Nach schwachem Beginn übernahm der VfL Mitte der ersten Halbzeit das Kommando und kam durch Tore von Wagner und Kammerbauer zu einem nie gefährdeten 2:0-Sieg gegen biedere Regensburger.
Für den VfL geht es am kommenden am Samstag, 04.10., um 14.00 zum SV Waldhof Mannheim, danach ist Länderspielpause. Alle weiteren Termine gibt es hier.
Vor dem Spiel
Über die aktuellen Geschehnisse rund um den VfL informieren wir regelmäßig und gleich mehrmals wöchentlich in unseren Berichten und stets aktuellen Podcasts, sodass wir uns an dieser Stelle absurde Lückenfüllerartikel oder Spekulationen über mögliche Aufstellungen einfach ersparen können.
Der VfL tritt heute mit dieser Startelf an:
Gegenüber der Partie bei Viktoria Köln stehen Wagner, Schumacher und Ihorst für Henning, Christensen und Badjie in der Startelf.
Jonsson – Janotta, Müller, Karademir – Kammerbauer, Jacobsen, Wagner, Schumacher – Ihorst, Meißner, Kehl
Erwartet werden 14.000 Zuschauer:innen, davon um die 100 aus Regensburg.
Beginn
Schiedsrichter Cristian Ballweg (30) aus Zwingenberg pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 10 Grad an. Anstoß haben die ganz in Bordeauxrot angetretenen Regensburger, die zunächst in Richtung Westkurve spielen.
In den ersten Minuten spielt sich das Geschehen im Mittelfeld ab und beide Mannschaften glänzen durch Fehlpässe und hektisch geführte Zweikämpfe, sodass kein Spielfluß ensteht.
Die Angriffsbemühungen beider Mannschaften verlaufen sich spätestens am Strafraum des Gegners. Ein Hauch von Gefahr in der 12. Minute als Kammerbauer von rechts in den Torraum passt, wo Wagner verstolpert und ein Regensburger fast ein Selbsttor fabriziert.
Nach einer Viertelstunde …
gibt es die erste richtige Torchance, als Eichinger von rechts fast ohne Gegenwehr in den Strafraum marschiert. Jonsson kann den harten Schuss parieren.
Gleich darauf drüfte Karademir als letzter Mann von Glück reden, nicht glatt Rot bekommen zu haben, als er Eichinger kurz vor dem Strafraum von den Beinen hebt. Der fällige Freistoß geht weit übers Tor.
Der VfL ist noch nicht im Spiel angekommen und hat große Probleme, die langen Bälle der Regensburger zu verteidigen.
Dann in der 23. Minute die erste echte Torchance für den VfL: Schumacher flankt weit von links auf Kammerbauer, dessen Kopfball auf Höhe des Elfmeterpunkts knapp über die Latte geht.
Wieder einmal braucht der VfL eine lange Anlaufzeit, um ins Spiel zu kommen, ist nun aber in der Partie und erzielt sogar die 1:0-Führung. Eine Ecke von Kammerbauer wird zunächst von Jacobsen hoch auf den zweiten Pfosten geköpft, wo Wagner den Ball über die Abwehr hinweg ebenfalls per Kopf unhaltbar ins lange Eck versenkt
In der 41. Minute die Riesenchance zum 2:0. Der bärenstarke Bjarke Jacobsen dreht sich einst wie Zidane um seinen Gegenspieler Philipp Müller und marschiert auf den Strafraum zu. Als sich ihm zwei Regensburger nähern, steckt er auf Ihorst durch, der den Ball aus wenigen Metern am rechten Torpfosten vorbei ins Niemandsland hämmert. Der VfL hat ein Stürmerproblem.
Zwei Minuten später geht ein Fernschuss von Philipp Müller über den Kasten von Jonsson und kurz vor dem Halbzeitpfiff köpft Janotta eine Freistoßflanke knapp übers Tor.
Halbzeitfazit
Die Regensburger begannen stark. Als der VfL wie aus dem Nichts das 1:0 erzielte, kippte das Spiel in Richtung Osnabrück, sodass die Führung durchaus verdient ist.
Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation, Kommentar und weiterführenden Links, fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der HZ-Gedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.
Halbzeitgedanken: Regensburg liegt, leicht östlich versetzt, zwischen München und Nürnberg, hat 152.000 Einwohner und die sehenswerte Altstadt ist seit 2003 Weltkulturerbe. Das altehrwürdige Jahnstadion wurde 2015 verlassen und man zog in das neu errichtete Stadion, ein gegenüber so manchem anderen Retortenstadion nicht gänzlich ungelungener Neubau, sieht man davon ab, dass er an der Franz-Josef-Strauß-Allee liegt. Es gibt immerhin 6.200 Stehplätze bei einer Gesamtkapazität von 15.210, wobei eine Tribüne den schrulligen Namen Netto-Tribüne trägt, denn der Lebensmitteldiscounter ist seit 2017 der Hauptsponsor des SSV. Ich warte noch auf die Lautsprecherdurchsage bei einer Verletzung: „Snickers! Wenn’s mal etwas länger dauert …“ Abwegige Halbzeitgedanken: Als ich mit meinem ehemaligen Kabarettduo „Spvg. Turn & Taxis“ vor 28 Jahren in der ausverkauften Alten Mälzerei in Regensburg auftrat, blickte man von der Bühne aus direkt auf eine riesige Leuchtreklame der „Fürstlichen Brauerei Thurn und Taxis“. Nach einigen Minuten entdeckte ich vor einer Fensterfront die Silhouette von Gloria von Thurn und Taxis, die sich, wie sich später herausstellte, in Begleitung eines Anwalts unter das Publikum gemischt hatte. Völlig abwegige Halbzeitgedanken: Ein Jahr später traten wir eine Woche lang im Regensburger Turmtheater auf und waren etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt recht komfortabel in einem Flügel eines kleinen Schlosshotels untergebracht. Als wir nach einem Auftritt gegen zwei Uhr morgens ins Hotel kamen und in der Lobby noch etwas trinken wollten, staunten wir nicht schlecht: Im Hinterhof brannte neben einem Indianerzelt noch ein großes Lagerfeuer, um das ein Mann und ein ganzes Dutzend Frauen nackt tanzten und allen Ernstes sangen: „Ich bin ein Bi-Ba-Butzemann.“ Am nächsten Tag erfuhren wir, dass der Kursleiter unfassbar viel Geld für ein „Schwitzhütten“-Wochenendseminar von den Frauen verlangt hatte. Nach dieser schrecklich-schrägen Erfahrung schrieb ich die Szene „Esoterik ist Zellulitis im Hirn“. |
Der VfL wechselt nicht zur zweiten Hälfte …
… bei den Regensburgern kommen Bauer und Forkel für Stolze und Dietz.
Und wenige Sekunden nach Wiederanpfiff hätte das 2:0 für den VfL fallen müssen, als Jahn in der Vorwärtsbewegung den Ball verliert, Ihorst spielt nach links auf den völlig freistehenden Meißner, dem es aus wenigen Metern gelingt, den Ball unbedrängt links neben das Tor zu setzen.
Im Vergeben glasklarer Torchancen ist der VfL einsamer Spitzenreiter.
In der 57. Minute köpft Janotta, der gefährlichste Osnabrücker „Stürmer“, den Ball in Jacobsen-Manier knapp übers Tor.
Nach 60 Minuten …
… ist der VfL noch recht gut im Spiel und sollte endlich das 2:0 nachlegen. Für Ihorst und Wagner kommen nun Badjie und Henning ins Spiel.
In der 64. Minute erhört der VfL mein Flehen: Badjie erobert den Ball in der eigenen Hälfte kurz hinter der Mittellinie, Jacobsen spielt weiter nach links auf Kehl, der mit einem phantastischen Heber über das halbe Spielfeld die Regensburger Abwehr aushebelt, Kammerbauer schnappt sich den Ball und hämmert ihn ins Tor.
In der 69. Minute landet ein Konter über Badjie bei Kammerbauer, dessen Schuss von Gebhardt pariert werden kann.
Die Stimmung im Stadion passt sich nun mit den üblichen Gesängen und Anfeuerungsrufen allmählich dem Spielstand an. Eine Viertelstunde vor Schluss gibt es auf beiden Seiten noch die üblichen Wechsel, die aber an der Struktur des Spiels nichts mehr ändern.
Gegen die starke VfL-Abwehr finden die Regensburger einfach keine Mittel und ein 3:0 für den VfL durch einen Konter scheint derzeit wahrscheinlicher als ein Anschlusstreffer. Das, was auf den Kasten kommt, stellt Jonsson vor keine Probleme.
In der Nachspielzeit wird Jonsson von Galjen unfair angegangen und der Osnabrücker Torhüter muss behandelt werden, kann aber bis zum Schluss weiterspielen.
Fazit
Nach schwachem Beginn übernahm der VfL Mitte der ersten Halbzeit das Kommando und kam durch Tore von Wagner und Kammerbauer zu einem nie gefährdeten 2:0-Sieg gegen biedere Regensburger .
Für den VfL geht es am kommenden am Samstag, 04.10., um 14.00 zum SV Waldhof Mannheim, danach ist Länderspielpause. Alle weiteren Termine gibt es hier.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 14.063, davon 100 aus Regensburg
Tore:
1:0 Wagner (27.)
2:0 Kammerbauer (64.)
Gelbe Karten:
(16.) Karademir
(35.) Hottmann
(52.) Asante
(65.) Strauss
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Janotta, Müller, Karademir – Kammerbauer, Jacobsen, Wagner, Schumacher – Ihorst, Meißner, Kehl
Trainer: Timo Schultz
Jahn Regensburg:
Gebhardt – Ziegele, Strauss, Wurm – Asante, Müller, Fein, Stolze – Dietz, Eichinger, Hottmann
Trainer: Michael Wimmer
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Zwingenberg)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 07. November 2009 in 16 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 7-5-4. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,21 auf dem 4. Platz und Regensburg (3,80) auf dem 19. Platz. Tatsächlich spielt der VfL als 5. gegen den 17. des 8. Spieltags der 3. Liga.