AWO Osnabrück startet besonderes Projekt für Seniorìnnen
Der Osnabrücker Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat am vergangenen Freitag in der Radstation am Hauptbahnhof feierlich eine Rikscha entgegengenommen. Dieses besondere Fahrrad ist das Herzstück eines neuen Projekts, das sich – mit freundlicher Unterstützung der Rut-und-Klaus-Bahlsen-Stiftung – der Bekämpfung von Einsamkeit im Alter widmet. Es richtet sich insbesondere an Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtteil Schinkel, die dort neue Möglichkeiten der Teilhabe und des Kontakts erfahren dürfen.
Die Initiative für das Rikscha-Projekt ging vom Seniorenbeirat der Stadt Osnabrück in Kooperation mit dem Arbeitskreis Wohnen und Leben im Alter der Lokalen Agenda 21 aus. Die Idee entstand im Rahmen der Planung für das Bürgerfest 2023, bei dem ein Fahrrad für Seniorentransporte als Attraktion dienen sollte. Nach positiver Resonanz und der Besichtigung ähnlicher Projekte wurde das Osnabrücker Konzept „Für Engagement – gegen Einsamkeit im Alter“ entwickelt.
Die nun angeschaffte Rikscha der niederländischen Firma VanRaam, erworben über den lokalen Händler Gehrmeyer, ermöglicht es geschulten ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern, Seniorinnen und Senioren in ihrer Wohnumgebung zu chauffieren. Diese Fahrten sollen nicht nur einen Tapetenwechsel in vertrauter Umgebung ermöglichen, sondern auch Gespräche zwischen den Fahrgästen und den Fahrenden fördern. Ziel ist es, den Austausch zwischen Jung und Alt zu stärken, neue Kontakte zu knüpfen und somit der Einsamkeit entgegenzuwirken. Auch gehbehinderte Personen können mit dem gewählten Modell transportiert werden.
Die Finanzierung der Rikscha sowie die Versicherungskosten für ein Jahr wurden durch die großzügige Unterstützung der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung ermöglicht, deren Vertreterin Dr. Sabine Schopp bei der Übergabe anwesend war. Weitere wichtige lokale Akteure bei der Übergabe waren Paul Meimberg, Vorsitzender des Seniorenbeirats, und Jutta Schäfferling vom AWO-Ortsverband Osnabrück e.V., der als Projektträger fungierte. Der AWO-Ortsverein wird zudem Mitglied im Bundesverband „Radeln ohne Alter“, um von deren Erfahrungen und Angeboten wie Versicherungen und Schulungen zu profitieren.
Das Projekt zielt zunächst auf Seniorinnen und Senioren im Stadtteil Schinkel ab. Die Rikscha wird in positiver Kooperation mit der Radstation Osnabrück untergebracht sein, wo sie gewartet und aufgeladen wird. Die Fahrten sollen für die Seniorinnen und Senioren kostenlos sein und auf Spendenbasis erfolgen. Ehrenamtliche aus dem Stadtteil werden als Fahrerinnen und Fahrer gewonnen und in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Osnabrück geschult. Die Organisation der Fahrtenanfragen und die Koordination der ehrenamtlichen Fahrer übernimmt der AWO-Ortsverein in Zusammenarbeit mit lokalen Senioreneinrichtungen. Interessierte können sich über eine zentrale Telefonnummer melden.
Durch eine Auftaktveranstaltung und begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll das Rikscha-Projekt bekannt gemacht und sowohl Nutzer als auch ehrenamtliche Unterstützer gewonnen werden. Derzeit werden noch ehrenamtliche Fahrer*innen gesucht, die Senioren fahren und mit ihnen ins Gespräch kommen mögen. Diese werden zuvor auf der Rikscha geschult. Interessierte können sich unter der folgenden E-Mail-Adresse fahrradrikscha.os@g-mail.com melden. Das Engagement der AWO und ihrer Partner wird somit einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität älterer Menschen in Osnabrück leisten und ein Zeichen gegen die Einsamkeit im Alter setzen.