Olbricht und Timpe: Beunruhigende Entwicklung im Landkreis Osnabrück
Die hohe Quote der Schulabgänger ohne Abschluss liegt aktuell im Landkreis Osnabrück bei 7,2%. Das sind 234 Schülerinnen und Schüler (SuS), die weder einen Hauptschulabschluss, noch einen Abschluss einer Förderschule besitzen. 2015 lag die Quote noch bei 2,9%, das waren 104 SuS ohne jeglichen Abschluss.
„Angesicht der demographischen Entwicklung und mit Blick auf die Zukunftsperspektiven junger Menschen ist dies eine beunruhigende Entwicklung,“ zeigt sich Jutta Olbricht, Vorsitzende der SPD/UWG-Gruppe, besorgt.
Für Andreas Timpe, bildungspolitischer Sprecher der SPD/UWG-Gruppe, ist jeder Jugendliche ohne Abschluss einer zu viel. „Mit einem Anstieg der Zahlen haben wir zwar gerechnet, aber jetzt ist es offiziell. Die Kreisverwaltung gibt auf unsere Anfrage unterschiedliche Gründe an,“ erläutert Timpe. Demnach gebe es individuelle, familiäre, schulische, gesellschaftliche und strukturelle Faktoren.
Viel entscheidender seien allerdings die Maßnahmen, die jetzt getroffen werden müssen, um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, sind sich Olbricht und Timpe einig. Nach dem Essener Bildungsforscher, Prof. Dr. Klaus Klemm, zum Beispiel müssten Programme, die das Ziel der Verminderung der Quote der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss verfolgen, früh in der Bildungslaufbahn ansetzen.
Olbricht und Timpe sehen daher Handlungsbedarf. „Es müssen dringend Maßnahmen wie Förder- und Unterstützungsproramme aufgelegt werden, die bereits auf frühe Bildungsangebote wie Krippen- und Kindertageseinrichtungen sowie Grundschulen abzielen.“