Deutscher Schulpreis 2025 feiert die besten Schulen Deutschlands
Die Verleihung schöner Preise, die auf viele Handlungsfelder fortschrittlicher Schulpädagogik ausstrahlen, verdient eine Würdigung – nicht zuletzt, weil auch die Osnabrücker Friedensschule jetzt zu den wichtigen Adressen im Lande zählt.
8.30 Uhr
Vor dem Eingang drängeln sich Schüler- und Lehrervertreter von den zwanzig besten deutschen Schulen. Dazu weitere geladene Gäste der Schulen und aus den Schulverwaltungen der Bundesländer. Insgesamt 400 Gäste sind voller Erwartung auf die Preisverleihung. Mittendrin: Fünf Schüler und fünf Lehrkräfte der Friedensschule Osnabrück. Einzige ausgewählte Schule des Landes Niedersachsen. Es gibt 2.700 allgemeinbildende Schulen in unserem Bundesland, in Deutschland 33.000.
9.00 Uhr
Der Einlass beginnt. Persönliches Ticket, Ausweis und sorgfältiges Abtasten. Alles sehr professionell und freundlich. Wie am Flughafen. Der Grund: Der Bundespräsident übernimmt die Verleihung des ersten Preises. Die Siegerschule erhält sage und schreibe 100.000 Euro! Bezahlt von der Bosch-Stiftung. Sie betreibt das Deutsche Schulportal mit Informationen und Fortbildungen rund um Schule. Und sie bezahlt die 51-köpfige Jury und finanziert die Preise.
Die Bosch-Stiftung zeigt sich sehr gastfreundlich: Vor der Preisverleihung gibt es Kaffee, Tee, Getränke und Croissants. Lecker! Gespannte Erwartung und gute Stimmung bei allen. Überall sind die Mobiltelefone gefragt. Fotos für die Ewigkeit.
10.15 Uhr
Endlich geht es los. Hinein ins große Studio H. Die Plätze der Schulen auf unterschiedlichen Treppen sind genau eingeteilt. Perfekt vorbereitet. Die weiteren Gäste haben freie Platzwahl. Ein erster Moderator stimmt die Anwesenden ein. Mit Klatschübungen und mit einem Rap. Fröhliche Atmosphäre. Fühlbare Spannung. Wer wird als Sieger geehrt?
10.30 Uhr
Der livestream beginnt. Lautstark wird der Bundespräsident begrüßt. Er hat als erster das Wort und lobt die umfangreiche und gute Arbeit an den Schulen. Dabei wiederholt er seine Kritik, dass seit Beginn der PISA-Erhebungen vor 20 Jahren der schulische Erfolg immer noch überwiegend vom sozialen Status abhängt. Deutschland schafft es nicht, die viel zu frühe Aufteilung der Schüler im Alter von zehn Jahren abzuschaffen. In der heutigen Finalrunde des Deutschen Schulpreises sind nur zwei Gymnasien (von 30 Schulen) vertreten. Obwohl zwei Drittel der Schüler nach Klasse vier in das Gymnasium wechseln. Präsident Steinmeier fordert eine gemeinsame Schule für alle. Nur so könne die Spaltung in unserer Gesellschaft verringert werden.
10.45 Uhr
Erstmalig sind fünf Schulen aus dem Bundesgebiet ausgesucht, die eine besonders gute „Demokratiebildung“ durchführen. Drei Schulen werden am heutigen Tag geehrt. Lautstarker und herzlicher Applaus!
11.15 Uhr
Die Spannung steigt. Jetzt geht es um die Deutschen Schulpreise. Zwei Grundschulen und zwei Gesamtschulen erhalten Preise für die Plätze zwei bis fünf. Alle Schüler und Lehrkräfte der Schulen werden begeistert gefeiert. Die Deutsche Schule Tblissi aus Georgien freut sich sehr darüber, dass sie es auf die ersten fünf Plätze schafft.

Dann Stille. Der Bundespräsident tritt auf die Bühne. Er nimmt einen goldenen Umschlag. „Die Gewinnerschule hatte es nicht weit heute Morgen!“ bemerkt Herr Steinmeier. Die Berliner ahnen es schon. Der Sieger des Deutschen Schulpreises 2025: Maria-Leo-Grundschule in Berlin! Stürmischer Applaus, energisches Pfeifen und viele Bravo-Rufe hallen durch das Studio. Vielfache Gratulation den überglücklichen Gewinnern.
Wie die Friedensschule Osnabrück hat die Gewinnerschule die Klassen aufgelöst. Schüler arbeiten einzeln oder in Partnerarbeit in Lernbüros. Die Lerninhalte sind individuell vorbereitet. In einem Graduierten-System mit „explorer“, „explainer“ und „expert“ sind die Schüler auf ihrem eigenen „level“ aktiv. Das erhöht die Lernmotivation erheblich und vermeidet Langeweile beim Lernen. Hinzu kommt ein ausgeklügeltes Raumkonzept mit sehr motivierenden Lernelementen.
Die Friedensschule Osnabrück hat Glück. Die Stadt Osnabrück baut seit den Sommerferien ein aufwändiges Gebäude für sie mit den spezifischen Anforderungen an ihr Unterrichtskonzept. Die Alemannenschule in Wutöschingen am Bodensee ist das Vorbild.
In der Finalrunde in Berlin sind vier Grundschulen, neun Gemeinschaftsschulen und zwei Gymnasien. „Schulen für alle“ erfüllen die hohen Ansprüche der Jury des Dt Schulpreises besonders gut. Sie unterrichten Schüler in ihrer gesamten Heterogenität. Gymnasien nicht.
12.15 Uhr
Entspannt und zufrieden strömen die Gäste aus dem Studio in den Vorraum. Dort wartet schon das warme Buffet. Herrlich! Essen und trinken sind ausgezeichnet. Fröhliche Gesichter und Gespräche überall.
Was sagen die Teilnehmer der Friedenschule? „Ich fand es sehr interessant hier! Es war spannend zu erfahren, wie an anderen Schulen gearbeitet wird!“ zieht eine Schülerin das Fazit. Schulleiter Christoph Wiebke ergänzt: „Es war ein großer Erfolg für uns, hier teilnehmen zu dürfen. Vielleicht bewerben wir uns in einigen Jahren noch einmal. Dann mit einem neuen Schulgebäude.“
13.30 Uhr
Für das Team von der Friedensschule geht es zurück nach Osnabrück. Glücklich und sehr zufrieden! Für mich als Gast war es eine bewegende Feier. Selten gibt es so viel Wertschätzung für die pädagogische Arbeit an Schulen. Mein Pädagogenherz schwebt auf Wolke sieben…














