Die Weihnachtszeit läuft und das bedeutet die Darts-WM 2025 steht kurz bevor. Vom 15. Dezember 2024 bis zum 03. Januar 2025 fliegen im Alexandra Palace wieder die Pfeile. Erstmals dürfen gleich sechs Spieler aus Deutschland auf der größten Bühne auf viel Preisgeld für die Rangliste hoffen.
So viele Teilnehmer aus Deutschland gab es bei der WM bisher noch nie. Zwei Jahre nach dem sensationellen Halbfinaleinzug von Gabriel Clemens hoffen die Fans auf einen erneuten Lauf eines einheimischen Profis. Doch wie sieht es um die Chancen dafür aus? Wir blicken einmal auf die sechs Teilnehmer und schätzen die Chancen ein. Nach den beiden erfahrensten deutschen Teilnehmer blicken wir nun auf die anderen beiden Spieler mit WM-Erfahrung.
Ricardo Pietreczko
Deutschlands Nummer Drei hat eine wechselhafte Saison hinter sich. Letztes Jahr scheiterte „Pikachu“ bei seiner ersten WM-Teilnahme nach 3:1 Satzführung nur knapp mit 3:4 gegen den späteren Weltmeister Luke Humphries. Auf der European Tour stehen mit einer Final- und einer Halbfinalteilnahme trotz schwankender Leistungen auch 2024 wieder große Erfolge in der Statistik.
Bei den Major-Turnieren tat der 30-jährige sich meist schwer. Am Ende des Jahres bei den Players Champions Finals sprang aber noch das erste Viertelfinale bei einem Turnier dieser Größenordnung heraus. Dort scheiterte Pietreczko nur knapp mit 9:10 gegen den Niederländer Danny Noppert.
Bei der kommenden WM trifft Deutschlands Nummer Drei auf den Chinesen Xiao Chen Zong. In der zweiten Runde würde der gerade gekrönte Junioren Weltmeister Gian van Veen warten, der in diesem Jahr nochmal einen großen Sprung vorwärts gemacht hat und an Position 28 gesetzt ist. In der dritten Runde könnte der ehemalige Weltmeister Rob Cross warten. Auch ein Duell gegen Niko Springer wäre möglich. Im Achtelfinale könnte dann mit Ausnahmetalent Luke Littler eine der größten Herausforderungen warten.
Prognose: Die Leistung von Pietreczko ist aktuell schwer einzuschätzen. Generell kann er an einem sehr guten Tag aber für jeden Spieler zum Stolperstein werden. Die Auslosung hat es allerdings nur in der ersten Runde gut mit dem Deutschen gemeint. Im Anschluss würden große Herausforderungen warten, wodurch ein Achtelfinale ein sehr großer Erfolg wäre. Bei einem möglichen Duell gegen Littler müsste dann dort schon sehr viel zusammenpassen.
Florian Hempel
Es ist bereit die vierte WM-Teilnahme für den Kölner, der sich zum ersten Mal bereits frühzeitig für das wichtigste Turnier des Jahres qualifizieren konnte. Im letzten Jahr hatte er sich spektakulär noch die Tour Card für diese Profisaison gerettet. Diesen Stress hat er in diesem Jahr nicht. Die Top 64 behalten die Tour Card. Hempel steht auf Platz 53 mit einem beruhigenden Vorsprung.
Die Ausgangslage hat er auch einem konstanteren Jahr zu verdanken. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es auch in der ersten Jahreshälfte positive Ergebnisse, wie eine Achtelfinalteilnahme bei einem Players Championships im Februar. In der zweiten Jahreshälfte sprang hierbei sogar eine Halbfinalteilnahme heraus, sodass Hempel zum ersten Mal für die Players Championship Finals qualifiziert war und in die zweite Runde einzog.
In der ersten Runde wartet mit Jeffrey de Zwaan eine Wundertüte auf den Deutschen. Der Niederländer qualifizierte sich erst spät und braucht mindestens zwei Siege bei der WM um die Tour Card zu behalten. Grund dafür waren große Probleme nach einer Schulterverletzung. An einem guten Tag kann dieser aber dennoch ein sehr gefährlicher Gegner sein. In den weiteren Runden könnten mit Daryl Gurney und Johnny Clayton weitere unangenehme Gegner warten.
Prognose: Gegen de Zwaan hat Hempel als der konstantere Spieler gute Chancen auf den Einzug in die zweite Runde. Danach könnte es schwierig werden. Gurney zeigte sich in dieser Saison wieder verbessert und würde eine große Herausforderung darstellen. Ein Einzug in die dritte Runde wäre somit ein Erfolg für Hempel. Aber ohne den großen Druck könnte für den Kölner hier etwas drin sein.