Liebe Os-Kids,
am heutigen Sonntag haben eure Eltern und alle Bürger*innen ab 16 Jahren, die der Europäischen Union angehören, einen wichtigen Termin, nämlich wählen zu gehen. Überall in Osnabrück und natürlich auch im Landkreis hängen seit einigen Wochen Plakate, die euch ganz sicher aufgefallen sind. Auf diesen Plakaten werben die Kandidat*innen für die Partei, der sie angehören und für deren Interessen sie sich im Europarlament einsetzen möchten. Ein Kandidat ist jemand, der im Namen seiner Partei für sich aber auch alle anderen dieser Partei an den Start geht. Ähnlich wie vor Mannschaftswettbewerben im Sport wurden zuvor diejenigen ausgewählt, von denen sich alle anderen Parteimitglieder den besten Erfolg versprechen. Der oder die sogenannte Spitzenkandidatin hat es dann schon mal auf ein Plakat geschafft. Sportlich muss ein Kandidat oder eine Kandidatin eigentlich nicht sein, aber gut und verständlich reden sollte er oder sie können und andere Leute gekonnt von sich und den Zielen der Partei überzeugen. Mit einem ehrlichen und sympathischen Auftreten kann man hier ziemlich gut punkten.
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Des Weiteren sollte vom Kandidaten und seiner Partei natürlich nichts versprochen werden, was hinterher unmöglich eingehalten werden kann. Deshalb wäre Drache Valentins Wahlplakat (siehe Titelbild) auch nicht der richtige Weg eine Wahl zu gewinnen. Davon abgesehen, dass es im Leben (meistens) um viel mehr geht, als um Schokolade. In den Parteiprogrammen finden sich Ideen und Vorschläge für alle Themen, die das Zusammenleben der Menschen in Europa noch besser machen sollen. Da gibt es parteiübergreifende Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede, wie beispielsweise bei der Klimapolitik oder der Auffassung, was eigentlich soziale Gerechtigkeit bedeutet.
Warum wird eigentlich gewählt?
Wir leben in Europa in einer Demokratie, das bedeutet, dass alle Menschen theoretisch durch die Wahl einer Partei, die ihren Wünschen am nächsten kommt, Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen können. Weil von den über 440 Millionen Europäern nicht jeder einzelne Wunsch berücksichtigt werden kann, machen die Leute Gesetze und Regeln (natürlich alles im Einklang mit unserer Verfassung), denen die meisten Menschen ihr Vertrauen durch ein Kreuz auf dem Wahlzettel geschenkt haben. Diese gewählten Politiker*innen bilden dann das Europaparlament. Fünf Jahre haben sie Zeit, ihre Wahlversprechen einzulösen. Dann gibt es die nächste Wahl. Sie sollten sich also besser anstrengen, denn nur wer überzeugt hat, wird auch wiedergewählt.
Pssst … streng geheim!
Wählen darf bei uns jede/r deutsche Staatsangehörige ab dem von Alter 16 Jahren. (Andere anerkannte Staatsangehörige eines anderen europäischen Landes, welches Mitglied der EU ist dürfen das hier auch, aber das alles zu erläutern ist an dieser Stelle nicht möglich). Das jeder wählen kann ist also kein Geheimnis, aber bei wem beispielsweise Mama oder Papa auf dem Wahlzettel ein Kreuz machen, das ist tatsächlich streng geheim. Und das ist auch gut. Denn so kann niemand durch Andere vorher beeinflusst (zum Beispiel überredet) werden jemanden zu wählen, hinter dem er/sie nicht aus tiefster innerer Überzeugung steht. Jede/r kann frei und selbst entscheiden. Auch wenn das Wahlergebnis den Wahlverlierern später nicht gefällt, muss es von allen akzeptiert werden, denn die Mehrheit des Volkes hat schließlich entschieden.
Fazit: So eine Wahl ist eine spannende und wichtige Angelegenheit
Bleibt/seid fröhlich und neugierig!
Eure Tina Birgitta Lauffer