Liebe Os-Kids,
heute ist der 1. Juni, ein ganz besonderes Datum meiner Kindheit, an welches ich mich sehr gerne erinnere. Vielleicht habt ihr schon mal davon gehört, dass Deutschland einige Jahrzehnte durch zwei geteilt war. Dies ist zum Glück lange vorbei und soll auch nicht Thema des Artikels werden. Mittlerweile lebt es sich nämlich fast überall in Deutschland gleich gut, außer natürlich hier in Osnabrück und dem Landkreis zwischen den 7 Bergen und den Hüggelzwergen, da lebt es sich einfach am allertollsten, oder? 😉 Ihr merkt schon, ich mag unsere schöne Stadt und ihre Umgebung. Seit über 30 Jahren lebe ich hier glücklich und zufrieden und vermisse nur eine einzige Sache aus meiner ursprünglichen Heimat, die im Osten Deutschlands lag und zwar den internationalen Kindertag am 1. Juni. Heute ist Richtung Osten noch immer ordentlich was los, überall werden Kinder so richtig gebührend gefeiert. Und hier? Naja, passiert heute diesbezüglich leider sehr wenig.
Ja, ich weiß, hierzulande feiert man dann am 20. September Kindertag, doch glaubt mir, der ist mit dem Kindertag, den ich aus Kindertagen kannte, nicht vergleichbar. Damals wurden wir Kinder nämlich ordentlich gefeiert. Wir haben uns gefühlt wie kleine Könige, auch zuhause, und das waren wir eigentlich auch, denn wir durften fast den ganzen Tag lang die Bestimmer sein. Zugegeben, bei 3 Kindern und somit 3 Bestimmern war damit die ein oder andere Staatskrise vorprogrammiert, aber das ist eine andere Geschichte. Meine Geschwister, meine Freunde und ich hatten jedenfalls richtig viel Spaß.
Kaum zu glauben, aber wahr, es gibt sogar noch einen weiteren Kindertag, den von den Vereinten Nationen, der findet am 20. November statt. Aber warum denn 3 Kindertage? Hier kommt die Antwort: Liebgewonnene Traditionen mag niemand gerne aufgeben. Das gilt für den Kindertag am 1. Juni, der in diesem Jahr (im Osten) schon seit 75 Jahren gefeiert wird, wie auch für den am 20. September (den gibt es hier im Westen seit 71 Jahren). Der 20. November ist ein besonderer Kindertag, denn da geht es nicht so sehr um‘s Feiern, sondern um Kinderrechte und wie man das Leben von Kindern weltweit verbessern kann. Auf welchen dieser Tage könnten wir also verzichten? Ist doch ganz klar, auf keinen! Und wenn ihr mich fragt, würde ich sogar noch eine große Schippe Kindertage oben drauf schaufeln.
Viele große Leute vergessen zu oft, dass Kinder ständig aufschauen (müssen), um in ihre Sichtweite zu kommen. Manche Erwachsene senken den Blick selten, andere schauen von oben auf Kinder herab, aber nicht mit der Aufmerksamkeit und dem Verständnis, das sie hätten, wenn in ihrem Herzen noch ein inneres Kind zuhause wäre. Alle großen Leute waren einst Kinder, aber manchmal, vor allem, wenn der Erwachsenenalltag sehr stressig ist, sollten sie daran erinnert werden. So ein Kindertag ist eine gute Gelegenheit, erstens sich auf Augenhöhe zu begegnen und zweitens das Leben mal so richtig verrückt schön zu feiern, mit Lachen, bis der Bauch drückt, Schlemmen, bis der Bauch mückt und fetten Umarmungen, bei denen das Herz vor lauter Freude hüpft, eben wie (große und kleine) Kinder es am besten können.
Liebe Os-Kids,
es ist sooooooooo toll, dass es euch gibt! Vielen Dank, dass ihr auch meine Welt immer wieder aufs Neue bunt, fröhlich, lebens – und liebenswert macht.
Habt einen fantastisch schönen Tag!
Eure Tina Birgitta Lauffer
PS. Veranstaltungen für Kinder findet ihr im OS-Kalender.