Klinikum mit neuen Angeboten für Mitarbeitende am Aktionstag
Im Klinikum Osnabrück wird dieses Jahr anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November zu mehreren Veranstaltungen für Mitarbeitende eingeladen. Außerdem beteiligt sich das Haus auf dem Finkenhügel wieder an der Kampagne „Orange The World“, bei der an dem Tag an vielen Stellen an Informationsständen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen hingewiesen wird und u.a. Telefonnummern von Hilfsdiensten verteilt werden.
Die Kampagne steht dieses Jahr unter dem Motto „Wir erheben die Stimme – Nein zu häuslicher Gewalt“. An dem Aktionstag werden auch in der Eingangshalle des Klinikums Materialien und Hinweise auf Hilfsstellen verteilt, und es wird auf das Angebot des Netzwerks „Pro Beweis“ hingewiesen, welches es betroffenen Menschen ermöglicht, Spuren von häuslicher oder sexueller Gewalt kostenlos, vertraulich und rechtssicher dokumentieren zu lassen, um später noch gegen Täter vorgehen zu können.
Die Angebote zum Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen im Klinikum werden von der Krankenhaushygienikerin und Patientensicherheitsmanagerin Christiane Körbel-Peceny und Andrea Just von der Personalentwicklung und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement sowie von Iris Menzel, Betriebsrat, des Hauses organisiert. Wie sie berichten, wird die seit 2022 auch im Klinikum mögliche Dokumentation von gewalttätigen Übergriffen mit dem Netzwerk „Pro Beweis“ jährlich in etwa zehn bis zwölf Fällen in Anspruch genommen. Nach ihren Angaben sind im Jahr 2024 in der Stadt und im Landkreis Osnabrück 1353 Fälle von häuslicher und sexueller Gewalt bekannt geworden, davon 798 im Landkreis und 555 in der Stadt. Die Übergriffe richteten sich gegen 1093 Frauen und 260 Männer, außerdem waren 1171 Kinder mit betroffen.
Wie die auch im Zonta-Club Osnabrück aktive Körbel-Peceny und Just erklären, wurde damit eine weitere Steigerung gegenüber dem Jahr 2023 mit 1275 Fällen verzeichnet. Sie gehen davon aus, dass sich das Dunkelfeld bei den Angriffen gegen Frauen und Mädchen langsam erhellt – dass also mehr Fälle angezeigt werden.
Auch die Angebote im Klinikum sollen es bewirken, das Thema mehr ins Blickfeld von Öffentlichkeit und Mitarbeitenden zu rücken, um so dafür zu sensibilisieren und einer weiteren Tabuisierung entgegenzuwirken. Nach den Angaben von Körbel-Peceny und Just wurde an dem Aktionstag im Vorjahr erstmals ein Vortrag mit weiteren Informationen für Mitarbeitende u.a. über den Umgang mit Gewaltopfern angeboten, der sehr gut angenommen worden sei. Daran anknüpfend sei das Informationsprogramm nun erweitert worden.
Zu den Bestandteilen des erweiterten Angebots für die Mitarbeitenden gehört ein „Crashkurs Selbstverteidigung und Deeskalation“, ein Besuch der interaktiven Ausstellung „Rosenstraße 76“ über häusliche Gewalt mit dem neuen Themenbereich „Gewalt in der Pflege“ und eine Schulung für den Umgang mit Patientinnen und Patienten beim Verdacht auf häusliche und/oder sexuelle Gewalt, die Heike Bartling vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Andrea Just von der Personalentwicklung und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Klinikums leiten. Alle Mitarbeitenden des Hauses können sich kostenlos an den Angeboten beteiligen. Angebote zu Themen wie dem Umgang mit Betroffenen und zu Deeskalation laufen regelmäßig.














