Demo und Kundgebung für die Ukraine: Redner*innen betonten Gefahren für die westliche Demokratie
Es lag vermutlich nicht nur am Wetter, dass sich am Montagabend – verglichen mit den Demonstrationen in den Wochen vor der Wahl – nur wenige Osnabrücker*innen versammelt hatten. Rund 300 Menschen gedachten dem russischen Überfall auf die Ukraine von vor drei Jahren.
Dass es nicht mehr waren, mag zum Großteil daran gelegen haben, dass kaum jemand im Vorfeld von der Veranstaltung erfuhr. Nicht einmal im Internet war Näheres zu erfahren! Dass ist schade, denn die vielen Menschen, die vor der Bundestagswahl auf Osnabrücker Straßen vor den Gefahren von Rechts warnten, hatten ihre Demonstrationsstiefel sicherlich noch nicht weggepackt. Ging es zuvor um die Gefahren eines Rechtsrucks, der von deutschen Parteien ausginge, so zielte die Veranstaltung gestern Abend auf autoritäre Bedrohungen von außen. In der Ukraine sind es allerdings keine Bedrohungen mehr, sondern dort bestimmt ein realer Krieg das Leben und Sterben der Menschen seit über drei Jahren.
So unterließ es auch keine Redner*in auf der Kundgebung zu erwähnen, dass die Ukraine nicht nur ihr Land, sondern Europa, mithin die Zukunft der Demokratie schlechthin verteidige. Alle lokalen Vertreter der Parteien Volt, Grüne, CDU und FDP wiesen in ihren Reden auf die fundamental veränderte globale Lage hin. Die USA unter der Trump-Administration habe die Seiten gewechselt und wolle in imperialistischer Manier über die Köpfe der Ukrainer*innen hinweg zu einem Interessensausgleich mit Putins Russland gelangen. Dagegen werde sich Osnabrück, so beteuerten vielfach die Parteivertreter*innen, nicht von seiner Solidarität mit der bedrängten Ukraine abbringen lassen.