müsste klar sein, dass der VfL als Favorit gilt. Statistik, Tabellenplatz und auch die jeweiligen Ansprüche ergeben ein eindeutiges Verhältnis. Dass die VfLer – wenn auch leise – immer noch vom Aufstieg träumen, konnte man aus den Statements der PK am Freitag heraushören. Sowohl Trainer Scherning als auch Sebastian Klaas ließen keinen Zweifel daran, dass aus der GGZ Arena drei Punkte mitgenommen werden sollen. Das Einzige, was dem VfL dabei in die Quere kommen könnte, ist Corona. Denn jetzt treibt sich das Virus, wie bei so einigen Teams, auch wieder im Osnabrücker Kader rum. Nach neusten Informationen sind davon Wiesner, Oduah und weiterhin Traoré betroffen.

Auch wenn der heutige Gegner von akuten Infektionen verschont ist, geht es mit den Worten vom sportlichen Leiter Toni Wachsmuth nach zuletzt drei Niederlagen um nichts anderes als die Erhaltung des Profifußballs in der Region Zwickauer Mulde in Sachsen, sprich den Klassenerhalt. Hauptverantwortlich für die Erfüllung dieses Plansolls ist ein alter Bekannter: Joe Enochs, Rekordspieler des VfL und von August 2015 bis Oktober 2017 auch dessen Trainer. Eine Figur, die also lange Zeit zum personellen Inventar auf der Illoshöhe und an der Bremer Brücke zählte. Die Kindertribüne im Stadion und eine beliebte Sportsbar in der Altstadt sind nach ihm benannt. Mehr Verbundenheit geht kaum. Aber mittlerweile sind seit der nicht ganz konfliktlosen Trennung mehr als vier Jahre vergangen und Enochs („Ich bin kein Job-Hopper.“) ist in seiner vierten Saison bei Zwickau zurzeit der Sportlehrer mit den meisten Dienstjahren bei einem Verein aus der 3. Liga. Schließlich hatte der gute Joe auch kein Problem damit, in der Hinrunde drei Punkte aus Osnabrück mitgehen zu lassen.

Beginn

Schiedsrichter Lars Erbst aus Gerlingen pfeift bei blauem Himmel und Temperaturen um die 14 Grad an. Anstoß haben die ganz in Lila angetretenen Osnabrücker. Immerhin sind 3500 Zuschauer im Stadion, davon etwa 200 aus Osnabrück.

Und der VfL legt gleich gut los, Heider hat die erste Chance. Aber den ersten Eckstoß gibt es für die Zwickauer. Der sorgt für Verwirrung direkt vor Kühn. Wird geklärt, danach ausgeglichenes Spiel.  Zweiter Eckball für Zwickau verpufft harmlos. Genauso auf der anderen Seite eine Minute später.

10 Minute: Freistoß für VfL nach Angriff über rechts. Hoher Hafer in die Box – bringt nichts. Auf der anderen Seite eine gefährliche Flanke für Kühn, aber kein Problem. 14 Minute erste echte Chance für den VfL, Köhler verzieht knapp. Gleich darauf das altbekannte Versemmeln vorm Tor. Aber immerhin – der Vfl drängt.

Nach einer Viertelstunde

… ist der VfL das bestimmende Team, ohne wirklich dominant zu sein.

Plötzlich aus dem Nichts. Flanke auf Klaas, der von Brinkies abgeräumt wird (20.). Strafstoß und gelbe Karte für den Torhüter. Higl versenkt zum 1:0.

Der VfL führt und Klaas spielt mit tamponierter Nase weiter.  Der VfL kontrolliert das Geschehen, Enochs versucht von der Seite aus mehr Schwung ins Spiel seiner Mannschaft zu coachen …, aber der VfL hat Oberwasser. Auch von Ronny König ist nicht viel zu sehen. Trotzdem wuseln sich die Zwickauer in der 29. doch einmal durch, geraten jedoch ins Abseits. Die Osnabrücker bleiben unbeeindruckt. 4. Eckstoß nach Klaas‘ Schuss. Und schon steht’s 2:0. Baumann kommt an die Ecke nicht richtig ran, Butzen verpasst und Trapp kullert den Ball per Kopf hinter die Linie. Brinkies steht machtlos da. So geht´s halt auch (34. Min.), nicht brillant, aber effektiv!

Klaas bringt weiter Gefahr über rechts, die Zwickauer Abwehr wackelt (36. Min.). Der VfL hat alles im Griff. Zwickau wirkt angeschlagen und ratlos. Und sie bekommen noch eins obendrauf. 43. Minute: Ecke Klaas von links, zweiter Ball auf Kunze, abgefälschter Schuss – 3:0. Das Spiel wird langsam zur Klaas-Gala und auch sonst sieht alles so leicht aus.

FSV Zwickau wechselt zur Halbzeit zweimal …

Für Gomez und König kommen Hilßner und Starke. Am Spielgeschehen ändert sich wenig. VfL macht weiter wie vor der Habzeitpause, nur nicht mit zu viel Dampf.

51. Min. erste Chance im zweiten Hälfte für Zwickau. Goebel prüft Kühn. Zwickau versucht jetzt mehr Power zu entwicklen. Der VfL macht nicht mehr als notwendig. Zum Verwalten scheint es aber noch zu früh, also aufgepasst!

57. Min. wieder Ecke für Zwickau, die der VfL noch abwehren kann, aber dann klingelt’s. Anschlusstreffer durch Baumann per Kopf. Und schon sind alle Zwickauer im Stadion wieder wach. Die Kulisse kommt … und auch Opoku (60. Min.) für Higl.

Nach 60 Minuten …

… schöpft Zwickau wieder Hofnung und der VfL muss aufpassen. Plötzlich zieht Starke ab, Kühn hält – seine Mannschaft im Spiel. Jetzt heißt es dagegenhalten!

68. Min., nächste Großchance für Baumann, aber Kühn ist zur Stelle, blockt ihn. Puh, war das knapp! Im Gegenzug Freistoß von Kleinhansl, den Beermann fast versenkt. Jetzt geht es hin und her. Knifflige Situation in der Osnabrücker Box, strafstoßverdächtig. Der VfL steht unter Druck.

74. Min., zwei Wechsel beim VfL: Gugganig für Klaas, der etwas untergetaucht war, und Simakla für Köhler.

Zwickau verliert den Schwung, Ecke für den VfL in der 78. Min. ohne Befund. Konter läuft für Zwickau, Goebel zieht aus 11 Metern knapp übers Tor, nachdem Kühn vorher schon toll gerettet hat.

83. Min., Kunze fällt im Strafraum, aber nicht elfmeterwürdig. Kurz darauf kommt Wooten für Heider und Hass für Itter.

Jetzt müsste der Drops gelutscht sein, auf Zwickauer Seite wird mittlerweile mehr lamentiert als wirklich nach vorne gespielt. Auf der anderen Seite mal ein gelungener Anlauf von Wooten – lange nicht gesehen. Taffertshofer zielt auf die dritte Etage. Damit ist der Haken wohl dran … Nachspielzeit 3 Min. Zuschauer machen sich auf den Weg, schönen Sonntag noch.

Fazit:

Aufgrund einer sehr starken 1. Halbzeit gewinnt der VfL souverän mit 3:1 in Zwickau. Für den VfL gilt es nun, die beiden kommenden Heimspiele gegen Viktoria Berlin und Eintracht Braunschweig zu gewinnen, um oben wieder mitzumischen.

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga: