Trends, Tools und Touren auf der Fachtagung Digitalisierung 2024

Digitalisierung und Zukunftskompetenzen in der Erwachsenenbildung. Rückschau auf interessante Einblicke

Interessante Perspektiven eröffnete jüngst eine Fachtagung der Erwachsenenbildung und die Eröffnung der Digitalen Woche im Coppenrath Innovation Center. Alles fand zwar bereits im Vormonat statt. Die Inhalte sind es jedoch auf jeden Fall wert, sich mit ihnen weiter nachhaltig zu befassen.

Blicken wir zurück: Bevor die digitale Woche am 24. September offiziell durch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter im Coppenrath Innovation Center (CIC) eröffnet wurde, hatte die Agentur für Erwachsenen und Weiterbildung (AEWB) bereits ihren diesjährigen Fachtag Digitalisierung veranstaltet. Die Zusammenkunft, die sich mit aktuellen Trends und Entwicklungen in jener Digitalisierung befasste, betrachtete unter dem Motto „Trends, Tools, Touren“ verschiedene Aspekte dieser Entwicklung in der Erwachsenenbildung. Die Kombination der digitalen Woche mit dem nationalen Digitaltag unterstreicht die Bedeutung der digitalen Transformation in allen Lebens- und Bildungsbereichen.

Den Auftakt der Fachtagung machten Christian Bode, Geschäftsführer der Evangelischen Erwachsenenbildung Osnabrück (EEB) und Steffen Münch von der AEWB Niedersachsen mit ihren Grußworten. Besonderes Gewicht verlieh der Veranstaltung die Bemerkung von Magdalena Knappik, Leiterin der Stadt- und Regionalentwicklung Osnabrück: „Die beiden Formate Digitale Woche Osnabrück und Digitaltag passen ganz ausgezeichnet zusammen, weil sie die gleiche Zielsetzung haben.“ Die Grußworte leiteten den thematisch dicht gepackten Tag ein, der sich ganz der Frage widmete, welche Rolle Digitalisierung in der Erwachsenenbildung spielt und welche Kompetenzen zukünftig benötigt werden.

 

Erwachsenenbildung in der Digitalisierung

Erwachsenenbildung zielt darauf ab, Menschen in jeder Lebensphase zu unterstützen und weiterzubilden, insbesondere in Bereichen wie:

  1. Berufliche Weiterbildung. Die Anpassung an neue technologische Anforderungen ist in der Arbeitswelt unverzichtbar. Hier spielt Digitalisierung eine Schlüsselrolle, um Fachkräfte durch digitale Schulungen und Online-Tools zu qualifizieren.
  2. Lebenslanges Lernen. Die Digitalisierung erleichtert es, Zugang zum Wissen zu erhalten, sei es über E-Learning-Plattformen oder Webinare. Erwachsenenbildung ermöglicht es, Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern.
  3. Gesellschaftliche Teilhabe. Digitale Technologien ermöglichen es, Menschen stärker in gesellschaftliche und politische Prozesse einzubeziehen, zum Beispiel durch Bildungsangebote zu digitaler Souveränität und politischer Medienkompetenz.

Vorträge zu Zukunftskompetenzen und künstlicher Intelligenz

Ein Höhepunkt bildete zu Beginn der Vortrag von Professor Joachim Hertzberg von der Universität Osnabrück. Er erläuterte, wie Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags ist. „Informationstechnik ist ein Medium der Alltagskultur, und KI ist ein Teil davon“, betonte Hertzberg und zitierte dabei Andrian Kreye. Kreye ist Journalist und Autor. Er befasst sich unter anderem intensiv mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Technologien und künstlicher Intelligenz. Hertzberg führte weiter aus, dass die Europäische Union mit dem AI-Act (Artificial Intelligence Act) versucht, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu regulieren, um Risiken zu minimieren und ethische Standards zu gewährleisten. Der AI-Act beinhaltet drei wesentliche Punkte:

  1. Risikobasierte Kategorisierung. KI-Systeme werden nach ihrem Risikopotenzial eingeteilt, um den Einsatz entsprechend zu regulieren.
  2. Einhaltung ethischer Standards. Der Act zielt darauf ab, sicherzustellen, dass KI-Entwicklungen und -Anwendungen ethischen Prinzipien folgen, wie Transparenz und Nicht-Diskriminierung.
  3. Schutz der Verbraucher. Ein zentraler Aspekt des AI-Acts ist der Schutz der Rechte und der Sicherheit der Nutzer, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit.

Anschließend hielten Silvia van den Berg und Dr. Vera Gehrs von der Hochschule Osnabrück jeweils einen Vortrag zum Thema „Zukunftskompetenzen“. Sie stellten heraus, dass neben technischem Know-how auch soziale und kreative Fähigkeiten im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger werden.

 

Vier Workshops und Führung im MIK

Am Nachmittag wurde die Veranstaltung durch die Fahrt mit dem Oldtimerbus zum Museum für Industriekultur (MIK) fortgesetzt, wo sich die Teilnehmenden an vier verschiedenen Workshops im Vorfeld anmelden konnten. Zuvor hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an einer Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „Künstliche Intelligenz“ teilzunehmen, die von Jan Tönnies vom Museum für Industriekultur geleitet wurde. Die Ausstellung befasste sich in diversen Stationen mit den Themen Technologie in der Landwirtschaft, KI in der Medizin, Sprachenlernen mit KI, Lebensmittelkontrolle mit KI, schneller Weg zu mehr grüner Energie sowie mit weiteren Themen.

Abschließend wurde in vier Workshops zu den Themen „Künstliche Intelligenz in der Erwachsenenbildung“, „Agiles Lernen mit KI“, „Gemeinsam stark: Austausch zu kollaborativen Tools und politische Medienkompetenz“ informiert und über Lösungswege diskutiert.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit der Rückfahrt im Traditionsbus zum Coppenrath Innovation Center. Dort konnten die Teilnehmenden die offizielle Eröffnung der digitalen Woche der Stadt Osnabrück mit der Eröffnungsrede von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und dem Auftritt vom Kabarettisten Vince Ebert live verfolgen.

Beide Fotos: OR/Grötemeyer

 

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