Freitag, 4. Oktober 2024

Reise nach Lettland und Litauen für Multiplikator:innen

 

Angebot im Rahmen der Sonderausstellung zu den Deportationen nach Riga in der Gedenkstätte Augustaschacht

Reisen bieten eine ganz besondere Chance, historisches Geschehen unvergleichbar nachzuempfinden als eine sachliche Lektüre oder ein Ausstellungsbesuch. Vor-Ort-Termine in Lettland und Litauen, in denen der Holocaust besonders markante Spuren hinterlassen hat, spielen dabei eine große Rolle. In Kooperation der Vereine „Drei Stufen“ sowie Gedenkstätten Augustaschacht und Gestapokeller wird nun eine besondere Exkursion angeboten. Vor allem sogenannten Multiplikator:innen, die sich um historische Vermittlung bemühen, sollten sich das einmalige Angebot zur Teilnahme nicht entgehen lassen.


Auch ein Osnabrücker Thema

Ein großer Teil der in der Region Osnabrück verbliebenen jüdischen Gemeinde wurde im Dezember 1941 nach Riga deportiert. Fast alle Deportierten wurden ermordet. Dieser Teil der jüdischen Geschichte in der Region Osnabrück ist bis heute vielen unbekannt. Zurzeit ist in der Gedenkstätte Augustaschacht dazu die Ausstellung „Der Tod ist ständig unter uns“ – Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland zu sehen.
Im Rahmenprogramm der Ausstellung bieten die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht Ende August eine Reise zu historischen Orten in Riga, wie dem ehemaligen Ghetto und dem Denkmal für die Ermordeten, und zu neuen entstehenden Museen für die vernichteten Stetl in Lettland und Litauen an.

Die Reise beginnt in Vilnius mit einem Rundgang zum ehemals jüdischen Leben in der litauischen Stadt. Anschließend werden in Lettland die Orte Viski, Rezekne und Daugavpils mit bestehenden und geplanten Ausstellungen in Synagogen, sowie Denkmale für die bei Erschiessungen ermordeten jüdischen Menschen besucht. Weiterhin führt die Reise nach Seduva in Litauen zum im Aufbau befindlichen ersten Museum, das an die vernichteten Stetl erinnert. Von dort geht es nach Riga, wo neben den historischen Orten auch Museen zur jüdischen Geschichte in Lettland, zu den lettischen Helfenden während des Holocaust und zur Besatzung Lettlands besucht werden.

Die Reise richtet sich insbesondere an Menschen in der Region Osnabrück, die freiwillig oder beruflich in der Vermittlungsarbeit in Schulen, Gedenkstätten, Museen, Vereinen, Kirchen und weiteren Bildungseinrichtungen tätig sind. Bei den Besuchen der historischen Orte und Museen werden Gespräche mit den dortigen Mitarbeitenden über die Geschichte des Holocaust und dessen Vermittlung angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den Antisemitismus geführt.

Im lettischen Ort Viski gibt es keine jüdische Menschen mehr, aber der jüdische Friedhof zeugt vom vormaligen Leben und soll Teil einer Gedenkstätte werden. Foto: GGA, Dr. Carl-Heinrich Bösling
Im lettischen Ort Viski gibt es keine jüdische Menschen mehr, aber der jüdische Friedhof zeugt vom vormaligen Leben und soll Teil einer Gedenkstätte werden. Foto: GGA, Dr. Carl-Heinrich Bösling

Termine zum Vormerken

Der Reisezeitraum ist von Montag, den 26. August 2024, bis Sonntag, den 1. September 2024. Organisiert wird die Reise von dem Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht e. V. in Kooperation mit dem eingetragenen Verein Drei Stufen, dessen Projektleiter, Baruch Chauskin, Kantor der Jüdischen Gemeinde Osnabrück ist, aus Riga stammt und an der Reise teilnehmen wird. Die Reise wird von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück gefördert. Die Teilnahmegebühr beträgt 960 Euro und umfasst Hin- und Rückflug, Einzelzimmerunterbringung und Halbpension mit Ausnahme des An- und Abreisetages. Anmeldeschluss ist der 25. Juli 2024. Anmeldungen und Anfragen unter: Tel. 05405 8959270 und Email info@augustaschacht.de 

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