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Der VfL gewinnt hochverdient mit 3:2 gegen den SV Sandhausen

Der VfL gewinnt nach einem 0:1 Rückstand in einer ab der 10. Minute jederzeit überlegen geführten Partie hochverdient mit 3:2. Die schwachen Sandhäuser hätten sich auch nicht beschweren können, wenn drei, vier Tore mehr für den VfL gefallen wären.

Auf den VfL warten nun in Aue und Unterhaching zwei Auswärtsspiele, bevor es am 9.2. um 19.30 Uhr(!) an der Brücke gegen Dortmund II weitergeht.

Zur Information: Unsere Spielberichte werden wie ein Liveticker direkt am Laptop verfasst und gleich nach Schlusspfiff ohne Netz und doppelten Boden ins Internet gesetzt. Die Rubrik „Zahlen, Daten, Fakten“ wird, falls notwendig, mitunter erst einige Stunden nach dem Spiel vervollständigt, dasselbe gilt für Korrekturen von Tippfehlern.
Unsere VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe gibt es rund um die Uhr zu hören, aktuelle VfL-Podcasts jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

Vor dem Spiel

Zu den Entwicklungen der letzten Wochen und Monate empfehle ich unseren ausgiebigen Podcast mit Dr. Michael Welling, den wir am vergangenen Mittwoch bei uns in der Gerüchteküche geführt haben.

Nach dem gelungenen Trainer-Einstand gegen Rot-Weiss Essen und den SC Verl darf man nach all den Neuzugängen auf die heutige Startelf gespannt sein und die lautet nun:

Jonsson – Karademir, J. Müller, Wiemann – Niehoff, Kayo, Tesche, Gnaase, Kölle – M. Müller, Kehl

Da Zwarts verletzungsbedingt ausfällt, wundert es ein wenig, dass Simakala nicht dabei ist. Was positiv auffällt: Der VfL kann mit Henning, Simakala, Amoako, Beermann und Gyamfi auf der Bank gut nachlegen.

Erwartet werden heute 14.350 Zuschauer:innen, davon 50 aus Sandhausen


Beginn

Schiedsrichter Dr. Robin Braun  aus Wuppertal pfeift bei bewölktem Himmel und eisigen Temperaturen um die zwei Grad pünktlich an. Anstoß haben die ganz in Grün angetretenen Sandhäuser, die zunächst in Richtung Ostkurve spielen.

Der VfL stört früh und erarbeitet sich gleich mehrere Chancen, erst wird Wiemanns Kopfball nach Freistoß von Gnaase abgeblockt und kurz darauf tankt sich Müller auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, passt nach innen und Kayo setzt die Kugel aus wenigen Metern weit übers Tor.

Stattdessen gehen die Sandhäiuser in der 8. Minute in Führung. Iwe lässt auf der linken Seite Karademir stehen, zieht den Ball scharf nach innen, wo der hereingelaufene Baumann keine Mühe hat, das 0:1 zu erzielen.

In der 8. Minute steht es 0:1 …

… doch der VfL spielt unbeirrt weiter und erarbeitet sich weiterhin gute Möglichkeiten …


Nach einer Viertelstunde …

… wobei Niehoff in der 16. Minute die bis dahin größte vergibt, als er von rechts auf das Tor zustürmt, aber weit am langen Pfosten vorbeischießt. Ein Querpass nach links hätte es womöglich auch getan, denn dort standen drei Osnabrücker frei.

Nur zwei Minuten später stürmt Niehoff auf das Sandhäuser Tor zu, gerät aber beim Versuch, Iwe aussteigen zu lassen, ins Straucheln und wird Opfer der Schwerkraft.

Zwei Minuten später setzt Gnaase ein Flanke von Niehoff knapp neben das Tor und dann fällt der verdiente Ausgleich: Aktivposten Niehoff geht rechts bis zur Grundlinie durch, zieht zurück auf Kehl, der aus elf Metern die Kugel oben links ins Eck zwirbelt.

Es steht in der 23. Minute 1:1!

Der VfL ist weiter im Vorwärtsgang und macht das richtig gut. Die Führung liegt in der Luft. Aktivposten im Spiel nach vorn sind Müller, Gnaase, Kehl und Niehoff, lediglich die zahlreichen Ecken lassen jede Gefährlichkeit vermissen.

In der Endphase der ersten Halbzeit fast die Führung für den VfL, als vor dem Sandhäuser Tor ein Tohuwabohu entsteht und der Ball gleich mehrmals geblockt werden muss.

Hier ist nur noch der VfL am Drücker.

Und er belohnt sich in der 2. Minute der Nachspielzeit mit dem 2:1, das ein Spiegelbild des Ausgleichstreffers ist: Niehoff passt von der Grundlinie nach innen, Kehl zieht direkt aufs Tor und der Ball landet dieses Mal unten links im Sandhäuser Kasten.

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Halbzeitfazit

Von dem frühen Rückstand in der 8. Minute ließ sich der VfL nicht beirren, schüttelte sich kurz und erzielte nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit auch noch den verdienten Führungstreffer. Gewonnen ist hier zwar noch nichts, es sieht aber ganz danach aus.

Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation und Kommentar, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach mit der “Als-wenn-ich-das-alles-nicht-schon-längst-gewusst-hätte”-Miene kopfschüttelnd weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken:

Der SV Sandhausen wurde 1916 als reiner Fußballverein gegründet und hat heute etwa 1.000 Mitglieder, das heißt, jede(r) 15. Einwohner*in ist Vereinsmitglied.
Sandhausen benötigt derzeit noch 184 zugewanderte Fans, um die 15.404 Plätze des heimischen Stadions komplett füllen zu können.
Bei der Gemeinderatswahl am 11.06.2024 wurden zu 100% demokratische Parteien gewählt.

CDU 41,83 % 9 Sitze (+1)
SPD 24,52 % 6 Sitze (±0)
FDP 15,57 % 3 Sitze (-1)
Grün Alternative Liste 18,09 % 4 Sitze (±0)

 

Die Frage, warum es Sandhausen überhaupt gibt, konnte bis heute noch nicht zufriedenstellend und in aller Form geklärt werden. Sicher ist nur, dass sich neunzig Prozent der arbeitenden Bevölkerung außerorts verdingt, namentlich vor allem beim Software-Giganten SAP im nur wenige Kilometer entfernten Walldorf. So ist es zumindest kein Wunder, dass die Sandhäuser Bevölkerung nach getaner Arbeit offenbar gerne wieder nach Hause in ihre sandhäusernen Häuser fährt.


Abwegige, etwas nervige Halbzeitgedanken:

“Sandhäuser” sind eben keine Häuser aus Sand, jedenfalls nicht in Sandhausen!
Früher wurde vor der Ableitungssilbe -er das -en deutscher Ortsnamen im Allgemeinen ausgestoßen. Man sagte also Aacher, Binger, Göttinger, Emder, Gießer, Barmer, Nordhäuser …

Mehr und mehr ging man jedoch dazu über, die Ortsnamen – vor allem zweisilbige – in der Ableitung auf -er vollständig zu erhalten. Dennoch haben sich viele Kurzformen ohne -en vor -er erhalten, besonders bei mehrsilbigen Ortsnamen, in den Mundarten und im örtlichen Sprachgebrauch: Bremer, Lüner, Uelzer (seltener: Uelzener), Emder (seltener: Emdener); Sonthofer, Eisleber, Melsunger, Erlanger, Mühlhäuser …

Der Umlaut in Einwohnerbezeichnungen auf -er geht immer mehr zurück. Auch hier ist das Bestreben zu beobachten, den Namen unverändert zu lassen (im Zweifelsfall sollte man sich stets nach dem örtlichen Sprachgebrauch richten und der deutet in Sandhausen auf Sandhäuser hin).

Man sagt z. B. der Wernigeröder, aber: der Ebenroder; der Osteroder/Osteröder, der Königshöfer/Königshofener, aber nur: der Wörishofer; der Mühlhäuser, Nordhäuser, Gelnhäuser, SANDHÄUSER – aber: der Heiligenhauser und der Oberhausener; der Stadthäger, Steinhäger, aber: der Greifenhagener und der Wolfhager.
Und das alles hat mit einem Helgoländer oder Hamburger rein gar nichts zu tun.


Etwas weniger abwegige Halbzeitgedanken:

Der Sandhäuser Kegelclub “Acht ums Vordereck” soll einen ausgiebigen Aufenthalt am “Ballermann 6” den despotischen Verlockungen Erdogans vorgezogen haben, zumal ungebührliches Verhalten auch im nüchternen Zustand allzu schnell in den Folterkammern türkischer Gefängnisse endet.

Anmerkung: Der SV Rot-Weiß Sandhausen, der Vorzeigeclub aller ernsthaften Kegelschwestern und -brüder weltweit, wurde tatsächlich mehrfacher Weltpokalsieger im Kegeln.

 

Der VfL geht unverändert in die zweite Hälfte

… wohingegen bei den Gästen Butler für Stolze ins Spiel kommt, wobei bei den Sandhäusern schon in der 29. Minute Girdvainis für den verletzten Carls eingwechselt wurde.

Der VfL macht da weiter, wo er aufgehört hat und stürmt munter auf die Ostkurve zu. Und immer wieder sind es Müller, Niehoff oder Kehl. Ein Schuss von Niehoff wird abgeblockt und eiert durch den Strafraum am linken Pfosten vorbei ins Toraus.

Kehls Kopfballtorpedo wird zum Aufsetzer, aber Rehnen kann im letzten Moment den Arm hochreißen. Weitere Chancen von den immer aktiver werdenden Kölle und Kayo lassen auf ein 3:1 hoffen.


Nach 60 Minuten …

… sind die VfLer auf dem Weg zum 3:1. Und dann passiert es tatsächlich: Kurz zuvor hatte Jonsson noch einen gefährlichen Schuss aus spitzem Winkel von Greil pariert, als Tesche das 3:1 erzielt. Rehnen klärt eine Ecke mit der Faust, der Ball landet bei Kehl, der sofort abzieht. Die Kugel kracht gegen den rechten Innenpfosten, springt in den Torraum zurück, wo Tesche am schnellsten schaltet und den Ball ins Tor grätscht.

In der 66. Minute steht es 3:1 für den VfL.

Der VfL ist hier die klar bessere Mannschaft und hätte längst zwei, drei Tore mehr erzielen können. Zum Glück rächt sich das offenbar nicht, zumal die Sandhäuser dem selbstbewussten Auftreten der Osnabrücker kaum etwas entgegenzusetzen haben.

Und dann das 4:1 durch Müller? Niemandem würde man es mehr gönnen als ihm. Nein, es wird wegen Abseits nicht gegeben, stattdessen lügen die Gäste in der letzten Sekunde der Nachspielzeit noch das 3:2 ins Netz.

Ärgerlich, aber egal … denn „der VfL ist wieder da …“


Fazit

Der VfL gewinnt nach einem 0:1 Rückstand in einer ab der 10. Minute jederzeit überlegen geführten Partie hochverdient mit 3:2. Die schwachen Sandhäuser hätten sich auch nicht beschweren können, wenn drei, vier Tore mehr für den VfL gefallen wären.

Auf den VfL warten nun in Aue und Unterhaching zwei Auswärtsspiele, bevor es am 9.2. um 19.30 Uhr(!) an der Brücke gegen Dortmund II weitergeht.


Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer*innen: 14.353, davon 53 aus Sandhausen

Tore:
0:1 Baumann (8.)
1:1 Kehl (23.)
2:1 Kehl (45.+2.)
3:1 Tesche (66.)
3:2 Lorch (90.+5)

Gelbe Karten:
(31.) Baumann
(44.) Stolze
(58.) Girdvainis
(90.+2) Schikora

Gelb-Rote Karten:
(.)

Rote Karten:
(.)

VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, J. Müller, Wiemann (90.+2 Beermann) – Niehoff, Kayo (82 Simakala), Tesche (90.+2 Amoako), Gnaase, Kölle – M. Müller (82. Goguadze), Kehl (69. Henning)
Trainer: Marco Antwerpen

SV Sandhausen:
Rehnen – Kreuzer (81. Ehrlich), Lorch, Lewald, Carls (29. Girdvainis) – Stolze (46. Butler), Schikora, Mühling (46. Fuchs)- Otto, Baumann, Iwe
Trainer: Kenan Kocak

Schiedsrichter:  Robin Braun (Wuppertal)




Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 03. Oktober 2009 in neun Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 4-1-4. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,71 auf Platz 20 und der SV Sandhausen (3,53) auf Platz 17. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenvorletzter der 3. Liga gegen den 10. des 19. Spieltags.


Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga

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