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Dienstag, 23. Dezember 2025

Auf dem Weihnachtsmarkt der „Friedensstadt“ gibt es Handlungsbedarf

Schmeckt Ihnen Rassismus?

Feuerzangenbowle, Glühwein, Eierpunsch – auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt gibt es viele leckere Getränke. Eine Zeit zum Genießen, zu gemütlichen Treffen, zum Feiern. Eine schöne Zeit, eine gute Atmosphäre. Und doch vergiftet durch ein zutiefst menschenverachtendes und rassistisches Phänomen, das sich seit Jahrzehnten so gut tarnt, dass es die meisten Weihnachtsmarktbesucher gar nicht wissen, dass sie mit einem leckeren Getränk gerade auf Folter und brutalen Mord anstoßen.

Das Getränk mit dem klangvollen Namen „Lumumba“ (Kakao mit Rum) ist seit Jahrzehnten ein „Kultgetränk“ auf deutschen Weihnachtsmärkten. Wobei Kult in diesem Fall nichts mit Kultur zu tun hat, sondern mit einer europäischen Konsumkultur, „die den Namen eines ermordeten Staatsmanns zu einem flapsigen Getränketitel verharmlost“ (SIDE BY SIDE). Die ausgerechnet in der „Friedensstadt“ Osnabrück noch immer sehr präsente Bezeichnung wird auf deutschen Weihnachtsmärkten zunehmend aus dem Angebot gestrichen, weil der Name wegen seiner Herkunft als problematisch und rassistisch empfunden wird.

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Denn Lumumba ist keine Figur aus dem „König der Löwen“ oder dem „Dschungelbuch“. Es ist der Name eines kongolesischen Politikers. Patrice Émery Lumumba war der erste demokratisch gewählte Premierminister des unabhängigen Kongo. Er kämpfte gegen die Kolonialherrschaft. Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er am 17. Januar 1961 von einem Erschießungskommando ermordet wurde.

Lumumba war im Jahr 1958 einer der Gründer der Partei „Mouvement National Congolais“, die für die Unabhängigkeit des Kongo eintrat. Bei den ersten Parlamentswahlen im Mai 1960 war Lumumbas Partei die stärkste politische Kraft, er wurde der erste Ministerpräsident der jungen Republik. Kurz darauf begann nach innenpolitischen Querelen die „Kongo-Krise“. Staatspräsident Joseph Kasavubu verbündete sich mit Unterstützung der USA mit Oberst Mabutu, einem früheren Weggefährten Lumumbas, gegen diesen. Lumumba wurde am 5. September 1960 auf Drängen der USA aus seinem Amt als Ministerpräsident entlassen. Am 14. September 1960 übernahm die Armee unter Mobutu in einem mit den USA abgesprochenen Putsch die Macht.  Lumumba wurde im Dezember 1960 inhaftiert, am 17. Januar 1961 ermordet. Sein Todestag ist heute im Kongo Nationalfeiertag.

Warum ein leckeres Getränk in Deutschland nach einer so grausamen Geschichte benannt wurde, ist schwer verständlich. War es die Tatsache, dass der afrikanische Politiker eine „kakaofarbene“ Hautfarbe hatte? Oder ist der „Kakao mit Schuss“ eine Anspielung darauf, dass der Politiker erschossen wurde? „Eine koloniale Entmenschlichung“ nennt das eine Kasseler Initiative. Sie hat dafür gesorgt, dass dort der  Missbrauch des Namens eines Politikers, der für Würde, Widerstandskraft und antikolonialen Kampf steht, endlich beendet wurde.  Denn jeder Mensch, der auf dem Weihnachtsmarkt einen „Lumumba“ bestellt, trägt – bewusst oder unbewusst – dazu bei, die Entwürdigung eines ermordeten afrikanischen Staatsmannes fortzuführen.

Artemis Saleh, Koordinatorin für Migrationsforschung der Goethe-Universität, merkt an, dass, auch wenn eine rassistische Intention bei der Benennung nicht eindeutig sei, solche und ähnliche Bezeichnungen für braune Speisen eine rassistische Erniedrigung darstellen würden.


Keine weihnachtliche Geschichte

Patrice É. Lumumba (1960)

Dass Lumumba ermordet wurde, ist die harmlose Kurzfassung der grausamen Geschichte. Das US-amerikanische Church Committee veröffentlichte 1976 Dokumente, die nahelegen, dass US-Präsident Dwight D. Eisenhower schon im August 1960 der CIA den Befehl erteilt hatte, Lumumba zu liquidieren. Nach seiner Flucht aus Léopoldville am 27. November 1960 wurden Lumumba und seine zwei Begleiter von Mobutus Männern gefangen genommen und per Flugzeug nach Katanga verschleppt. In einer  Waldhütte wurden sie gefoltert und am 17. Januar 1961 von katangischen Soldaten unter belgischem Kommando erschossen. Ihre Leichen wurden zunächst an Ort und Stelle vergraben, aber nach wenigen Tagen wieder ausgegraben. Um die Tat zu vertuschen, wurde Lumumbas Leichnam zerteilt, mit Schwefelsäure aufgelöst und seine letzten sterblichen Überreste schließlich verbrannt. Einziger verbliebener Überrest von Patrice Lumumba ist ein Zahn mit einer Goldkrone, den der belgische Polizeioffizier Gérard Soete bei der Beseitigung des Leichnams wie eine makabre Trophäe an sich genommen und aufbewahrt hatte. Erst Jahrzehnte später wurde dieser der Familie übergeben, die wenigstens dieses eine verbliebene Stück seines Körpers beerdigen konnte.

Die offizielle Version lautete, dass Lumumba von gegen ihn feindlich eingestellten Einwohnern getötet worden sei. Erst eine auf Betreiben von Lumumbas Sohn eingerichtete Untersuchungskommission des belgischen Parlaments rekonstruierte die wahren Ereignisse um Lumumbas Tod und legte vierzig Jahre nach der Tat 2001 ihren Abschlussbericht vor. In ihrem Schlussbericht kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass die belgische Regierung Lumumbas Gegner im Kongo logistisch, finanziell und militärisch unterstützt und der belgische König Baudouin von den Plänen zur Tötung Lumumbas gewusst und dieses Wissen nicht an die Regierung weitergegeben hatte.


Ein Name, der für Unabhängigkeit, Integrität und afrikanische Souveränität steht

„Es ist eine zutiefst erschütternde Geschichte der Entwürdigung“, schreibt die Projekt-Initiative SIDE BY SIDE aus Kassel, eine engagierte Gruppe, die sich für Vielfalt, Antirassismus und Inklusion einsetzt. „Die Mechanik dieser Namensgebung ist typisch kolonial geprägt. Die ‚braune‘ Kolonialware Kakao, kombiniert mit einem fremd klingenden afrikanischen Namen, reichte offenbar aus, um einen kolonial codierten Alltagswitz zu erzeugen, der sich unbefangen verkaufen ließ. Der politische Mensch Patrice Lumumba, der für Unabhängigkeit, Integrität und afrikanische Souveränität stand, wurde von der deutschen Unterhaltungskultur als konsumierbares, vermeintlich „exotisches“ Produkt vermarktet.“

Dass diese Benennung kaum Anstoß erregte, spiegelt das damalige gesellschaftliche Klima wider. Koloniale Gewalt und ihre Opfer waren im öffentlichen Bewusstsein weitgehend unsichtbar, selbst wenn sie so grausam war wie die belgische. Auch in den aktuellen Berichten über die Diskussion um den Namen ist nicht von den Händen die Rede, die der belgische König Léopold II. den Menschen im Kongo abhacken ließ, um den Gewinn aus der Kolonie zu optimieren.

König Léopold II., der von 1865 bis 1909 regierte, war Inhaber der „Internationalen Kongo-Gesellschaft“ die auf der Kongo-Konferenz 1884/85 in Berlin das gesamte Kongobecken inklusive des Hinterlands zugesprochen bekam. Der König tarnte sich als Wohltäter, der im Kongo „Versorgungs-, Wissenschafts- und Befriedungsstationen“ einrichtete, „um Einheimischen die Segnungen der Zivilisation zu bringen: ein Ende des Menschenhandels, Frieden und Sicherheit“. Doch in Wahrheit war die Kolonialherrschaft nirgendwo so brutal wie in dem von Belgiens König als seinem privaten Reich beherrschten Kongo. 1897 exportierte das Land pro Jahr 245 Tonnen Elfenbein, fast 50 Prozent des Welthandels. Einheimische Träger mussten die Stoßzähne an die Verladeplätze schleppen. Wer gegen den Zwangsdienst aufbegehrte, den peitschen die Soldaten aus oder brachten ihn um.

Millionen von Kongolesen wurden gezwungen, den als Rohstoff für Gummireifen begehrten Kautschuk abzubauen. Léopolds Soldaten nahmen Frauen und Kinder als Geiseln, um die Väter zum Kautschuksammeln zu erpressen. Sie trieben die Dorfbewohner zusammen und erschossen sie, um Exempel zu statuieren. Als durch die Erfindung des aufblasbaren Gummireifens der Bedarf an Naturkautschuk stark zunahm, zwang Léopold II. jeden Kongolesen, monatlich eine Steuer in Form von Kautschuk zu bezahlen. Wurden die Quoten nicht erfüllt, ließ der König den Menschen zur Abschreckung die Nase oder die Hände abhacken.  Léopolds 44jähriger Schrecken -Herrschaft im Kongo fielen mindestens zehn Millionen Menschen zum Opfer. 1924 ergab eine Volkszählung, dass aufgrund der brutalen Kolonialherrschaft die Bevölkerung zwischen 1880 und 1920 um die Hälfte geschrumpft war.


Der König mit den blutigen Händen

Mit dem „Blutgeld“, insbesondere aus der Kautschukproduktion, finanzierte Léopold II. Prachtbauten, Straßen und Parks im Königreich Belgien. Er ging vor allem als großer Baumeister in die Annalen ein. Erst im Zusammenhang mit der Black-Lives-Matter-Bewegung kamen auch in Belgien Zweifel auf, ob es angebracht sei, den für Verstümmelungen, Vergewaltigungen und millionenfachen Mord verantwortlichen „Unhold Léopold“ (Amnesty International) weiter zu ehren. Online-Petitionen forderten die längst überfällige  Entfernung einiger oder aller Statuen Büsten und Monumente  Léopolds II., von denen es  mehr als 25 im Land gab.

2018 gelang es einer lokalen Initiative unter Beteiligung des Collectif Mémoire Coloniale et Luttes contre les Discriminations (CMCLD), das sich ehrenamtlich für eine Dekolonisierung des öffentlichen Raumes einsetzt, den Platz in der Nähe des Place Royal in der Brüsseler Innenstadt, wo sich die  der ehemaligen Kolonialbehörde befand nach Patrice Lumumba zu benennen. Das CMCLD unterstützt die Forderung, die Hauptverkehrsachse Boulevard Léopold II in Brüssel umzubenennen. Der dazugehörige Tunnel wurde bereits 2021 nach einer berühmten Brüsseler Sängerin in Tunnel Annie Cordy umbenannt. Es gibt den Vorschlag, den Boulevard Léopold II in „Avenue Africa“ umzubenennen.

In Belgien hat man sich viel zu spät mit der kolonialen Schreckensherrschaft des Königs im Kongo auseinandergesetzt. 2002 entschuldigte sich der belgische Außenminister für die Verwicklung belgischer Amtsträger in den Mord an Lumumba. Anlässlich des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit des Kongo im Juli 2020 äußerte König Philippe in einem Brief an den kongolesischen Präsidenten sein „tiefes Bedauern“ über die „Akte der Gewalt und Grausamkeit“ unter Leopold II. und beendete die  „kollektive Amnesie“ beim Thema Kolonialismus in Belgien, wo ein für millionenfachen Mord verantwortliche König verehrt wurde statt eines demokratischen Politikers, der Respekt verdient hätte.

Aber auch die Weiterverwendung von Lumumbas Namen für ein Heißgetränk auf deutschen Weihnachtsmärkten zeigt, wie tief koloniale Denkweisen in der Gesellschaft verankert sind – und welche Folgen das bis heute hat. Jeder Mensch, der auf dem Weihnachtsmarkt einen „Lumumba“ bestellt, trägt – bewusst oder unbewusst – dazu bei, die Entwürdigung eines ermordeten afrikanischen Staatsmannes fortzuführen. Die Nutzung des Getränkenamens berührt genau jene Diskriminierungsdimensionen, vor denen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützen soll – Herabwürdigung, Benachteiligung und die Schaffung eines feindlichen Umfelds aufgrund der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft.


Von der Tradierung kolonialer Herabsetzung zu einer verantwortungsvollen Erinnerungskultur

Dass Veränderungen möglich sind, zeigte sich im vergangenen Jahr in Kassel. Ein Mitglied der Initiative SIDE BY SIDE machte Kassel Marketing im Dezember 2024 auf die historische Tragweite und die entwürdigende Wirkung des Getränkenamens aufmerksam. Nach anfänglicher Abwehr reagierte der Veranstalter schließlich offen. Die Kenntnis der Geschichte Patrice Lumumbas und der kolonialen Konnotationen des Begriffs führte dazu, dass in den Verträgen der Ausstellerinnen und Aussteller festgelegt wurde, dass ab dem diesjährigen Weihnachtsmarkt 2025 keine Waren mehr mit rassistischen oder diskriminierenden Begriffen ausgezeichnet werden dürfen. „Dies ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt: weg von der gedankenlosen Tradierung kolonialer Herabsetzung und hin zu einer verantwortungsvollen, würdigen Erinnerungskultur“, schreibt die Initiative SIDE BY SIDE.

Auch die Frankfurter Tourismus und Congress GmbH hat sich 2024 gegen die Nutzung des Namens auf Weihnachtsmärkten ausgesprochen. Sie erklärte, auf die respektlose Anspielung zu verzichten keine rassistischen Stereotype mehr zu bedienen. Auch Bremerhaven oder die Veranstalter des Dresdner Striezelmarkts akzeptieren das nicht mehr, in Mainz zeigten die Schausteller sich einsichtig. Veranstalter in Bremen und Mainz fordern Standbetreiber auf, den Namen zu ändern, um eine respektvolle Erinnerungskultur zu fördern und diskriminierende Begriffe zu vermeiden. Das Stadtmarketing Lüdenscheid findet den Namen „unglücklich gewählt“ und hat für 2026 „Gespräche“ angekündigt. Die werden nichts bringen, wenn ein Standbetreiber jetzt schon verkündet: „Ich bin mit dem Negerkuss und Zigeunerschnitzel groß geworden. Solche Diskussionen um Namen für Getränke und Speisen finde ich lächerlich.“ Solche Aussagen zeigen deutlich, dass es hier nicht darum geht, ob Weihnachtsmarktbesucher diskriminiert werden, wie manche Veranstalter meinen. Die Benennung des Getränkes ist keine Beleidigung für Besucher mit dunkler Hautfarbe, sondern ein deutliches Indiz für strukturellen Rassismus – gerade weil er von so vielen nicht einmal bemerkt wird.


In Osnabrück noch kein Problembewusstsein 

Man kann den Menschen, die das Getränk bestellen, keinen Vorwurf machen, weil die meisten überhaupt nicht wissen werden, wer Lumumba war. Doch die Betreiber hätten eigentlich spätestens nach dem öffentlichen Protest und den Verboten im letzten Jahr aufmerksam werden und die Bezeichnung ändern müssen. Aber natürlich kostet das Geld, und vielleicht wartet man erst mal ab, was der Veranstalter tut. Und das ist ausgerechnet in der „Friedensstadt“ Osnabrück anscheinend: Gar nichts.

Auf dem Platz vor dem Dom gibt es mindestens sechs Stände, die „Lumumba“ im Angebot haben. Der Marktplatz scheint dagegen, abgesehen von den Arkaden unter der Stadtbibliothek, bereits weitgehend rassismusfrei zu sein. Mit Respekt kann man dort übrigens billiger trinken. Der namenlose „Kakao mit Schuss“ wird an einigen Ständen schon für 5 Euro, an einem Bratwurststand sogar für 4 Euro angeboten.

Spätestens nach dem Protest im letzten Jahr hätte man in Osnabrück eigentlich aufwachen und aktiv werden müssen. In der „Friedensstadt“ sollte dringend über das Thema geredet werden, rechtzeitig vor dem nächsten Weihnachtsmarkt, denn für den Verzicht auf Rassismus müssen einige Schilder geändert oder neu bestellt werden. Keine Lösung sind die Ideen mancher Städte, Täfelchen aufzuhängen und zu behaupten, das Getränk trage den Namen zu Ehren von Lumumba. Oder zu einem Stift zu greifen und aus dem „u“ ein „a“ und aus dem Getränk „Lamumba“ oder „Lamamba“ zu machen, so wie auf dem Schild mit dem „Igeunerschnitzel“, das in einer Bratwurstbude im Südkreis hängt. Anscheinend ist ein exotisches Gemüse wie „Paprika“ in der Provinz noch nicht bekannt genug, um ein Schnitzel danach zu benennen, wie Knorr es mit seiner Sauce vor fünf Jahren getan hat.


Nein, das ist nicht „woke“.

Beim Verzicht auf den Namen des afrikanischen Politikers für ein Getränk geht es zunächst ganz einfach darum, auf die pietätlose Anspielung auf einen ermordeten Menschen beim Genuss eines leckeren Getränkes zu verzichten. Das ist einfach nur respektlos. Bei „Lumumba“ geht es aber um mehr, nämlich auch um den Verzicht auf rassistische Stereotypen. Dass der koloniale Blick, der Menschen in den Kolonien als minderwertig einstufte, bis heute Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat, zeigt aktuell eine Ausstellung in Münster. Sie will das koloniale Erbe und den Umgang damit kritisch reflektieren. Alltagsrassismus, so lautet der Fachbegriff, verletzt Betroffene, auch wenn es sich um unbewusste rassistische Äußerungen, Vorurteile und Handlungen handelt, die nicht offen feindselig gemeint ist.

Genau deshalb werden viele Menschen aber bockig. „Noch ein Verbot?“ „Haben wir keine anderen Sorgen?“ „Darf man schon wieder nichts mehr sagen?“ Und bevor Herr Ewert von der NOZ sich zu Worte meldet: Nein, das ist nicht „woke“, sondern etwas, das man mit einem ganz altmodischen Wort bezeichnen kann: Anstand. Respekt wäre vielleicht noch besser. Oder würde Ihnen ein Mettbrötchen „Kashoggi“ schmecken, nach dem saudischen Regierungskritiker benannt, der 2018 nach einem Besuch im des saudi-arabischen Konsulat in Istanbul verschwand und zunächst zerstückelt und dann in Säure aufgelöst oder in einem Ofen im Garten des Konsulats verbrannt worden sein soll?

Wenn also „Friedensstadt Osnabrück“ eine Marke ist, hinter der mehr steckt als Marketing, dann sollte nicht nur das Büro für Friedenskultur für die Umsetzung sorgen, sondern auch das städtische Marketing auf Compliance achten. MO, Ihr Einsatz bitte!

Skulptur von Jenny Mucchi-Wiegmann auf dem Garnisonkirchplatz, Berlin-Mitte (1961)

Die Darstellung Lumumbas von Jenny Wiegmann Mucchi ist als unmittelbare Reaktion auf die Ermordung des Politikers am 17. Januar 1961 und den dazugehörigen Presseberichten zu verstehen. Sie greift eine Szene aus der Geschichte heraus, die nur wenige Wochen vor seinem Tod stattgefunden hat: Am 1. Dezember 1960 wurde er nach seiner Verhaftung durch die Truppen von Oberst Mobutu in die Stadt Thysville verbracht.

 

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