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But me, I´m still on the road …

Bob Dylan macht Station in Deutschland mit seiner »Rough and Rowdy Ways World-Wide-Tour«

Der amerikanische Sänger und Songwriter Bob Dylan bewegt sich seit Herbst 2021 wieder da, wo er sich am wohlsten fühlt: auf der Konzertbühne. Nach einer Reihe von Auftritten in den USA folgt in diesem Herbst eine große Europa-Tournee, die ihn nach einer Pause von drei Jahren auch in deutsche Konzerthallen führen wird. Rastlos wie eh und je knüpft er damit an eine von ihm selbst erfundene Tradition an, die sich Never-Ending Tour nennt und 1988 begann.

Mit einundachtzig und neuem Album im Gepäck wirkt er mittlerweile wie der Clint Eastwood der Rockmusik. Ein abgezockter Veteran, der sämtliche Trophäen bereits im Schrank hat. So einem geht es allein um die Sache, an der er gerade arbeitet. Und es läuft gut für den multiaktiven Ausnahmekünstler (I contain multitudes). Ein Musical, das Stationen seiner Karriere beleuchtet, ist ebenso wie Dylan selbst international unterwegs (Girl of the North Country). Die Preise für seine Gemälde gehen durch die Decke, sodass sie für Fans nur noch als Druck erschwinglich sind, sein Whiskey (Heaven´s Door) wurde mehrmals prämiert und seine Retro-Alben (Springtime in New York u.a.) eroberten im Winter 2021 die Charts. Eine neue Version seines Klassikers »Blowin‘ In The Wind« hat vor Kurzem bei einer Auktion in London knapp 1,5 Millionen Pfund (umgerechnet 1,75 Millionen Euro) erzielt. Das Lied wurde im vergangenen Jahr neu aufgenommen und einmalig auf einer sogenannten Ionic Original Disc festgehalten, die äußerlich Ähnlichkeiten mit einer Schallplatte hat.

»Things arent´t what they were …« raunt es in dem für Dylan typischen sybillinischen Tenor zur Tour-Promotion. Der einmal als Stimme einer Generation verstandene Sänger hatte schon immer einen kritischen und distanzierten Blick aufs Weltgeschehen. »Time out of Mind« lautete der Titel seines Comeback-Albums von 1997. Er könnte von heute sein. Die aktuellen Songs heißen »Murder moost foul«,»False Prophet« oder »Crossing the Rubicon«. Die Perspektiven haben kein bisschen an Schärfe verloren.

Vorbereiten müssen sich Konzertbesucher auf ein Erlebnis der besonderen Art. Der Künstler besteht auf ein absolutes Smartphone-Verbot im Saal. Beim Einlass werden die Mobiltelefone in Boxen mit Magnet-Verschlüssen verstaut. Eine Maßnahme, auf die vor allem immer mehr amerikanische Unterhaltungskünstler zurückgreifen.

Insgesamt acht Titel von »Rough and Rowdy Ways« präsentiert Dylan gewöhnlich in seinem Programm unter einer Beleuchtung, die bei einer Helene Fischer gerade noch als Notfunzel durchgehen würde. His Bobness mag es nicht grell. Dabei sitzt er die meiste Zeit am Klavier und bewegt sich nur für ausgesuchte Passagen zu einem Mikrofon, das in der Bühnenmitte auf ihn wartet. Vielleicht wird er ein bis zweimal zur Mundharmonika greifen. Auch eine Konzerteröffnung an der Gitarre ist möglich. Beherrscht wird das Programm von den neuen Songs und Dylans Faible, bewährte Titel kryptisch zu vertonen, sodass sie beim ersten Hören kaum zu identifizieren sind. Diesmal kann man darauf hoffen, dass sich der alte Grantler etwas gesprächsfreudiger kommunikationsfreudiger geben wird. So hat er sich tatsächlich wieder angewöhnt, das Personal an seiner Seite vorzustellen, und wenn ihm danach ist, spricht er zum Publikum. Das hat er lange nicht gemacht, erscheint aber sinnvoll, da es drei bislang unbekannte Gesichter gibt: Charlie Drayton (Drums) sowie Bob Britt und Doug Lancio an der Gitarre.

Die angekündigten Gigs in Deutschland umfassen 6 Stationen: Flensburg (2.10.), Magdeburg (3.10.), Berlin (5.- 7.10.), Krefeld (9.10.)

Tickets ab 20.07. bei Eventim, Ticketmaster und lokalen Vorverkaufsstellen

 

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