In einem Kampfspiel sondergleichen musste sich der VfL trotz zweifacher Führung dem FCK am Ende geschlagen geben. Dass ausgerechnet der bislang torlose Ex-Osnabrücker Simakala die Wende einleitete, passt zur Tragik dieses unglücklich verlorenen Spiels.
Für den VfL geht es am kommenden Freitag, den 15.3., gegen Daniel Thiounes Fortuna aus Düsseldorf. Nach der Länderspielpause muss der VfL am 31.3. zum SV Wehen Wiesbaden.
Vor dem Spiel
Zur Abrundung unserer Podcasts hier die Statements der beiden Trainer vor der heutigen Partie, wie immer übernommen von bundesliga.com.
Uwe Koschinat: „Wir wollen mit dem gleichen Schwung ins Spiel starten wie gegen den HSV. Wir wollen eine negative Stimmung beim Gegner erzeugen.“
Friedhelm Funkel: „Wir müssen die Leistung aus Rostock bestätigen. Und wir müssen insgesamt konstanter werden, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das weiß die Mannschaft auch. Rechenspiele bringen nichts. Wir müssen noch einige Spiele gewinnen, um die Klasse zu halten.“
Und hier die Startelf des VfL:
Kühn – Androutsos, Wiemann, Diakhite, Kleinhansl – Wulff, Gnaase, Kunze – Conteh, Engelhardt, Makridis
Auch wenn die beiden Leistungsträger Gyamfi und Cuisance ersetzt werden müssen, ist das eine durchaus gewöhnungsbedürftige Aufstellung.
Der Betze ist ausverkauft und der VfL wird von gut 2.000 Fans unterstützt. Die Kapitänsbinde hat sich Philipp Kühn für dieses Spiel von Maxwell Gyamfi ausgeliehen.
Beginn
Schiedsrichter Sascha Stegemann aus Niederkassel pfeift bei bewölktem Himmel und Temperaturen um die 13 Grad an. Anstoß hat der VfL, der ganz in Weiß aufgelaufen ist und zunächst in Richtung Lauterer Fankurve spielt.
Der FCK stürmt gleich wild drauflos. Opoku startet rechts durch, flankt nach innen, dort kann Androutsos den Ball per Flugkopfball ins Toraus befördern.
Der FCK drängt, Kühn muss einige Male eingreifen und der VfL kann sich erst nach zehn Minuten einigermaßen aus der Umklammerung lösen.
Ein erster guter VfL-Angriff in der 12. Minute durch Conteh, aber Makridis kann den Ball nicht weiter verwerten. Gleich darauf eine tolle Aktion von Kunze, der einen Lauterer links im Strafraum aussteigen lässt, aber sich den Ball ein Stück zu weit vorlegt.
Nach einer Viertelstunde …
… hat sich der VfL auf den Gegner gut eingestellt und kommt nun selbst zu Angriffen, wenngleich die der Lauterer gefährlicher sind und Ache gleich zweimal eine gute Einschussmöglichkeit verpasst hat.
In der 17. Minute dann fast das 1:0 für den VfL! Conteh setzt sich rechts durch, flankt nach innen und Engelhardt setzt den Ball mit der Hacke knapp am langen Pfosten vorbei ins Aus. Klasse Aktion!
Mitte der ersten Halbzeit beruhigt sich das Spiel ein wenig. Der VfL hat sogar 66 % Ballbesitz, was allerdings einen falschen Eindruck macht, denn die Angriffe des FCK sind gefährlicher als die des VfL, der immer wieder durch unnötige Abspielfehler den Gegner ins Spiel bringt.
Einge ganz Weile greift der VfL unentwegt an, alles zwar mit Osnabrücker Betulichkeit, aber das nimmt die unangenehme Hektik aus dem Spiel.
Auf Lauterer Seite sind Aaron Opoku und Ragnar Prince Friedel Ache stete Unruheherde, stehen sich aber zum Glück hin und wieder selbst im Weg.
Zum Ende der ersten Halbzeit werden die Lauterer wieder aktiver, aber der VfL hält wie schon in den vorangegangenen Partien gut dagegen.
In der 41. Minute steigt Ache höher als Wiemann und Diakhité und köpft den Ball aufs Tor. Kühn hält.
Ein letzter Eckball für die Platzherren bringt nichts mehr ein.
Halbzeitfazit
Der VfL hält gegen hyperaktiv startende Lauterer ein verdientes 0:0, weil es ihm gelang, das Spiel zu beruhigen und im weiteren Verlauf selbst zu Angriffen zu kommen.
Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.Halbzeitgedanken: Die fallen heute wegen Arbeitsüberlastung des Autors aus ,,, Abwegige Halbzeitgedanken: |
Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte …
… und der VfL macht das, was er seit Neuestem offenbar kann: Er geht in Führung! Nach einer Ecke landet der Ball im Fünfmeterraum, wo Wiemann verpasst und die Lauterer nur halbherzig klären. In diesem Kuddelmuddel landet die Kugel bei Engelhardt, der ganz unspektakulär aus der Drehung abzieht und links halbhoch ins Tor trifft. Der VfL führt tatsächlich 1:0.
Die VfL-Fans sind aus dem Häuschen und der ausverkaufte Betzenberg ist verdächtig leise geworden.
Der VfL macht das nun wieder richtig gut. Alle Spieler kämpfen vorne und hinten wie die Berserker und bislang fällt den Teufeln nicht viel ein, was sich allerdings im Verlauf der zweiten Hälfte noch ändern dürfte.
Nach 60 Minuten …
… die Riesenchance zum Ausgleich: Ritters Freistoß aus dem rechten Halbfeld landet am langen Pfosten, wo Ache aufs kurze Eck köpft, aber Kühn kann zur Ecke klären. Uff! Das war knapp.
Es gibt diverse Wechsel auf beiden Seiten – siehe „Zahlen, Daten, Fakten!“ – und der FCK schafft den Ausgleich: Eckball von rechts, Kühn verpasst, Ache steigt hoch und bringt den Ball über den Osnabrücker Torhüter hinweg ins Tor. Es steht 1:1.
Und während sich der Autor auf schreckliche Schlussminuten einstellt, schießt der VfL einfach das 2:1. Gnaases Eckball von links landet bei Diakhité der aus extrem spitzem aufs Tor köpft. Der Ball war wohl schon hinter der Linie, dennoch versenkt Engelhardt zur Sicherheit ein zweites Mal.
Und schon steht es 2:2, und das durch wen? Der eingewechselte Ba-Muaka Simakala zieht nach einem Eckball aus 17 Metern volley ab und zeffert den Ball unhaltbar halbhoch rechts ins Tor. Das war Simakalas erstes Tor in dieser Saison für den FCK. Unfassbar.
Egal, nun geht das große Zittern los. Noch fünf Minuten. Mir würde ein Unentschieden längst reichen. Simakala lässt sich auf peinliche Art im Strafraum fallen, als Diakhité vor ihm klärt.
Noch zwei Minuten plus Nachspielzeit und die beträgt fünf Minuten. Und dann das 3:2 für Lautern. Ache kommt nach Zuspiel von Tachie zehn Meter vor dem Tor völlig frei an den Ball und trifft unhaltbar zum 3:2.
Und dann ist Schluss. So ein Mist …
Fazit
In einem Kampfspiel sondergleichen musste sich der VfL trotz zweifacher Führung dem FCK am Ende geschlagen geben. Dass ausgerechnet der bislang torlose Ex-Osnabrücker Simakala die Wende einleitete, passt zur Tragik dieses unglücklich verlorenen Spiels.
Für den VfL geht es am kommenden Freitag, den 15.3., gegen Daniel Thiounes Fortuna aus Düsseldorf. Nach der Länderspielpause muss der VfL am 31.3. zum SV Wehen Wiesbaden.
Zuschauer*innen: 42.008, davon gut 2.000 aus Osnabrück Tore: Gelbe Karten: Gelb-Rote Karten: Rote Karten: 1. FC Kaiserslautern: VfL Osnabrück: Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel) Statistik: Tabellarisches:
Zahlen, Daten & Fakten
0:1 Engelhardt (48.)
1:1 Ache (66.)
1:2 Engelhardt / Diakhité (69.)
2:2 Simakala (78.)
3:2 Ache(90.+2)
(61.) Wulff
(61.) Ritter
(72.) Zimmer
(83.) Funkel
(86.) Niemann
(.)
(.)
Krahl – Zimmer, Elvedi, Tomiak, Puchacz – Kaloc (63. Tachie), Ritter, Niehues – Opoku (63. Abiama), Ache, Redondo (63. Simakala)- Ache (90.+4 Hanslik)
Trainer: Friedhelm Funkel
Kühn – Androutsos, Wiemann, Diakhite, Kleinhansl – Wulff (64. Tesche), Gnaase, Kunze (90.+3 Wriedt) – Conteh (64. Niemann), Engelhardt (86. Lobinger), Makridis (90.+3 Goiginger)
Trainer: Uwe Koschinat
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 7. Oktober 2007 in 10 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 3-1-6. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Die Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,67 auf Platz 14 und der FC K (3,57) auf Platz 9. Tatsächlich spielt der VfL als Schlusslicht der 2. Liga gegen den Tabellenfünfzehnten des 24. Spieltags.