Welcome back: Rekordspieler kehrt als Direktor Fußball zurück
Die offenen Positionen in der neuen Organisationsstruktur des VfL Osnabrück gilt es mit passenden Personen auszufüllen. Für die Besetzung der neu geschaffenen Position des Direktors Fußball kehrt ein in Osnabrück sehr bekanntes Gesicht zurück zum VfL. Rekordspieler Joe Enochs, der in seinen 21 Jahren beim VfL auch als Cheftrainer und als Nachwuchsleiter für die Lila-Weißen tätig war, nimmt ab sofort seine Arbeit als Direktor Fußball auf.
„Ich weiß, dass ich mit meiner Vertragsunterschrift als Cheftrainer gleichzeitig auch meine Kündigung unterschrieben habe“, sagte Joe Enochs im September 2015, als er beim VfL nach der Trennung vom damaligen Coach Maik Walpurgis vom Interims- zum Cheftrainer befördert wurde. Rund zwei Jahre später trat ein, was Enochs voraussah, er wurde am 04. Oktober 2017 in einer sportlichen Krise freigestellt. Der gebürtige US-Amerikaner, der beim VfL erst Spieler, dann Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und in verschiedenen Teams Co- und Cheftrainer war, verließ den VfL und Osnabrück, wo er seine Frau Gunilla kennenlernte und beide Kinder geboren wurden. Heute kehrt der 53-Jährige zurück und bekleidet ab sofort die neu geschaffene Position des Direktors Fußball. Enochs tauscht damit Seitenlinie gegen Schreibtisch. „Ich habe mich sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob ich weiterhin Trainer sein möchte oder meine Erfahrung als Spieler, Trainer und aus der Führung des NLZ in einer anderen Funktion für einen Verein einbringen möchte. Michael Welling hat mir in unseren Gesprächen die neue Struktur beim VfL beschrieben und mir aufgezeigt, warum er mich in dieser Rolle sieht – Mir war dann sehr schnell klar: Das passt zu mir, das möchte ich unbedingt machen“, sagt Enochs.
Als die Fußballschuhe am Nagel hingen und seither nur noch für Spiele in der Traditionsmannschat entstaubt werden, wurde Joe Trainer im Nachwuchsleistungszentrum, das er später leitete. Er absolvierte erfolgreich den Fußball-Lehrer-Lehrgang und wurde schließlich Cheftrainer beim VfL. Nach der Trennung 2017 brauchte er zunächst Abstand und nahm zur Saison 2018/19 das Angebot des FSV Zwickau an. „Ich war seit 1996 für den VfL in verschiedenen Funktionen tätig, natürlich war ich enttäuscht und brauchte in der Folge Zeit, um das Aus zu verarbeiten und bereit zu sein für eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein“, berichtet er im Zuge der Vertragsunterschrift. Vier Jahre lang hielt Enochs den Klub mit einem der geringsten Etats in der 3.Liga, im fünften Jahr folgte die Trennung, obwohl die „Schwäne“ nur einen Punkt Rückstand zum rettenden Ufer hatten. Drei Monate später nahm er den Trainerposten beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg an und lernte als Kalifornier so nach dem Westen und Osten auch die Mentalität im Süden der Bundesrepublik Deutschland kennen. Zwar konnte Enochs den Abstieg in die 3.Liga nicht mehr verhindern, ihm gelang jedoch der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Im Oktober 2024 trennten sich die Bayern vom Amerikaner, im kommenden Jahr spielt der Jahn in der 3. Liga – es kommt also zum Wiedersehen mit Joe Enochs, der seine Arbeit als Direktor Fußball beim VfL Osnabrück aufgenommen hat.
„In den gemeinsamen Gesprächen, die ich in der letzten Zeit mit Joe geführt habe, konnte ich mich zunächst selbst davon überzeugen, was ich von anderen bereits hörte, die ihn mir beschrieben haben. Joe ist in erster Linie ein großartiger Mensch, der mit seinem Wertegerüst die Kultur beim VfL Osnabrück bereits früher geprägt hat und diese DNA auch weitertransportieren kann. Dass er den VfL in über 20 Jahren aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt hat, ist der Sache sicherlich zuträglich. Viel mehr jedoch bringt er genau das Profil mit, was wir für die Position des Direktors Fußball definiert haben. Er kennt eine Kabine von innen, er weiß, wie Spieler denken, was Trainer benötigen, welche Faktoren wichtig sind, um Erfolg zu haben. Er ist feinfühlig genug, um Strömungen zu erkennen, verfügt insgesamt über eine hohe Fachkompetenz sowie Fußballexpertise und hat über den Deutschen Fußball hinaus ein Netzwerk“, begründet Geschäftsführer Michael Welling die Verpflichtung. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir Joe für den VfL zurückgewinnen konnten und sind längst sehr tief zu den drängenden Themen in engem Austausch. Bei der Rückkehr von Joe lassen wir uns dabei nicht von Nostalgie leiten, vielmehr ist er unter Berücksichtigung aller relevanten Parameter genau der Richtige für die Aufgabe im Sinne der neuen Struktur. Ich persönlich freue mich riesig darauf, mit Joe und allen anderen Kollegen die Zukunft des VfL zu gestalten.“