Nein zur Gewalt gegen Frauen, Ja zum Ende des Patriarchats
Am 25. 11. trafen sich vor dem DGB-Haus ca. 400 Leute (Veranstalter-Angabe), um gegen Gewalt gegen Frauen und für die Abschaffung des Patriarchats zu demonstrieren. Zahlreiche Plakate und Sprechgesänge machten die Anliegen der Teilnehmerinnen der vom feministischen Streik Osnabrück organisierten Veranstaltung deutlich.
Als Mann von der Orange Day – Demo berichten? Ich versuche es, da es nicht schwerfällt, gleich welchen Geschlechts man ist, die Logik hinter den Forderungen der Demo zu erkennen. Das ganze Spektrum der noch immer bestehenden Diskriminierung von FLINTA, beginnend mit ungerechter Bezahlung und endend mit Femiziden, wurde eindringlich in verschiedenen Redebeiträgen dargelegt. Besonders ein Beitrag, der durch eine bedrückende Perspektivwahl die Zuhörenden in die Haut einer Gewalt Erfahrenden schlüpfen ließ, hinterließ Eindruck.
Der Demonstrationszug bewegte sich vom DGB-Haus über die Johannisfreiheit und die Johannisstraße zum ASTA, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Als jemand, der viele Demos der letzten Jahre fotografiert hat, sause ich mehr um die Züge herum, als dass ich in ihnen mitlaufe. Ich höre also viele Gespräche und bekomme viele Anfragen von Umstehenden. Die Demo am Dienstag war nicht nur besonders, weil sie in der Dunkelheit optisch interessant war, sondern auch weil überproportional viele negative Bemerkungen von Passanten gemacht wuden. Teils ließ mir ihre Qualität die Haare zu Berge stehen. „Meine Frau braucht sowas nicht“, „Frauen sollten sowieso daheim bleiben“ – alles dabei. Es gibt für Feministinnen noch eine Menge zu tun.
Nach der Zwischenkundgebung ging es weiter über den Nikolaiort, die Dielinger Straße und den Wall zur Osnabrückhalle. Dort fand nach weiteren Redebeiträgen eine Performance der Gruppe Polithea statt, bei der Sophie mit tänzerischen und pantomimischen Elementen äußerst beeindruckend den graduellen Rollenwandel einer zu Beginn freien Frau über zaghafte, aber doch einschränkende Anfänge wie dem Entsprechen von Mainstream-Schönheitsidealen bis hin zur unterdrückten Ehefrau und Mutter darstellte. Eine improvisierte, dreidimensionale Bühne wurde nach und nach zu ihrem Gefängnis. Im Hintergrund liefen Tonaufnahmen von Anmachsprüchen und diskriminierenden Sätzen aus der Macho-Männerwelt. Die Gruppe bot Polittheater vom Feinsten.
Insgesamt eine Veranstaltung, die beeindruckte und die der Ankündigung „eine kraftvolle und wütende Demo“ sein zu wollen nachdrücklich entsprach. Weitere Bilder finden sich auf meinem Blog.














