Sonntag, 14. Juli 2024

Kunstspaziergang im Sommer 2024 – Osnabrücker Wandgemälde (Murals)

Dem einen oder der anderen ist es vielleicht schon aufgefallen: Osnabrück ist in den vergangenen Jahren bunter geworden, zumindest, was die Häuserfassaden anbetrifft.

Ich möchten Sie zu einem Spaziergang (oder zu einer keinen Fahrradtour) zu den ganz markanten Murals, so heißen die Wandgemälde im Fachjargon, einladen.

Leider kenne ich nicht alle Künstlerinnen und Künstler dieser gigantischen Kunstwerke (deshalb habe ich alle Namen weggelassen), aber eines ist sicher: ohne Inga Meggers und Oliver Bartelds, die das famOS-Festival (https://famos-festival.de/) 2020 ins Leben gerufen haben und die Leute vom Urban Art Osnabrück e. V. gäbe es längst nicht so viele. Mit dem ersten Projekt 2020 (Bürgerpark Gallery), der Hochbunker-Malerei-Aktion 2021 und dem Festival 2022 an und in Gebäuden an der Seminarstraße und am ehemalien Wöhrl-Parkhaus haben sie gezigt, was geht.
Sie alle haben den Anstoß gegeben und gezeigt, wie wunderbar sich Murals gegenüber nackten Wänden abgrenzen. Vielen Dank dafür! Übrigens: Es werden immer noch neue große Wandflächen oder Ensembles für ein neues Festival gesucht.

Jetzt aber los!
Ich habe wieder eine Route auf einer OpenStreetMap eingezeichnet und die an der Strecke liegenden Murals mit einem roten Stern markiert, für viele Murals habe ich Fotos eingefügt, aber nicht für alle; mit einem Klick auf die Karte können Sie diese als PDF herunterladen.

OpenStreetMap, Route: Kerstin Broszat, Klick auf das Bild = PDF-Download der Karte

 

Foto: Kerstin Broszat

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist kann mit der Tour gerne an der Bohmter Straße (hinter der Aral-Tankstelle, parallel zur „Alten Poststraße“) beginnen und die fantasievoll gestaltete Fassade dort bestaunen.

Von hier aus fahren / gehen Sie über Buersche Straße und Alte Poststraße Richtung Berliner Platz und dort dann nach rechts

Foto: Kerstin Broszat

auf den E.-M.-Remarque-Ring. Wer Lust und Zeit hat kann sich auf der anderen Straßenseite im Erdgeschoss des Hochhauses die aktuelle

„Ausstellung im Schaufenster“ anschauen. Danach sollten Sie aber wieder auf die andere Straßenseite wechseln, um ein paar Schritte weiter auf der gegenüberliegenden Seite das Wandgemälde zu betrachten. Es müsste eines der ältesten in Osnabrück sein, wobei: bereits vor Jahrhunderten gab es toll bemalte Häuser – siehe „Ledenhof“.

Leider geht es jetzt ca. fünf Minuten an der stark befahrenen Straße entlang, an der Abzweigung zum Nonnenpfad vorbei bis zum Altstadtbahnhof (früher: Hasetor-Bahnhof).
Und jetzt tun Sie einfach so, als wollten Sie durch den Eingang zum Bahnsteig hinauf gehen – dann sehen Sie ein richtig schönes Osnabrück-Wandbild.

Foto: Kerstin Broszat

Wieder hinaus, ein paar Schritte weiter nach Westen und schon steht der nächste Gemäldeturm vor Ihnen: dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Fahrradparkhaus. Die Bemalung wurde allerdings nicht mit Pinsel oder Farbroller aufgetragen, sondern vorher entworfen und anschließend als Folie aufgebracht.

Gehen Sie nun über die Fußgängerampel in unmittelbarer Nähe und

Foto: Kerstin Broszat

anschließend nicht über die „Angers-Brücke“, sondern ein Stück entlang der Hase wieder zurück bis zum Pernickelturm. Über diese Brücke (Wehr) gehen Sie nun in die Mühlenstraße und diese fast bis zum Ende durch. Stopp! Einmal bitte umdrehen und die Augen schweifen lassen: zwei riesige Wandgemälde warten darauf angeschaut zu werden. Einfach einen Moment innehalten.

Foto: Kerstin Broszat

Am Ende der Mühlenstraße kreuzt die Hasestraße und die muss nun einmal überquert werden. Auf der anderen Straßenseite führt ein Fußgängerweg zwischen der Häuserzeile hindurch zum Gerberhof. Am Ende des Durchgangs gehen Sie einfach geradeaus, links am Kunstwerk „Time is turning“ vorbei. Ein paar Meter weiter stoßen Sie auf eine lange Mauer, die vor phantastischen Figuren nur so strotzt.

Foto: Kerstin Broszat

Wenn Sie jetzt genug fotografiert haben geht’s zurück zum Gerberhof, aber nicht zum Fußgängerdurchweg, sondern vorher rechts Richtung Lohstraße. Dort wieder rechts halten und an der Abzweigung zur Straße Am Klingensberg nach dem Mural auf der gegenüberliegenden Straßenseite Ausschau halten. Gefunden?

Die Lohstraße schlendern Sie nun aber weiter entlang bis kurz vor deren Ende. Hier lohnt sich auch wieder ein Blick zurück über die rechte Schulter – Osnabrück in VfL-lilaweiß.

Weil auf den nächsten Metern ein bisschen Pause mit Schauen und Fotografieren angesagt ist (die Häuser der Osnabrücker Altstadt eigenen sich weniger für großflächige Bilder – sie sind schön genug), gönnen Sie sich doch ein Päuschen mit Mittagessen oder Kaffee und Kuchen.

Vorschlag für die Route zum nächsten Kunstwerk: links in die Bierstraße einbiegen und dieser folgen bis zur Kreuzung Dielinger- / Lortzingstraße, darüber geradeaus in die Krahnstraße, dann die nächste Straße rechts nehmen (Hakenstraße), am Ende (vor dem Nikolaizentrum mit Parkhaus) links halten und immer weiter, halb um das Gebäude herum, schräg gegenüber in die Redlingerstraße (Fußgängerzone) einbiegen.

Foto: Kerstin Broszat

Am Ende, vor der Gaststätte „Zum Grünen Jäger“ links und sofort wieder links, durch die Gastromeile – und schon stehen Sie an einem mit Osnabrücker Szenen bemalten Trafohäuschen (?).

Jetzt zwischen der Straße „Kamp“ und dem Spielplatz entlanggehen, vorbei an der Skulptur „Die Sitzende“; und wenn Sie nun nach oben schauen erscheint in Ihrem Blickfeld am Giebel des ehemaligen Altenheimes ein Puzzlebild, das Kinder eines Kindergartens gestaltet haben. Ob es Bestand haben wird ist nicht bekannt – das Gebäude wird zur Zeit renoviert.

Noch ein Stück weiter den Kamp entlang treffen Sie auf eine Fußgängerampel – die „Steckenpferdampel“ (hier sind tatsächlich statt der üblichen Ampelmännchen kleine Steckenpferdreiter in rot und grün zu sehen). Knöpfchen drücken – warten – bei grün rübergehen und nun weiter Richtung Kreuzung „Neuer Graben / Neumarkt“. Auch hier einfach geradeaus über die Ampel und noch ein Stückchen weiter die Lyrastraße entlang, dann links in die Seminarstraße einbiegen.
Auf der anderen Seite der Lyrastraße ist übrigens Uni-Gebiet; hier finden Sie am Gebäude der Mensa zwei und am Rondell zur Tiefgarage ein Wandgemälde – wenn Sie noch Zeit für einen Abstecher haben … (siehe die grünen Rauten auf der Karte)

Foto: Kerstin Broszat

Zurück zur Seminarstraße: Kurz vor der Fußgängerzone „Johannisstraße“ erwartet Sie ein wahres Feuerwerk an Murals, das während des famOS-Festivals 2022 entstanden ist. Gehen Sie auch ruhig einmal um das alte Wöhrl-Parkhaus herum. Auf der Rückseite (ehemalige Einfahrt) befindet sich ein Kunstprojekt von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Schinkel.
Leider werden alle diese Kunstwerke die Zeit nicht überdauern, da der gesamte Bereich abgerissen und Neuem Platz machen soll. Wann das geschieht steht allerdings noch in den Sternen.

Foto: Kerstin Broszat

Jetzt aber zur vor-vorletzten Etappe: bitte zurück zur Johannisstraße und kurz hinter der Johanniskirche nach rechts einbiegen. Ein Stückchen die Straße hinunter befinden sich zwei Malereien: eine an der 3-Religionen-Schule und eine an dem benachbarten Gebäude.

Kehrt Marsch! Nach dem kleinen Abstecher folgen Sie der Süsterstraße geradeaus über die Kreuzung zur Johannisfreiheit, und dort erscheint auch schon haushoch die farbenprächtige Fassade des Marienhospitals.

Nun geht es noch ein längeres Stück geradeaus bis zum Hauptbahnhof. Für die Fahrradfahrer kein Problem, als Fußgänger könnten Sie eventuell den Bus nehmen und direkt vor dem Bahnhof aussteigen (hier gibt es auch eine Menge Fahrradabstellplätze und eine Fahrradtiefgarage – das Fahrrad kann auf den nächsten Metern nicht mitgenommen werden).
Ab durch die Mitte – geradeaus durch die Bahnhofshalle nämlich, dann die Treppe oder Rolltreppe hinauf (ein Fahrstuhl zu Gleis 1 befindet sich rechter Hand im Tunnel).
Auf Gleis 1 zu Fuß (nicht irgendwo einsteigen!) nach rechts den Bahnsteig entlang, vorbei an den Treppen zu den Gleisen 11 bis 14 und am Ende der Bahnsteigüberdachung links halten – schon stehen Sie fast vor dem alten Hochbunker, der im Rahmen des famOS-Festivals 2021 von oben bis unten, von vorne bis hinten bemalt wurde (nur die abschüssige Seite zu den Gleisbetten nicht).
Am Ende unseres Kunstspaziergangs gibt es noch einmal viel, viel zu schauen.

Foto: Kerstin Broszat

Ich hoffe, Sie kommen gut gelaunt wieder nach Hause und konnten sich über einen schönen Tag in Osnabrück freuen.

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